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Nachtstern
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Guten Abend liebe Community,
ich hab hier in den letzten Jahren schon hin und wieder mal mitgelesen und auch viele hilfreiche Infos schon erhalten, wenn ich mal ein kleines Problemchen mit meinen Katzen hatte, musste mich jetzt aber auch selbst mal anmelden, weil ich jetzt echt vor einem Problem stehe und selbst nicht weiter weiß, und erhoffe mir hier jetzt einfach tatkräftige Unterstützung oder ein paar qualitativ hochwertige Ratschläge von euch.
Ich hoffe, ich bin in dem Forum richtig (wenn nicht, bitte verschieben). Ich hab über die Suchfunktion nichts passendes gefunden und hätte auch einfach gerne eure fachkundige Meinung mal gehört.
Es geht um meine Katze, Flocke. Und bitte erschreckt nicht vor dem langen Text, ich wills echt so knapp wie möglich halten, aber ich finde, es sind einige Hindergrundinfos hilfreich und auch nötig, um die Situation möglichst gut zu beurteilen.
Flocke ist jetzt ca. 4-5 Jahre alt, ich hab sie im Frühjahr 2011 aus dem Tierheim zu mir geholt, nachdem mein Herzenskater Bounty den Kampf gegen ein Auto leider verloren hatte
und mein alter Kater Chef (ca. 10 Jahre) neue Gesellschaft brauchte. Damals hab ich noch bei meiner Mutter gewohnt, in unmittelbarer Nähe zur Hauptstraße, das war auch der Grund für den Crash von Bounty mit dem Auto (Chef hat viel zu viel Schiss vor Autos und kam der Hauptstraße auch von Anfang an noch nie zu nahe - kluger Kerl
).
Zuerst hatten wir die Hoffnung, dass Flocke vielleicht genauso klug ist und sich von der Hauptstraße fern hält, die Hoffnung haben wir aber schnell aufgegeben und viel zu groß auch die Angst, dass sie auch mal unterm Auto landet, ich meine, gerade als damals ja noch junge, verspielte und neugierige Katze, die munter alles erkunden will.
Somit bin ich mit ihr dann nur täglich an der Leine im Garten Gassi gegangen bzw. sie mit mir, damit sie wenigstens Freigang hat (jaa, ich weiß, die Meinungen teilen sich darüber, sie hatte damit von Anfang an aber kein Problem, Leine kein Problem, sie konnte im Garten trotzdem überall hin, wo sie wollte und ich mit Leine hinterher kam, hat auch nie Terz an der Tür gemacht, dass sie unbedingt raus will, oder ihren Freigang eingefordert, wenns raus ging, gut, wenn nicht, auch gut). Da das aber auf Dauer auch kein Leben für ne Katze ist, finde ich zumindest, war das nur als Übergangslösung gedacht und schnell war klar, dass ich mir mit ihr ne artgerechte Wohnung suche, wo sie dann auch ohne Leine relativ gefahrlos raus und ihr Katzenleben genießen kann.
So, und seit gut nem Jahr wohnen Flocke und ich jetzt auch in ner schönen EG-Wohnung in sehr ruhiger Wohngegend (30er-Zone, Sackgasse, Ortsrand), sie geht jeden Tag ohne Leine raus, liebt es im Garten rumzustromern und Kleinvieh zu jagen, einfach herrlich, endlich hat sie hier ihr Katzenleben.
Das war damals allerdings so gedacht, dass ich sie tagsüber, wenn ich arbeite, alleine draußen lassen kann, da ich 8-9 Stunden täglich auf der Arbeit bin und so lange als Einzelkatze alleine in der Wohnung eingesperrt zu sein ist ja auch nix.
Achso, die Vermieter wollten damals ursprünglich eigentlich gar keine Katze im Haus, hatten aber auch schonmal selbst eine und sich dann auch trotz Katze für mich entschieden, EINE Katze wäre ok. Von daher hab ich mich bisher auch noch nicht getraut, sie wegen ner zweiten Katze zu fragen, das nur vorab dazu.
Oberste Priorität hatte damals für mich einfach, dass Flocke endlich ein artgerechtes, unbeschwertes Katzenleben haben und ohne Leine und "frei" raus kann, zudem war der Draht zu Chef damals auch nicht sonderlich dicke, haben sich von Anfang an eigentlich zwar akzeptiert, hin und wieder auch mal geputzt und in unmittelbarer Nähe zueinander irgendwo gelegen, Flocke hat den Kontakt zu ihm auch immer wieder gesucht, aber der coole Chef wollte nicht so recht.
Nun sieht die Sachlage aber leider etwas anders aus:
Flocke wird von 2 Nachbarskatern regelmäßig gemobbt (wenn ich das damit jetzt richtig betitel). Bei der ersten Begegnung im Winter hörte man nur etwas entfernt heftiges Katzengeschrei, ich sofort raus, Flocke gerufen, kam aber nicht, stattdessen grad wieder Geschrei, wieder Ruhe, ich wieder gerufen, wieder Geschrei, bestimmt ne Stunde lang gings so, dann kam sie irgendwann nach Hause mit blutender Bissverletzung, Haut unter der Vorderpfote (also Ansatz Bein zum Körper) komplett durchgerissen, womit ich abends um 7 Uhr auf Nachfrage dort dann auch noch am gleichen Abend zum Tierarzt musste und Flocke 2 Wochen Trichter, Antibiotika und Co. verordnet wurde.
Kann ich mir nur so erklären, dass meine Flocke sich nach dem ersten Kampf irgendwo (vielleicht auf seinem Grundstück) verkrochen hat und der Nachbarskater sie "belagert" und nicht mehr weggelassen hatte, weil ich rufe, sofort wieder Katzengeschrei, weil Flocke nach Hause kommen will und er sie nicht lässt, dann wieder Ruhe, bis ich wieder rufe, dann grad wieder Geschrei, usw. Seitdem tauchte der Kater immer öfter bei uns im Garten auf, sobald er die Flocke sieht, stürzt er sich auf sie und jagt sie quer durch den Garten, und Flocke weiß sich selbst nicht anders zu helfen als dann jedes Mal bestimmt knapp 5 Meter auf nen Baum zu flüchten, und auch da wird sie dann schön belauert, dass sie ja nicht runter kann. Ich dann jedes Mal sofort mit Wasserpistole sofort hin und nur dann nimmt der Kater reißaus und ich kann die Katze vom Baum "pflücken". Nach diesen Attacken kann ich sie dann auch immer erstmal garnicht anfassen, so aufgeregt und verängstigt ist sie, knurrt und faucht sofort, dauert immer ne ganze Weile, bis sie sich beruhigt, und wenn sie das nächste Mal dann raus will, bleibt sie erstmal in der Terrassentüre stehen und schaut vorsichtig und halb auf den Bauch geduckt nach links und rechts, ob die Luft rein ist, erst wenn ich dann vor die Türe gehe, traut sie sich auch raus. Und sie geht dann auch keine 5 Meter weit, bleibt immer in der Nähe der Türe und von mir.
Die Attacken vom Nachbarskater sind nicht regelmäßig täglich oder wöchentlich, den Sommer über war ich ja auch meistens mit draußen und sobald mich der Kater sieht, rennt er schon weg, traute sich dann also garnicht mehr an Flocke dran, und wenn mal paar Tage ohne Attacke vergangen sind, verliert Flocke ihre Angst draußen auch wieder und wird mutiger und stromert wieder freier im gesamten Garten und ums Haus rum - bis der Kater sie wieder erwischt. Größere Verletzungen gabs seit der blutenden Bissverletzung keine mehr, weil Flocke daraus gelernt hat und sofort reißaus nimmt, wenn sie den Kater sieht und dieser dann eben hinterher und Flocke auf Baum. Nur kann das ja auch kein Zustand sein.
Zudem gibts hier seit neuestem noch einen zweiten Kater, riesiger Kerl, nicht kastriert (sieht man ja), geht immer in aller Seelenruhe und als ob ihm keiner was könnte genüsslich durch unseren Garten, lässt sich weder durch meine Anwesenheit noch durch Flocke stören. Sie ihn anfangs auch garnicht angefaucht, eher neugierig geschaut, einmal haben sich die beiden Nase an Nase beschnuppert, beim nächsten Mal íst Flocke ihm dann aber hinterher und zack, flogen grad die Fetzen, Katzengeschrei, Flocke grad wieder zurück in unseren Garten, der große Brocken hinterher und sich auf sie gestürzt - und sich auch da von meiner Anwesenheit 2 Meter daneben nicht stören lassen.
Hier gibts auch noch ne dritte Katze, eine Dame, bzw. eher gesagt alte Omi, 18 Jahre alt, mit der herrscht Frieden, die ist nicht (mehr) auf Krakeel aus, durch das Alter, und Flocke sowieso auch nicht, haben sich mal bisschen angefaucht, die alte dann irgendwann weg, oder sie lagen auch einfach nur in einiger Distanz und haben sich beobachtet.
Nur hab ich aufgrund der Sitaution mit den zwei Katern inzwischen natürlich große Sorgen, die Flocke den ganzen Tag über alleine draußen zu lassen, während ich auf der Arbeit bin, 1-2 Stunden gehen mal, aber länger ist sie in der Regel nie draußen alleine. Weil sie kann sich einfach nicht wehren, sobald sie attackiert wird, nimmt sie reißaus, das übliche Gefauche und Geknurre beim Blickkontakt vor nem Kampf gibts ja auch nicht, eben da sie sofort wegrennt und die anderen dann hinterher - gefundenes Fressen eben.
Und als ich darüber und vor allem über Flockes Verhalten dann mal nachgedacht hab, fielen mir noch viel mehr Situationen ein, durch die ich dem dem Schluss kam, dass Flocke eine kleine "Duckmaus" ist. Sie hatte uns Menschen gegenüber von Anfang an ständig Angst, irgendetwas falsch zu machen, wusste nie, ob dieses oder jenes Verhalten von ihr jetzt ok ist, wenn sie das macht, ist jetzt schwer zu beschreiben und konkrete Beispiele fallen mir da jetzt grad auch nicht ein, aber man merkt es eben, wenn sie irgendwas gern machen möchte, zum Sprung auf den Schoß ansetzen oder so reicht ja schon, dann aber doch zögern und fragend blicken und Kopf ducken, oder auch wenn sie etwas falsch gemacht hat oder Angst hat, jetzt was falsches gemacht zu haben, geht der Kopf grad runter und schämt sie sich und verkriecht sich irgendwo oder läuft über sich selbst erschrocken erstmal weg. Und auch bei meiner Mutter damals, Chef gegenüber hat sie auch immer zurückgesteckt, sie war am Fressen, Chef neben ihr an den Napf, sie grad erstmal vorsichtig weg von ihrem Futter und auf Abstand und ihn fressen lassen (wohlgemerkt, obwohl Chef ihr nie etwas getan hat, außer bei der Zusammenführung halt mal bisschen zu fauchen und so), man hat auch öfter gemerkt, dass sie sich ihm gerne nähern wollte, mal schmusen oder zu ihm legen oder so, wusste aber nie, ob das ok ist und hat sich nicht so recht getraut.
Sie hat einfach einen heiden Respekt vor allem und jedem, riesen Angst, etwas falsch zu machen, scheinbar gar kein Selbstbewusstsein, fühlt sich "so klein mit Hut" und von jedem eingeschüchtert, würde von sich aus auch nie mit irgendwem Zank anfangen, eine absolut soziale Katze auch einfach, und wenns dann Knatsch gibt, kann sie sich auch nicht zur Wehr setzen - weil sie nicht weiß, wie, weil sie es nie gelernt hat, weil sie es sich nicht zutraut, was auch immer.
Daher jetzt meine Frage an euch, was soll ich tun? Ich hab wirkliche Angst (und ich denke auch begründet), weil sie sich nicht wehren kann/will und somit die perfekte Opferrolle hat, sie den ganzen Tag über alleine draußen zu lassen. Ich finde es aber auch echt schlimm und hab täglich ein schlechtes Gewissen, wie es derzeit ist, dass ich sie den ganzen Tag alleine in der wohnung eingesperrt lasse. Wie gesagt, es war damals anders geplant, dass sie draußen dann ihre kätzischen Kontakte findet oder es sie dann auch garnicht so stört, Einzelkatze zu sein, aber sie wird draußen nur verdroschen und gejagt. Und ich weiß echt nicht, wie man ihr zu ein wenig mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann, dass sie sich mal durchsetzt und einfach "ihre Frau" steht, und weiß zudem auch garnicht, ob sie das körperlich auch schaffen würde, da sie ein echt kleines Mäuschen ist, von der Körpergröße her, und sicherlich auch nciht die Kraft hat, gegen große Kater anzukommen?!
Und da Flocke ja auch damals den Kontakt zu Chef ständig gesucht hat, wenn die beiden nach langer Zeit mal zusammen gelegen haben, war sie es, die ihren Mut dann mal zusammengenommen und sich einfach neben ihn gelegt hatte (und entweder hat er es geduldet oder ist dann friedlich aufgestanden und gegangen), und auch jetzt zur "alten Omi" und dem dicken Kater den freundlichen Kontakt gesucht hat (bevor es da dann den Knall gab, sodass sie von ihm jetzt eingeschüchtert ist und Angst hat und sie in seinen Augen auch sicherlich ne Opferrolle eingenommen hat), denke ich auch, dass sie sich vielleicht auch ohnehin gern kätzische Gesellschaft und nen Freund oder Freundin wünschen würde - ich weiß es aber nicht.
Und ich weiß auch garnicht, meine Wunschvorstellung wäre jetzt ehrlich gesagt - sofern die Vermieter mitspielen - dass man ihr vielleicht eine ebenfalls verträgliche und recht souveräne "starke" Katze an die Seite geben sollte, die ihr ein wenig mehr Selbstbewusstsein gibt oder ihr auch "beisteht" bei Kämpfen draußen... ist sowas aber realistisch zu denken, macht sowas Sinn? Und könnte das so klappen? Zudem hätte sie dadurch dann ja auch in der Wohnung Gesellschaft. Wobei da dann aber wiederum auch meine Sorge, nicht dass sich Flocke von der zweiten Katze dann auch wieder sofort "unterbuttern" lässt und auch zuhause nichts mehr zu melden hat, und noch kleiner mit Hut fühlt?! Da müsste man dann ne echt passende Katze finden - wie müsste die vom Wesen/Charakter her sein? Sozial verträglich ist klar, aber man sagt ja eigentlich eher ähnliche Charaktere zusammen, nur zwei Duckmäuschen zuhause zu haben, die dann beide zusammen verdroschen werden, hilft ja nichts.
Und zu selbstsicher sollte sie wohl auch nicht sein, oder? Und dominant schon garnicht. Garnicht so einfach, da die perfekte Mischung zu finden... Und nicht dass sie sich dann auch von mir zurückgesetzt fühlt, weil sie plötzlich nicht mehr die einzige im Haus ist, sondern ich noch ne zweite Katze ins Haus hole... auch eine große Sorge von mir bei dem kleinen Duckmäuschen, das ich hier sitzen hab.
Achso, und den Kater Chef jetzt wieder dazu holen - das war bzw. ist echt ein souveräner Kerl, die Nachbarskatzen bei meiner Mutter hält er durch simplen energischen und durchdringenden Blicken im Zaun und treibt die zum Rückzug, andererseits aber auch ein Schisser, traut sich kaum vom Haus weg, und wehe, er hört irgendwelche Geräusche, die er nicht kennt - das geht aber leider auch nicht, da er inzwischen nicht mehr der jüngste ist und zudem gesundheitlich sehr angeschlagen, der würde einen Wohnortwechsel nicht bzw. nicht sonderlich gut verkraften und wäre Flocke in seiner jetzigen Verfassung auch keine große Hilfe mehr...
Und bis jetzt gabs auch überhaupt noch keine zweite Katze, 1. weil die Wohnung nur 60qm hat (zu klein für 2?) und 2. weil die Vermieter für mich damals ja ne Ausnahme gemacht haben, dass sie es dann doch mit einer Katze versuchen wollen, mit Option dass sie zurück zu meiner Mutter muss, wenn es nicht klappen sollte, was für mich auch so viel hieß wie max. eine Katze. Nur wirds jetzt halt immer akuter für mich... Und ich hab auch schon überlegt, Flocke dann wegzugeben, wenn ne zweite Katze definitiv nicht erlaubt ist bzw. mir mit ihr zusammen wieder ne neue Wohnung zu suchen, wo 2 Katzen erlaubt wären, weil sie hier so unmöglich glücklich sein kann. Den ganzen Tag alleine drinnen eingesperrt, draußen nur "verfolgt" und verdroschen zu werden, ansonsten gar keine kätzischen Kontakte, keine Katzenfreunde, nichts - nur mich (an den Wochenenden, ab ca. 17Uhr Abends und nachts)...
Ach man, alles nicht so einfach... tut mir leid für den extrem langen Text. :? Ich mache mir einfach echt große Sorgen um meine Mietz und möchte doch nichts mehr als dass es ihr gut geht und sie glücklich ist (ich weiß nur nicht wie und sie ist da für mich auch echt ein sehr schwieriger Fall), und ich bin da einfach selbst verunsichert und - sofern jemand diesen Roman bis hier hin überhaupt gelesen haben sollte - ich hoffe jetzt einfach auf paar Meinungen von euch, Einschätzungen der Lage und Ratschlägen von euch...
ich hab hier in den letzten Jahren schon hin und wieder mal mitgelesen und auch viele hilfreiche Infos schon erhalten, wenn ich mal ein kleines Problemchen mit meinen Katzen hatte, musste mich jetzt aber auch selbst mal anmelden, weil ich jetzt echt vor einem Problem stehe und selbst nicht weiter weiß, und erhoffe mir hier jetzt einfach tatkräftige Unterstützung oder ein paar qualitativ hochwertige Ratschläge von euch.
Es geht um meine Katze, Flocke. Und bitte erschreckt nicht vor dem langen Text, ich wills echt so knapp wie möglich halten, aber ich finde, es sind einige Hindergrundinfos hilfreich und auch nötig, um die Situation möglichst gut zu beurteilen.
Flocke ist jetzt ca. 4-5 Jahre alt, ich hab sie im Frühjahr 2011 aus dem Tierheim zu mir geholt, nachdem mein Herzenskater Bounty den Kampf gegen ein Auto leider verloren hatte
Zuerst hatten wir die Hoffnung, dass Flocke vielleicht genauso klug ist und sich von der Hauptstraße fern hält, die Hoffnung haben wir aber schnell aufgegeben und viel zu groß auch die Angst, dass sie auch mal unterm Auto landet, ich meine, gerade als damals ja noch junge, verspielte und neugierige Katze, die munter alles erkunden will.
Somit bin ich mit ihr dann nur täglich an der Leine im Garten Gassi gegangen bzw. sie mit mir, damit sie wenigstens Freigang hat (jaa, ich weiß, die Meinungen teilen sich darüber, sie hatte damit von Anfang an aber kein Problem, Leine kein Problem, sie konnte im Garten trotzdem überall hin, wo sie wollte und ich mit Leine hinterher kam, hat auch nie Terz an der Tür gemacht, dass sie unbedingt raus will, oder ihren Freigang eingefordert, wenns raus ging, gut, wenn nicht, auch gut). Da das aber auf Dauer auch kein Leben für ne Katze ist, finde ich zumindest, war das nur als Übergangslösung gedacht und schnell war klar, dass ich mir mit ihr ne artgerechte Wohnung suche, wo sie dann auch ohne Leine relativ gefahrlos raus und ihr Katzenleben genießen kann.
So, und seit gut nem Jahr wohnen Flocke und ich jetzt auch in ner schönen EG-Wohnung in sehr ruhiger Wohngegend (30er-Zone, Sackgasse, Ortsrand), sie geht jeden Tag ohne Leine raus, liebt es im Garten rumzustromern und Kleinvieh zu jagen, einfach herrlich, endlich hat sie hier ihr Katzenleben.
Das war damals allerdings so gedacht, dass ich sie tagsüber, wenn ich arbeite, alleine draußen lassen kann, da ich 8-9 Stunden täglich auf der Arbeit bin und so lange als Einzelkatze alleine in der Wohnung eingesperrt zu sein ist ja auch nix.
Achso, die Vermieter wollten damals ursprünglich eigentlich gar keine Katze im Haus, hatten aber auch schonmal selbst eine und sich dann auch trotz Katze für mich entschieden, EINE Katze wäre ok. Von daher hab ich mich bisher auch noch nicht getraut, sie wegen ner zweiten Katze zu fragen, das nur vorab dazu.
Oberste Priorität hatte damals für mich einfach, dass Flocke endlich ein artgerechtes, unbeschwertes Katzenleben haben und ohne Leine und "frei" raus kann, zudem war der Draht zu Chef damals auch nicht sonderlich dicke, haben sich von Anfang an eigentlich zwar akzeptiert, hin und wieder auch mal geputzt und in unmittelbarer Nähe zueinander irgendwo gelegen, Flocke hat den Kontakt zu ihm auch immer wieder gesucht, aber der coole Chef wollte nicht so recht.
Nun sieht die Sachlage aber leider etwas anders aus:
Flocke wird von 2 Nachbarskatern regelmäßig gemobbt (wenn ich das damit jetzt richtig betitel). Bei der ersten Begegnung im Winter hörte man nur etwas entfernt heftiges Katzengeschrei, ich sofort raus, Flocke gerufen, kam aber nicht, stattdessen grad wieder Geschrei, wieder Ruhe, ich wieder gerufen, wieder Geschrei, bestimmt ne Stunde lang gings so, dann kam sie irgendwann nach Hause mit blutender Bissverletzung, Haut unter der Vorderpfote (also Ansatz Bein zum Körper) komplett durchgerissen, womit ich abends um 7 Uhr auf Nachfrage dort dann auch noch am gleichen Abend zum Tierarzt musste und Flocke 2 Wochen Trichter, Antibiotika und Co. verordnet wurde.
Kann ich mir nur so erklären, dass meine Flocke sich nach dem ersten Kampf irgendwo (vielleicht auf seinem Grundstück) verkrochen hat und der Nachbarskater sie "belagert" und nicht mehr weggelassen hatte, weil ich rufe, sofort wieder Katzengeschrei, weil Flocke nach Hause kommen will und er sie nicht lässt, dann wieder Ruhe, bis ich wieder rufe, dann grad wieder Geschrei, usw. Seitdem tauchte der Kater immer öfter bei uns im Garten auf, sobald er die Flocke sieht, stürzt er sich auf sie und jagt sie quer durch den Garten, und Flocke weiß sich selbst nicht anders zu helfen als dann jedes Mal bestimmt knapp 5 Meter auf nen Baum zu flüchten, und auch da wird sie dann schön belauert, dass sie ja nicht runter kann. Ich dann jedes Mal sofort mit Wasserpistole sofort hin und nur dann nimmt der Kater reißaus und ich kann die Katze vom Baum "pflücken". Nach diesen Attacken kann ich sie dann auch immer erstmal garnicht anfassen, so aufgeregt und verängstigt ist sie, knurrt und faucht sofort, dauert immer ne ganze Weile, bis sie sich beruhigt, und wenn sie das nächste Mal dann raus will, bleibt sie erstmal in der Terrassentüre stehen und schaut vorsichtig und halb auf den Bauch geduckt nach links und rechts, ob die Luft rein ist, erst wenn ich dann vor die Türe gehe, traut sie sich auch raus. Und sie geht dann auch keine 5 Meter weit, bleibt immer in der Nähe der Türe und von mir.
Die Attacken vom Nachbarskater sind nicht regelmäßig täglich oder wöchentlich, den Sommer über war ich ja auch meistens mit draußen und sobald mich der Kater sieht, rennt er schon weg, traute sich dann also garnicht mehr an Flocke dran, und wenn mal paar Tage ohne Attacke vergangen sind, verliert Flocke ihre Angst draußen auch wieder und wird mutiger und stromert wieder freier im gesamten Garten und ums Haus rum - bis der Kater sie wieder erwischt. Größere Verletzungen gabs seit der blutenden Bissverletzung keine mehr, weil Flocke daraus gelernt hat und sofort reißaus nimmt, wenn sie den Kater sieht und dieser dann eben hinterher und Flocke auf Baum. Nur kann das ja auch kein Zustand sein.
Zudem gibts hier seit neuestem noch einen zweiten Kater, riesiger Kerl, nicht kastriert (sieht man ja), geht immer in aller Seelenruhe und als ob ihm keiner was könnte genüsslich durch unseren Garten, lässt sich weder durch meine Anwesenheit noch durch Flocke stören. Sie ihn anfangs auch garnicht angefaucht, eher neugierig geschaut, einmal haben sich die beiden Nase an Nase beschnuppert, beim nächsten Mal íst Flocke ihm dann aber hinterher und zack, flogen grad die Fetzen, Katzengeschrei, Flocke grad wieder zurück in unseren Garten, der große Brocken hinterher und sich auf sie gestürzt - und sich auch da von meiner Anwesenheit 2 Meter daneben nicht stören lassen.
Hier gibts auch noch ne dritte Katze, eine Dame, bzw. eher gesagt alte Omi, 18 Jahre alt, mit der herrscht Frieden, die ist nicht (mehr) auf Krakeel aus, durch das Alter, und Flocke sowieso auch nicht, haben sich mal bisschen angefaucht, die alte dann irgendwann weg, oder sie lagen auch einfach nur in einiger Distanz und haben sich beobachtet.
Nur hab ich aufgrund der Sitaution mit den zwei Katern inzwischen natürlich große Sorgen, die Flocke den ganzen Tag über alleine draußen zu lassen, während ich auf der Arbeit bin, 1-2 Stunden gehen mal, aber länger ist sie in der Regel nie draußen alleine. Weil sie kann sich einfach nicht wehren, sobald sie attackiert wird, nimmt sie reißaus, das übliche Gefauche und Geknurre beim Blickkontakt vor nem Kampf gibts ja auch nicht, eben da sie sofort wegrennt und die anderen dann hinterher - gefundenes Fressen eben.
Und als ich darüber und vor allem über Flockes Verhalten dann mal nachgedacht hab, fielen mir noch viel mehr Situationen ein, durch die ich dem dem Schluss kam, dass Flocke eine kleine "Duckmaus" ist. Sie hatte uns Menschen gegenüber von Anfang an ständig Angst, irgendetwas falsch zu machen, wusste nie, ob dieses oder jenes Verhalten von ihr jetzt ok ist, wenn sie das macht, ist jetzt schwer zu beschreiben und konkrete Beispiele fallen mir da jetzt grad auch nicht ein, aber man merkt es eben, wenn sie irgendwas gern machen möchte, zum Sprung auf den Schoß ansetzen oder so reicht ja schon, dann aber doch zögern und fragend blicken und Kopf ducken, oder auch wenn sie etwas falsch gemacht hat oder Angst hat, jetzt was falsches gemacht zu haben, geht der Kopf grad runter und schämt sie sich und verkriecht sich irgendwo oder läuft über sich selbst erschrocken erstmal weg. Und auch bei meiner Mutter damals, Chef gegenüber hat sie auch immer zurückgesteckt, sie war am Fressen, Chef neben ihr an den Napf, sie grad erstmal vorsichtig weg von ihrem Futter und auf Abstand und ihn fressen lassen (wohlgemerkt, obwohl Chef ihr nie etwas getan hat, außer bei der Zusammenführung halt mal bisschen zu fauchen und so), man hat auch öfter gemerkt, dass sie sich ihm gerne nähern wollte, mal schmusen oder zu ihm legen oder so, wusste aber nie, ob das ok ist und hat sich nicht so recht getraut.
Sie hat einfach einen heiden Respekt vor allem und jedem, riesen Angst, etwas falsch zu machen, scheinbar gar kein Selbstbewusstsein, fühlt sich "so klein mit Hut" und von jedem eingeschüchtert, würde von sich aus auch nie mit irgendwem Zank anfangen, eine absolut soziale Katze auch einfach, und wenns dann Knatsch gibt, kann sie sich auch nicht zur Wehr setzen - weil sie nicht weiß, wie, weil sie es nie gelernt hat, weil sie es sich nicht zutraut, was auch immer.
Daher jetzt meine Frage an euch, was soll ich tun? Ich hab wirkliche Angst (und ich denke auch begründet), weil sie sich nicht wehren kann/will und somit die perfekte Opferrolle hat, sie den ganzen Tag über alleine draußen zu lassen. Ich finde es aber auch echt schlimm und hab täglich ein schlechtes Gewissen, wie es derzeit ist, dass ich sie den ganzen Tag alleine in der wohnung eingesperrt lasse. Wie gesagt, es war damals anders geplant, dass sie draußen dann ihre kätzischen Kontakte findet oder es sie dann auch garnicht so stört, Einzelkatze zu sein, aber sie wird draußen nur verdroschen und gejagt. Und ich weiß echt nicht, wie man ihr zu ein wenig mehr Selbstbewusstsein verhelfen kann, dass sie sich mal durchsetzt und einfach "ihre Frau" steht, und weiß zudem auch garnicht, ob sie das körperlich auch schaffen würde, da sie ein echt kleines Mäuschen ist, von der Körpergröße her, und sicherlich auch nciht die Kraft hat, gegen große Kater anzukommen?!
Und da Flocke ja auch damals den Kontakt zu Chef ständig gesucht hat, wenn die beiden nach langer Zeit mal zusammen gelegen haben, war sie es, die ihren Mut dann mal zusammengenommen und sich einfach neben ihn gelegt hatte (und entweder hat er es geduldet oder ist dann friedlich aufgestanden und gegangen), und auch jetzt zur "alten Omi" und dem dicken Kater den freundlichen Kontakt gesucht hat (bevor es da dann den Knall gab, sodass sie von ihm jetzt eingeschüchtert ist und Angst hat und sie in seinen Augen auch sicherlich ne Opferrolle eingenommen hat), denke ich auch, dass sie sich vielleicht auch ohnehin gern kätzische Gesellschaft und nen Freund oder Freundin wünschen würde - ich weiß es aber nicht.
Und ich weiß auch garnicht, meine Wunschvorstellung wäre jetzt ehrlich gesagt - sofern die Vermieter mitspielen - dass man ihr vielleicht eine ebenfalls verträgliche und recht souveräne "starke" Katze an die Seite geben sollte, die ihr ein wenig mehr Selbstbewusstsein gibt oder ihr auch "beisteht" bei Kämpfen draußen... ist sowas aber realistisch zu denken, macht sowas Sinn? Und könnte das so klappen? Zudem hätte sie dadurch dann ja auch in der Wohnung Gesellschaft. Wobei da dann aber wiederum auch meine Sorge, nicht dass sich Flocke von der zweiten Katze dann auch wieder sofort "unterbuttern" lässt und auch zuhause nichts mehr zu melden hat, und noch kleiner mit Hut fühlt?! Da müsste man dann ne echt passende Katze finden - wie müsste die vom Wesen/Charakter her sein? Sozial verträglich ist klar, aber man sagt ja eigentlich eher ähnliche Charaktere zusammen, nur zwei Duckmäuschen zuhause zu haben, die dann beide zusammen verdroschen werden, hilft ja nichts.
Achso, und den Kater Chef jetzt wieder dazu holen - das war bzw. ist echt ein souveräner Kerl, die Nachbarskatzen bei meiner Mutter hält er durch simplen energischen und durchdringenden Blicken im Zaun und treibt die zum Rückzug, andererseits aber auch ein Schisser, traut sich kaum vom Haus weg, und wehe, er hört irgendwelche Geräusche, die er nicht kennt - das geht aber leider auch nicht, da er inzwischen nicht mehr der jüngste ist und zudem gesundheitlich sehr angeschlagen, der würde einen Wohnortwechsel nicht bzw. nicht sonderlich gut verkraften und wäre Flocke in seiner jetzigen Verfassung auch keine große Hilfe mehr...
Und bis jetzt gabs auch überhaupt noch keine zweite Katze, 1. weil die Wohnung nur 60qm hat (zu klein für 2?) und 2. weil die Vermieter für mich damals ja ne Ausnahme gemacht haben, dass sie es dann doch mit einer Katze versuchen wollen, mit Option dass sie zurück zu meiner Mutter muss, wenn es nicht klappen sollte, was für mich auch so viel hieß wie max. eine Katze. Nur wirds jetzt halt immer akuter für mich... Und ich hab auch schon überlegt, Flocke dann wegzugeben, wenn ne zweite Katze definitiv nicht erlaubt ist bzw. mir mit ihr zusammen wieder ne neue Wohnung zu suchen, wo 2 Katzen erlaubt wären, weil sie hier so unmöglich glücklich sein kann. Den ganzen Tag alleine drinnen eingesperrt, draußen nur "verfolgt" und verdroschen zu werden, ansonsten gar keine kätzischen Kontakte, keine Katzenfreunde, nichts - nur mich (an den Wochenenden, ab ca. 17Uhr Abends und nachts)...
Ach man, alles nicht so einfach... tut mir leid für den extrem langen Text. :? Ich mache mir einfach echt große Sorgen um meine Mietz und möchte doch nichts mehr als dass es ihr gut geht und sie glücklich ist (ich weiß nur nicht wie und sie ist da für mich auch echt ein sehr schwieriger Fall), und ich bin da einfach selbst verunsichert und - sofern jemand diesen Roman bis hier hin überhaupt gelesen haben sollte - ich hoffe jetzt einfach auf paar Meinungen von euch, Einschätzungen der Lage und Ratschlägen von euch...