Auszug aus dem TVT Merkblatt für Zucht-und Mastkaninchen (Ich habe, dass was als Tipp zur Zucht gelten könnte rausgenommen, wegen den Forenregeln):
3.1 Haltung
...
Tab. 2: Mindestanforderungen an Fläche und Raum/Einzeltier (herkömmliche Haltung*)
Fläche (cm2) Höhe (cm)*
> 5,5 kg große Rassen
8.800
(B x T 110 x 80 cm)
> 3,25 kg mittelgroße Rassen
6.800
(B x T 85 x 80 cm)
> 2,0 kg kleine Rassen
5.250
(B x T 70 x 75 cm)
< 2,0 kg Zwergrassen
4.500
(B x T 65 x 70 cm)
... Der Mindestflächenbedarf für Häsinnen mit Wurf liegt in Abhängigkeit von der Säugezeit um 30% (28 Tage) bzw. 50% (42-56 Tage) höher. Bei der Haltung abgesetzter
Jungtiere ist für das 1. Tier die Fläche entsprechend dem Gewicht, je weiteres Tier 30% dieser Fläche erforderlich.
4. Gruppenhaltung
Die Gruppenhaltung von Kaninchen zur Ermöglichung von Sozialkontakten ist zwar wünschenswert, jedoch nur begrenzt zu realisieren, da adulte Rammler, aber zum
Teil auch adulte Zibben, untereinander nicht verträglich sind. Größere Flächen und geeignete Strukturelemente ermöglichen subdominanten Tieren zwar ein Ausweichen,
sie leiden jedoch unter Dauerstress.
Jungtiere sind nach dem Absetzen mindestens bis zur 10. Lebenswoche in Gruppen zu halten, wobei mit zunehmendem Alter (> 4 Monate) nur noch die weiblichen zusammen, die männlichen einzeln zu halten sind, um Beißereien zwischen den Böcken und das Decken der Häsinnen zu vermeiden. Eine intensive Beobachtung der
in Gruppen gehaltenen Tiere, auch wenn es sich ausschließlich um weibliche handelt, ist erforderlich, um Bissverletzungen rechtzeitig zu erkennen, denen meist ein
gegenseitiges Jagen der Tiere voran geht.
Eine Gruppenhaltung bis zum Mastende kann in Räumen oder im Freiland erfolgen, ist mit einem höheren Futteraufwand verbunden, erfordert einen erhöhten Arbeitsaufwand und ein spezielles Management. Ist dies nicht gewährleistet, kann es zu tierschutzrelevanten Problemen infolge höherer Erkrankungsraten und Tierverlusten
sowie Stress und Bissverletzungen durch aggressives Verhalten kommen. In Innenräumen können auf einer Grundfläche von 5-6 m² bei entsprechender Strukturierung
8 –10 weibliche Tiere und ein Rammler gehalten werden. Voraussetzung ist, dass die in Gruppen gehaltenen Häsinnen in Gruppen aufgezogen wurden. Eine
Strukturierung kann durch zusätzliche Ebenen in unterschiedlicher Höhe und durch Rückzugsmöglichkeiten, wie Boxen, Fässer und halbhohe Trennwände, erreicht werden.
Bei der Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen wurden Aggressionen beobachtet, die zur Konkurrenz bei der Wahl des Nestkastens und höheren Jungtierverlusten
führten.
Die Gruppenhaltung von Zuchthäsinnen und die Familienhaltung können derzeit für die Intensivkaninchenhaltung in großen Einheiten nicht empfohlen werden,....
Die Freilandhaltung ist artgerecht. Ideal ist, wenn der Aufwuchs die Grundversorgung mit Grünfutter sichert. Dazu sind Gehege von mindestens 40 m² für 5 – 7 Zucht- bzw. 30 – 40 Masttiere erforderlich, die zu versetzen sind, wenn sie abgeweidet sind.... Weiterhin sind eine sichere Einzäunung zum Schutz gegen Entweichen und Beutegreifer, ggf. die Unterteilung des Geheges in 2 – 3 Teilflächen, vor allem aber eine gute Strukturierung mit Rückzugsmöglichkeiten sowie Futterstationen mit angeschlossenen Fangeinrichtungen erforderlich. Wenn geeignete Schutzräume vorhanden sind, ist die Freilandhaltung ganzjährig möglich.
*herkömmliche Haltung ist im Merkblatt definiert: Rassezucht (ZDRK), Hobbyzucht mit dem Ziel zur Fleischversorgung des eigenen Haushaltes, sowie Zucht von Zwergkaninchen für den Zoofachhandel
EDIT (automatische Beitragszusammenführung)
Für viele Hobbyzüchter gelten dieses Merkblatt nicht, da sie ja kein Tier zum Essen züchten (NHD, Teddy, Löwenköpfzüchter) und auch in keinem Verband organisiert sind.
Da wäre dann die Frage, ob es unter gewerbliche Zucht fällt oder nicht. Eigentlich müssten solche Zuchten beim Veterinäramt als Zucht gemeldet sein, denn die Vereinszüchter sind es nämlich auch.