Ich habe einen Akita Inu und finde, dass Akitas und Shibas sich nicht soo sehr ähneln.
Akita sind sehr schwer erziehbar, sie haben ihren eigenen Kopf und sind sehr wachsam.
Also diese drei Attribute (schwer erziehbar, Dickkopf und Wachsamkeit) treffen mit Sicherheit auch auf Shibas zu.
Jakko ist eine gute Ausnahme: er hat keinen Jagdtrieb(wie die meisten anderen) Und ist recht freundlich gegenüber vielen Menschen.
Unser Zarax hatte auch keinen sehr ausgeprägten Jagdsinn, er hat Tiere wie Hasen, Rehe etc. eher verscheucht als das er sie gejagt hätte. Auch Stöckchen, Bällchen und so ein Zeugs fand er doof. Wenn er mal was gejagt hat dann war es ein anderer Rüde.
Dieses Dominanzverhalten verschwindet auch nicht irgendwann. Zarax hat mit 13 Jahren als er schon anfing gebrechlich zu werden einen 2 jährigen, heranstürmenden Berner Sennenhund-Rüden der ihm an die Wäsche wollte einfach mal so auf links gedreht, und das obwohl Zarax an der Leine war und der Berner frei lief.
Akitas sind sehr selbstständig und treffen, wenn die Hierachie im Rudel nicht eindeutig geklärt ist durchaus auch selbst ihre Entscheidungen.
Kadavergehorsam darf man von Akitas nicht verlangen, eher muss man sie mit viel liebevoller Konsequenz davon überzeugen das man als Herrchen der richtige für sie ist. Hat man das erreicht dann hat man einen richtigen Superkumpel an seiner Seite.
Aber all das, was ich hier jetzt über den Akita geschrieben habe trifft mehr oder weniger auch auf unsere Shiba-Hündin zu.
Emelie neigt zwar nicht so zur Rauferei (pfft, ich klopp mich doch jetzt hier nicht) aber wenn ihr einer krumm kommt dann zeigt sie ganz schnell die Zähne. Aber auch sie ist ein wirklicher Dickkopf bei der man viel "Überzeugungsarbeit" leisten muss. Einfach mal so mit Leckerchen arbeiten, das klappt nur manchmal, wenn sie Bock hat auf eine Lektion oder auf ein Leckerchen. Hat sie keine Lust dann nimmt sie das Leckerchen gar nicht erst oder sie spuckt es direkt wieder aus.
Was mir auch an beiden Rassen aufgefallen ist, ist die Reserviertheit gegenüber fremden Menschen. Ein normal gestrickter Akita/ Shiba wird einer fremden Person nie gleich um den Hals fallen oder direkt anfangen zu schmusen. Zuerst wird mal abgecheckt was das überhaupt für einer ist. Erst mal eine Nase voll nehmen und sich auf der Zunge zergehen lassen. Wird der Fremde dann als Vertrauenswürdig eingestuft dann darf er auch mal streicheln oder so.
Ach ja, und noch was. Habe noch niemals so coole Hunde gesehen wie die beiden Japaner. Eine Bekannte von mir hält vier Akitas (drei Hündinnen und ein Rüde) sowie ein Labrador Pärchen. Die habe ich letztens getroffen als ich mit meinen beiden (Shiba-Hündin und Shiba-Shar-Pei Mix Rüde) unterwegs war. Wir standen uns im Feld ungefähr eine halbe Stunde gegenüber und haben geredet. Nach kurzer Zeit wurden die beiden Labbis und mein Mix-Rüde ungeduldig und wollten weiter. Die vier Akitas haben alle nur dagesessen und haben uns drei fixiert, ohne mal mit der Wimper zu zucken und meine Kleine saß den vieren gegenüber wie eine Statue und hat den Blicken standgehalten, sie hat die ganze Zeit weder nach links oder recht geguckt.
Fazit: Es gibt meines Erachtens durchaus Paralelen zwischen den beiden Rassen, besonders was die Dickköpfigkeit und den Eigensinn angeht. Ein Akita ist aber alleine auf Grund seiner Größe schwerer zu händeln. Wenn man sich ein solches Tier zulegt sollte man sich bewusst sein das man viel Zeit und Energie investieren muss denn die beiden Japaner lassen sich nicht einfach mal so dominieren. Man muss ihre Freundschaft und Zuneigung gewinnen, dann läuft alles fast wie von selbst.