
Cosili
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Ein kleiner, verlassener Jungvogel am Boden ist nicht immer in Not. Es kann sich auch um einen sogenannten „Ästling“ handeln – Ein Jungvogel der bereits das Nest verlassen hat, aber immer noch von den Eltern gefüttert und betreut wird. Diese Entwicklungsphase dauert bei den meisten Arten etwa eine Woche. Die Jungvögel sind zu diesem Zeitpungt noch nicht voll flugfähig, aber weitgehend befiedert, und zeigen den Vogeleltern durch Rufe an wo sie sich befinden.
Diese Jungvögel darf man auf keinen Fall einfach mitnehmen! Wenn man sich nicht ganz sicher ist ob der Jungvogel nicht doch verlassen ist kann man die Lage aus ausreichender Entfernung beobachten. Spätenstens nach 2 bis 3 Stunden sollten die Vogeleltern aufgetaucht sein. Hat man dazu nicht genügend Zeit oder Geduld, ist es im Zweifelsfall besser den Jungvogel dort zu lassen wo er ist und ihn NICHT mitzunehmen, da die Wahrscheinlichkeit das es wirklich nur ein Ästling ist wesentlich höher ist als die, das es sich um einen verlassenen Jungvogel handelt.
Die einzigen Sitautionen die ein Eingreifen erfordern sind folgende:
- Der Jungvogel ist noch unbefiedert: in dem Fall sollte man erstmal die Umgebung nach dem Nest absuchen, und den Jungvogel, wenn möglich, ins Nest zurücksetzen. Das die Elternvögel ihre Küken nicht mehr annehmen nachdem sie von Menschen angefasst wurden, stimmt nicht. Falls das Nest nicht erreichbar ist, sollte man den Jungvogel so schnell wie möglich zu einer Wildvogelstation bringen, da die Aufzucht von noch unbefiederten Nestlingen viel Wissen und Können vorraussetzt.
- Der Jungvogel ist verletzt: In dem Fall sollte er ebenfalls zu einer Wildvogelstation, oder zu einem vogelkundigen Tierarzt, gebracht werden.
- Der Vogel wurde von einer Katze gebracht: In dem Fall braucht er unbedingt ein Antibiotikum, weil im Speichel der Katze Bakterien enthalten sind, die selbst bei feinen Haarrissen in der Haut unbehandelt zum Tod des Vogels führen würden. Wildvogelauffangstationen und vogelkundige Tierärzte führen die Behandlung durch.
- Es handelt sich um einen Mauersegler oder eine Schwalbe: diese Arten haben keine Ästlingsphase, findet man sie am Boden kann man davon ausgehen das sie wirklich in Not sind. Hier ist ebenfalls eine Wildvogelstation die beste Lösung; Schwalben und Selgler sind sehr anspruchsvolle Pfleglinge, und Fehler in der Aufzucht können bleibende Schäden bewirken, die gleichzeitig das Todesurteil für die Tiere bedeuten da eine Gefangenschaftshaltung nicht möglich ist.
- Der Jungvogel sitzt an einer gefährlichen Stelle, beispielsweise an einer Strasse oder auf einer ungeschützten Fläche wo er Opfer einer Katze werden kann. In dem Fall sollte man ihn aus der Gefahrenzone bringen und an einen geschützten Platz setzen (beispielsweise niedriges Geäst), er wird seine Eltern durch Rufe auf sich aufmerksam machen. Den Jungvogel nie weiter als 10 Meter von der Fundstelle entfernen!
Als erste Hilfe für tatsächlich in Not geratene Jungvögel sollte man sie in einen mit Toilettenpapier oder ähnlichem ausgepolsterten (keine Watte!) Karton setzen. Unbefiederte Jungvögel setzt man am besten zusätzlich in eine Schüssel oder einen Kanarienvogelnistkorb. Jungvögel brauchen Wärme, also sollte man sie zunächst warmhauchen und danach eine Wärmflasche unterlegen. Die Temperatur im Ersatznest muß zwischen 35 und 38 Grad liegen. Bitte keine Rotlichtlampe verwenden, weil der Vogel dadurch austrocknen würde.
Vorher darf der Jungvogel nicht gefüttert werden, weil er im Zustand der Unterkühlung nicht verdauen kann.
Nicht vollständig befiederte Jungvögel brauchen eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Dafür kann man ein feuchtes Tuch halb über das Ersatznest legen (nicht direkt auf den Vogel).
Futter wird in winzig kleinen Portionen mit einer stumpfen Pinzette oder einer kleinen Spritze ohne Nadel in den Rachen gestopft. Nicht nachstopfen bevor abgeschluckt wurde. Lieber häufig kleine Mengen füttern als zu viel auf einmal.
Eine ausführliche Liste mit Fütterungsempfehlungen für die einzelnen Vogelarten findet ihr hier: https://www.tierforum.de/t103768-fu...uer-die-unterschiedlichen-jungvogelarten.html
Das sind aber wirklich nur Erste-Hilfe-Maßnahmen, und nur dafür gedacht den Jungvogel am Leben zu erhalten bis man ihn in fachkundige Hände abgibt oder sich über die artgerechte Aufzucht erkundigt hat.
Selber aufziehen ist nicht empfehlenswert, da Jungvogelaufzucht schwierig und zeitintensiv ist, und kleine Fehler schlimme Konsequenzen für den Pflegling haben. Ausserdem darauf geachtet werden muss das der Jungvogel nicht zu zahm wird, da sonst eine Auswilderung unmöglich ist. Einen Wildvogel als Haustier zu behalten ist erstens nicht artgerecht und zweitens gesetzlich verboten!
Falls man den Vogel trotzdem selber aufziehen muss sollte man trotzdem mit einem vogelkundigen Tierarzt oder einer Wildvogelstation kontaktieren und sich beraten lassen, um Aufzuchtsfehler zu vermeiden.
Adressen von Wildvogelstationen gibt es hier: http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/auffangstationen.html
Diese Jungvögel darf man auf keinen Fall einfach mitnehmen! Wenn man sich nicht ganz sicher ist ob der Jungvogel nicht doch verlassen ist kann man die Lage aus ausreichender Entfernung beobachten. Spätenstens nach 2 bis 3 Stunden sollten die Vogeleltern aufgetaucht sein. Hat man dazu nicht genügend Zeit oder Geduld, ist es im Zweifelsfall besser den Jungvogel dort zu lassen wo er ist und ihn NICHT mitzunehmen, da die Wahrscheinlichkeit das es wirklich nur ein Ästling ist wesentlich höher ist als die, das es sich um einen verlassenen Jungvogel handelt.
Die einzigen Sitautionen die ein Eingreifen erfordern sind folgende:
- Der Jungvogel ist noch unbefiedert: in dem Fall sollte man erstmal die Umgebung nach dem Nest absuchen, und den Jungvogel, wenn möglich, ins Nest zurücksetzen. Das die Elternvögel ihre Küken nicht mehr annehmen nachdem sie von Menschen angefasst wurden, stimmt nicht. Falls das Nest nicht erreichbar ist, sollte man den Jungvogel so schnell wie möglich zu einer Wildvogelstation bringen, da die Aufzucht von noch unbefiederten Nestlingen viel Wissen und Können vorraussetzt.
- Der Jungvogel ist verletzt: In dem Fall sollte er ebenfalls zu einer Wildvogelstation, oder zu einem vogelkundigen Tierarzt, gebracht werden.
- Der Vogel wurde von einer Katze gebracht: In dem Fall braucht er unbedingt ein Antibiotikum, weil im Speichel der Katze Bakterien enthalten sind, die selbst bei feinen Haarrissen in der Haut unbehandelt zum Tod des Vogels führen würden. Wildvogelauffangstationen und vogelkundige Tierärzte führen die Behandlung durch.
- Es handelt sich um einen Mauersegler oder eine Schwalbe: diese Arten haben keine Ästlingsphase, findet man sie am Boden kann man davon ausgehen das sie wirklich in Not sind. Hier ist ebenfalls eine Wildvogelstation die beste Lösung; Schwalben und Selgler sind sehr anspruchsvolle Pfleglinge, und Fehler in der Aufzucht können bleibende Schäden bewirken, die gleichzeitig das Todesurteil für die Tiere bedeuten da eine Gefangenschaftshaltung nicht möglich ist.
- Der Jungvogel sitzt an einer gefährlichen Stelle, beispielsweise an einer Strasse oder auf einer ungeschützten Fläche wo er Opfer einer Katze werden kann. In dem Fall sollte man ihn aus der Gefahrenzone bringen und an einen geschützten Platz setzen (beispielsweise niedriges Geäst), er wird seine Eltern durch Rufe auf sich aufmerksam machen. Den Jungvogel nie weiter als 10 Meter von der Fundstelle entfernen!
Als erste Hilfe für tatsächlich in Not geratene Jungvögel sollte man sie in einen mit Toilettenpapier oder ähnlichem ausgepolsterten (keine Watte!) Karton setzen. Unbefiederte Jungvögel setzt man am besten zusätzlich in eine Schüssel oder einen Kanarienvogelnistkorb. Jungvögel brauchen Wärme, also sollte man sie zunächst warmhauchen und danach eine Wärmflasche unterlegen. Die Temperatur im Ersatznest muß zwischen 35 und 38 Grad liegen. Bitte keine Rotlichtlampe verwenden, weil der Vogel dadurch austrocknen würde.
Vorher darf der Jungvogel nicht gefüttert werden, weil er im Zustand der Unterkühlung nicht verdauen kann.
Nicht vollständig befiederte Jungvögel brauchen eine gewisse Luftfeuchtigkeit. Dafür kann man ein feuchtes Tuch halb über das Ersatznest legen (nicht direkt auf den Vogel).
Futter wird in winzig kleinen Portionen mit einer stumpfen Pinzette oder einer kleinen Spritze ohne Nadel in den Rachen gestopft. Nicht nachstopfen bevor abgeschluckt wurde. Lieber häufig kleine Mengen füttern als zu viel auf einmal.
Eine ausführliche Liste mit Fütterungsempfehlungen für die einzelnen Vogelarten findet ihr hier: https://www.tierforum.de/t103768-fu...uer-die-unterschiedlichen-jungvogelarten.html
Das sind aber wirklich nur Erste-Hilfe-Maßnahmen, und nur dafür gedacht den Jungvogel am Leben zu erhalten bis man ihn in fachkundige Hände abgibt oder sich über die artgerechte Aufzucht erkundigt hat.
Selber aufziehen ist nicht empfehlenswert, da Jungvogelaufzucht schwierig und zeitintensiv ist, und kleine Fehler schlimme Konsequenzen für den Pflegling haben. Ausserdem darauf geachtet werden muss das der Jungvogel nicht zu zahm wird, da sonst eine Auswilderung unmöglich ist. Einen Wildvogel als Haustier zu behalten ist erstens nicht artgerecht und zweitens gesetzlich verboten!
Falls man den Vogel trotzdem selber aufziehen muss sollte man trotzdem mit einem vogelkundigen Tierarzt oder einer Wildvogelstation kontaktieren und sich beraten lassen, um Aufzuchtsfehler zu vermeiden.
Adressen von Wildvogelstationen gibt es hier: http://www.wildvogelhilfe.org/aufzucht/auffangstationen.html
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