Ich bin ja auf dem Land aufgewachsen und natürlich hatte unser erster Kater Freigang er ist uns zugelaufen, er wäre in Wohnungshaltung nie glücklich geworden, außerdem muss ich gestehen, dass er damals noch unkastriert war, ist aber über 30 Jahre her, da wußte ich es noch nicht besser. Leider ist er eines Tages auf nimmer wiedersehen verschwunden. Dann konnte ich einen Kater aus einer missglückten Wohnungshaltung im Hochhaus übernehmen, der lieber raus wollte und der kam dann zu uns und hatte natürlich auch Freigang. Leider wurde er bereits mit 3 Jahren überfahren. Ich kannte Katzen vom Bauernhof, bei uns in der Straße, die nur draußen waren und Katzen mit Freigang, über reine Wohnungshaltung habe ich damals nie nachgedacht.
Dann viele Jahre später, waren die Verhältnisse so, dass ich mir Katzen hätte leisten können, aber da wo ich wohnte, war Katzenhaltung verboten, so dachte ich nicht länger drüber nach. Nach meinem Umzug habe ich mich dann wieder mit dem Gedanken befasst, hatte aber wirklich große Schwierigkeiten mir reine Wohnungshaltung vorzustellen, weil in meinen Augen Katzen unbedingt Freigang brauchen, ich konnte mir nicht vorstellen Katzen einzusperren. Dann habe ich Berichte über verschiedene Katzenrassen immer mal wieder im Fernsehen gesehen und wie gut die mit der Wohnungshaltung zurecht gekommen sind. Als ich dann auch noch verschiedene Leute mit reiner Wohnungshaltung kennenlernte und auch mittlerweile viel im Internet in verschiedenen Foren unterwegs war, freundete ich mich doch mit dem Gedanken an die Wohnungshaltung an und letzten Herbst war es dann soweit ich fragte meine Vemieter, ob sie mir die Katzenhaltung erlauben würden und sie sagten ja. Immer noch geprägt von dem Gedanken der freiheitsliebenden Katze, habe ich mich dann für Rassekatzen entschieden und zwar für die Britisch Kurzhaar, weil diese Rasse als besonders geeignet für die reine Wohnungshaltung gilt, ruhig und ausgeglichen ist und da meine Wohnung nicht so groß ist, dachte ich, die kommen am besten damit zurecht. Ich wohne mitten in der Stadt und habe eine starkbefahrene Umgehungsstraße ganz in der Nähe also wäre Freigang auf keinen Fall möglich, darüber bin ich inzwischen froh, weil die Sorge jeden Tag, ob meine Lieblinge wieder gesund heimkommen, ich wollte sie nach den Erfahrungen mit den beiden Freigang-Katern nicht mehr haben wollen.
Ich finde es toll, wenn man seiner Katze einen Freigang gewähren kann, aber bei mir wie gesagt, ging es nicht mal auf dem Land gut, da war echt nicht viel Verkehr und viele Äcker und Wiesen.
Ich würde aber nie eine Katze zu etwas zwingen, warum muss sie raus, wenn sie es gar nicht will??? und wenn sie unbedingt raus will, sollte man sie aber nicht einsperren und es gibt viele Katzen, die wirklich unbedingt raus wollen und mit Wohnungshaltung nicht zurecht kommen, aber dass kommt auf die Katze an, wenn sie in der Wohnung unglücklich ist, sollte man sie nicht einsperren.
Am besten finde ich Katzenhaltung mit gesicherten Freigang, den ich aber leider meinen Katzen nicht bieten kann.
Warum man einer Katze gegen ihren Willen ungesicherten Freigang aufzwingt und sie damit erheblichen Risiken aussetzt, ist mir vollkommen unverständlich. Aber ich kann gut nachvollziehn, dass manche Leute davon ausgehen, dass Katzen unbedingt Freigang brauchen, ich war auch viele Jahre dieser Ansicht, allerdings hätte ich damals schon Katzen gehabt, wäre ich froh gewesen, wenn die drinnen hätten bleiben wollen und hätte sie bestimmt nicht gezwungen rauszugehen.