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Lindie
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Traurig aber wahr:
Bonn – Barbara Töpfer, Chefin des Bonner Tierschutzvereins, kann ihre Wut kaum zügeln: „Das ist eine Unverschämtheit! Wir lassen uns nicht bieten, dass die uns den Tierschutz kaputt machen.“ Die – das sind die Verantwortlichen der Tierärztekammer Nordrhein.
Es geht um die Katzen-Kastrations-Aktion, die Barbara Töpfer im Februar initiierte. Als Reaktion auf eine ähnliche Aktion der Stadt, die aber floppte. Als die Stadt die Kastration gegen ein Entgeld (90 bzw. 50 Euro) anbot, wurden gerade mal 13 Tiere kastriert. Der Bonner Tierschutzverein hingegen kastrierte schon 50 Tiere – seine Aktion kostet die Tierbesitzer nichts.
Peta zeichnet Stadt Leverkusen aus
Wie man durch Katzen-Kastration Tierschutz betreiben kann, macht die Stadt Leverkusen vor. Die Tierrechtsorganisation Peta überreichte jetzt eine Urkunde für die „Helden für Tiere“ in der Stadtverwaltung, die ein Kastrationsgebot erließen. Nadja Kutscher (Peta): „Wir hoffen, dass sich viele Stadtverwaltungen ein Vorbild nehmen.“ Mit dem Kastrationsgebot, das alle Tierhalter verpflichtet, ihre Katzen kastrieren zu lassen, folgt Leverkusen dem „Paderborner Modell“, das Barbara Töpfer auch für Bonn fordert: „Das Argument, es sei nicht kontrollierbar, ist Quatsch. In anderen Städten funktioniert es doch.“
Doch damit ist jetzt – erst mal – Schluss. „Die Tierärztekammer hat uns schriftlich verboten, die Aktion weiterzuführen“, so Barbara Töpfer. Hintergrund des Verbots ist die Nicht-Einhaltung der tierärztlichen Gebührenordnung, so die Tierschützerin: „Ein Tierarzt hat Anzeige bei der Kammer erstattet, weil der Kollege, der unsere Kastrationen durchführt, zu einem sehr viel niedrigeren Satz als üblich arbeitet.“
In einer Tierarztpraxis kostet die Kastration einer Kätzin rund 150, die eines Katers 100 Euro. „Anscheinend ist man beim Verband nicht bereit, im Sinne des Tierschutzes auf Geldmacherei zu verzichten“, echauffiert sich Töpfer.
EXPRESS fragte beim Geschäftsführer der Tierärztekammer Harald Fischer nach: „Dazu geben wir in der Öffentlichkeit keinen Kommentar ab. Das ist eine Angelegenheit zwischen dem Verein und uns“, so Fischer.
Ganz so einfach ist es nicht, findet Töpfer. Schließlich werde bedürftigen Bürgern (mit Bonn-Ausweis), ihren Tieren und auch dem Verein dringend notwendige Unterstützung versagt. Hintergrund: In Bonn leben rund 2.000 verwilderte Katzen, die sich mit Hauskatzen auf Freilauf paaren. „Im Endeffekt landen diese Tiere dann auch bei uns“, weiß Töpfer. Deshalb kastriert ihr Verein auch wilde Katzen, die eingefangen werden.
Es könnte noch viel mehr Tierelend verhindert werden: Das Geld (stammt aus der Professor-Böcher-Stiftung) reicht noch für die Kastration weiterer 100 Tiere. Barbara Töpfer: „Wir müssen weitermachen, wenn wir das Problem in den Griff kriegen wollen. Zur Not besorge ich mir einen Tierarzt aus dem nahen Ausland, auf den die Kammer keinen Zugriff hat.“
Deutschen Kollegen drohe bei Nicht-Beachten des Verbots der Ausschluss aus dem Berufsverband. Doch zuerst ist Bonns Amtsveterinär Stephan Trutzenberg dran: Er soll am Donnerstag zwischen den Parteien vermitteln.
http://www.express.de/regional/bonn...lose-kastrationen/-/2860/8236964/-/index.html
Bonn – Barbara Töpfer, Chefin des Bonner Tierschutzvereins, kann ihre Wut kaum zügeln: „Das ist eine Unverschämtheit! Wir lassen uns nicht bieten, dass die uns den Tierschutz kaputt machen.“ Die – das sind die Verantwortlichen der Tierärztekammer Nordrhein.
Es geht um die Katzen-Kastrations-Aktion, die Barbara Töpfer im Februar initiierte. Als Reaktion auf eine ähnliche Aktion der Stadt, die aber floppte. Als die Stadt die Kastration gegen ein Entgeld (90 bzw. 50 Euro) anbot, wurden gerade mal 13 Tiere kastriert. Der Bonner Tierschutzverein hingegen kastrierte schon 50 Tiere – seine Aktion kostet die Tierbesitzer nichts.
Wie man durch Katzen-Kastration Tierschutz betreiben kann, macht die Stadt Leverkusen vor. Die Tierrechtsorganisation Peta überreichte jetzt eine Urkunde für die „Helden für Tiere“ in der Stadtverwaltung, die ein Kastrationsgebot erließen. Nadja Kutscher (Peta): „Wir hoffen, dass sich viele Stadtverwaltungen ein Vorbild nehmen.“ Mit dem Kastrationsgebot, das alle Tierhalter verpflichtet, ihre Katzen kastrieren zu lassen, folgt Leverkusen dem „Paderborner Modell“, das Barbara Töpfer auch für Bonn fordert: „Das Argument, es sei nicht kontrollierbar, ist Quatsch. In anderen Städten funktioniert es doch.“
Doch damit ist jetzt – erst mal – Schluss. „Die Tierärztekammer hat uns schriftlich verboten, die Aktion weiterzuführen“, so Barbara Töpfer. Hintergrund des Verbots ist die Nicht-Einhaltung der tierärztlichen Gebührenordnung, so die Tierschützerin: „Ein Tierarzt hat Anzeige bei der Kammer erstattet, weil der Kollege, der unsere Kastrationen durchführt, zu einem sehr viel niedrigeren Satz als üblich arbeitet.“
In einer Tierarztpraxis kostet die Kastration einer Kätzin rund 150, die eines Katers 100 Euro. „Anscheinend ist man beim Verband nicht bereit, im Sinne des Tierschutzes auf Geldmacherei zu verzichten“, echauffiert sich Töpfer.
EXPRESS fragte beim Geschäftsführer der Tierärztekammer Harald Fischer nach: „Dazu geben wir in der Öffentlichkeit keinen Kommentar ab. Das ist eine Angelegenheit zwischen dem Verein und uns“, so Fischer.
Ganz so einfach ist es nicht, findet Töpfer. Schließlich werde bedürftigen Bürgern (mit Bonn-Ausweis), ihren Tieren und auch dem Verein dringend notwendige Unterstützung versagt. Hintergrund: In Bonn leben rund 2.000 verwilderte Katzen, die sich mit Hauskatzen auf Freilauf paaren. „Im Endeffekt landen diese Tiere dann auch bei uns“, weiß Töpfer. Deshalb kastriert ihr Verein auch wilde Katzen, die eingefangen werden.
Es könnte noch viel mehr Tierelend verhindert werden: Das Geld (stammt aus der Professor-Böcher-Stiftung) reicht noch für die Kastration weiterer 100 Tiere. Barbara Töpfer: „Wir müssen weitermachen, wenn wir das Problem in den Griff kriegen wollen. Zur Not besorge ich mir einen Tierarzt aus dem nahen Ausland, auf den die Kammer keinen Zugriff hat.“
Deutschen Kollegen drohe bei Nicht-Beachten des Verbots der Ausschluss aus dem Berufsverband. Doch zuerst ist Bonns Amtsveterinär Stephan Trutzenberg dran: Er soll am Donnerstag zwischen den Parteien vermitteln.
http://www.express.de/regional/bonn...lose-kastrationen/-/2860/8236964/-/index.html