Hey =) Also, erstmal finde ich es schön, dass du dir an das Alter deines Pferdes Gedanken machst und dich informieren möchtest, was sie noch kann/darf und was nicht ;-)
Ich würde dir auf alle Fälle raten, dein Pferd weiterhin zu beschäftigen, soweit es seine Grenzen nicht überschreitet. Sonst wird es ja doch ganz schön langweilig im Stall/auf der Wiese ;-)
Gehirnjogging ist für Pferde immer eine tolle Sache. Wenn du mit ihr arbeitest, wirst du selbst schnell merken, was ihr schwer fällt und was leicht. Dementsprechend kannst du die Arbeit anpassen. Fordern, aber nicht überfordern heißt hier die Devise

Wenn ihr etwas leicht fällt, kannst du dich steigern.
Über Spaziergänge wird sie sich sicherlich auch freuen. Du kannst ihr auch eine Art Spielparcours bauen - dazu braucht es nur etwas Kreativität =) Auch ein Pferd, das körperlich eingeschränkt ist, möchte gefordert werden. Ich weiß nun nicht, wie fit deine Stute ist - da musst du sie immer genau beobachten und beurteilen, was sie noch kann und was nicht. Ansonsten befrag einfach mal einen TA, wie er das einschätzt.
Gymnastikbälle, Regenschirme, Luftballons etc. - all solche "interessanten" Dinge können ein Pferd übrigens auch neugierig machen, und Neugierde ist der Schlüssel zur Konzentration ;-)
Hm, ich weiß jetzt nicht, ob ich hier einen Link einschieben darf, um dir zu zeigen, wie ein Carrot Stick aussieht. Aber schau einfach mal nach "Carrot Stick", da wirst du etwas finden. Es handelt sich um eine Art Stock und sieht ein bisschen aus wie eine Gerte oder, zusammen mit dem "Savvy String", eine Peitsche. Das ist das von Pat Parelli entwickelte Hilfsmittel aber keineswegs.
Der Carrot Stick stellt kein Werkzeug zur Bestrafung oder zum Antrieb dar, sondern ist als eine Verlängerung deines Arms gedacht. Du brauchst dich nicht erst neben dein Pferd zu stellen, um zu wissen: Wenn ihr beide aufrecht steht, dann ist dein Pferd definitiv länger als du selbst. Das hat den kleinen Nachteil für dich, dass dein Pferd dadurch schneller ist. Sprich, wenn du es seitwärts gehen lässt, könnte das so aussehen: Während du gerade dabei bist, die Vorderhand zu korrigieren, kann dein Pferd im selben Moment mit der Hinterhand wieder ausbrechen. Dann beeilst du dich vielleicht, zur Hinterhand zu kommen und diese zu korrigieren, aber bis du da bist hat dein Pferd dir schon die Zunge herausgestreckt und die Vorderhand wieder verändert. Nun stell dir vor, neben deinem Pferd stehst nicht du sondern ein anderes Pferd, welches dein Pferd seitwärts schicken möchte: Es könnte mit seiner Körpersprache gleichzeitig die Vorderhand und die Hinterhand im Griff behalten, ohne auch nur einen Schritt zu tun.
Das kannst du mit dem Carrot Stick erreichen, da du dann ebenso lang bist wie dein Pferd und mit einer einzigen Handbewegung die Hinterhand bewegen, während du bei der Vorderhand stehen bleibst. Das kann man prima bei Aufstiegshilfen beobachten: Der Reiter steht auf dem Bock, nur das Pferd steht leider nicht seitwärts dazu, sondern nur mit dem Kopf dran. Der Reiter tippt dann mit seiner Gerte auf die Hinterhand, um sie zu sich zu bewegen.
Der Carrot Stick ist nur etwas dicker und fester als eine Gerte, sodass er nicht so "flitscht" und leicht zu handhaben ist(es tut mir Leid, mir fällt kein anderes Wort ein)
Das Pferd soll keine Angst vor dem Stick haben. Zudem gibt es an einem Stick oben eine Schlaufe, um den Savvy String, ein dünnes Seilchen, zu befestigen. Dieses soll ebenfalls helfen, dein Pferd zu dirigieren, zum Beispiel auch auf größeren Distanzen (bspw. Beim Longieren)
Übrigens gibt es Stick und Seilchen auch in verschiedenen Längen: ich persönlich finde, dass die kleinere Variante leichter zu handhaben ist

Zudem werden Stick und String auch zum Streicheln (z.B. beim sogenannten "Friendly Game") oder zum Zeigen benutzt.
Beim Druck ausüben gilt immer: Von klein nach groß. Fang an, leichten Druck auszuüben, als sei es nur eine Fliege. Wenn dein Pferd nicht reagiert, verstärke den Druck, langsam aber beständig, bis es reagiert. Wenn dein Pferd wie gewünscht reagiert, Druck wegnehmen. (Zitat Pat Parelli: Wir brauchen Hände, die langsam schließen und schnell öffnen).
Du wirst sehen, irgendwann wird dein Pferd auch schon bei dem leichtesten Druck reagieren und viel sensibler sein.
Mein Pony muss ich mit dem Stick kaum noch berühren; ich kann ihm damit zeigen, was ich möchte, und er versteht ;-)