@Luna: Genau das meinte ich ja, dass somit nicht mehr die Nachfrage gesteigert wird. Nur, dieses allgemeine Argument: "Lieber aus dem Tierheim, da sind sie nicht aus dem Zooladen" halte ich für Quatsch.
Die Tiere im Tierheim kommen vom Zooladen (zumindest in vielen Fällen.) Und die meisten wollen ein gesundes Tier und keinen Schnupfer oder bereits chronisch kranken. Meinen Respekt vor allen, die kranke Tiere aus dem Tierheim holen. Aber die Durchschnittsfamilie mit Kind, das unbedingt ein Kaninchen will, möchte ein gesundes, am besten junges Tier mit Kindchenschema, kein chronisch krankes, das schon 2 Jahre an anderer Stelle gelebt hat. Parallelbeispiel Adoption (auch wenn man die Tierwelt nicht mit der Menschenwelt vergleichen sollte), aber Adoptiveltern wollen doch auch kein 15 jähriges pubertierendes Teenagerlein, sondern am besten noch ein Baby, das nicht viel erlebt und gesehen hat und an dem noch nicht viel "verdorben" ist. Genauso mit Kaninchen. Und da kommt dann noch die Unwissenheit vieles hinzu.
Warum man dort keine holen sollte? Wenn ich mir unser Tierheim in der Nähe ansehe, würde das Tier aus der Zoohandlung sicher noch gesünder sein, als das aus dem Tierheim. Das muss aber nicht überall gleich sein. Deshalb ist es bei einem guten Tierheim schon so, dass man das vorziehen kann. Dennoch sollte man auch nicht alle Zooläden über einen Kamm scheren. Ich habe grottenschlechte gesehen, aber auch gute, indenen die Tiere ansatzweise artgerecht gehalten waren.
Genau weil die Tierheime auf Spenden angewiesen sind, wird es auch in einigen Tierheimen immer schlechter.
Leider leben wir in einer Kapitalismus ähnlichen Gesellschaftsform, in der der Absatz sehr hoch geschrieben wird. Und solange Minikäfige verkauft werden und die Leute nicht einmal darüber aufgeklärt werden, weil sich die Verkäufer denken "Ja, bevor er/sie dann sagt er hat keinen Platz und dann gar kein Tier nimmt, sagst du lieber nicht, dass Einzelhaltung bei Kaninchen nicht geht und dann kauft er/sie wenigstens ein Tier, statt gar keins."
Leider ist es derzeit noch so, dass Nager eben keinen besonders hohen Stellenwert in der Gesellschaft haben. Das ist hier bei uns im Forum so, weil wir das Beste für die Tiere wollen, aber umgangssprachlich fallen immer wieder Argumente wie "Das gibt einen feinen Braten" oder "das macht sich gut in der Pfanne."
Wir dürfen (auch wenn ich jetzt vorsichtig ausdrücke und es niemals machen würde) nicht vergessen, dass das Kaninchen genau wie Gans, Schwein und Ente, in der Nahrungskette eine Position einnimmt. Bei Hund und Katze dagegen ist das eben nicht der Fall und deshalb werden sie leider höher geschrieben als Kaninchen und sind Haustiere, denen man mit größerer Achtung entgegen tritt (Beutetiere). Traurigerweise dürfen wir nicht außer Acht lassen, dass nicht alle Menschen wie wir sind und die Tiere als Haustier halten. Und deshalb nehmen Kaninchen leider noch einen niedrigen Stellenwert ein und werden so leicht verkauft.
In einer Konsumgesellschaft geht es um Zahlen und Absatz, nicht um glückliche und gesunde Kaninchen oder freundliche Haltungsbedingungen. Deshalb ist den Züchtern und Märkten piepegal, ob jemand nur 1, 2 oder 5 Kaninchen hält.
Und die Menschen kaufen weiterhin. Gerade Kaninchen vermehren sich ja derart stark, dass ich nicht glaube, dass es in naher Zeit ein Gesetz gibt, das Zooläden verbietet, Kaninchen zu verkaufen.
Zumal psychologisch nachgewiesen ist, dass die meisten Menschen eher ein Jungtier kaufen, als eines aus dem Tierheim, dass 5 Leute nicht wollten.
Das zieht sich ja nicht nur durch die Tierwelt sondern ist auch bei den Menschen gut sichtbar. Statt in Kitas und Schulen (Bildung) wird eben lieber in Banken und Firmen investiert, damit die Kluft zwischen arm und reich bleibt und nicht alle gleich viel haben. Und geht es dabei um die Menschen? Nein, es geht um Absatz und Gewinn.