Ich war 2014 auch arbeitslos (nachdem ich meinen alten Job einfach nicht mehr machen konnte und jetzt seit letzten Herbst wieder zur Uni gehe

), natürlich hat auch mich das Arbeitsamt genötigt Bewerbungen zu schreiben, obwohl sie ja wussten, dass es nur noch ein paar Monate sind bis zum Studium.
Also habe ich meine Pflichtbewerbungen geschrieben an Stellen bei denen ich nicht anfangen wollte, mit Bewerbungen die die wahrscheinlich nicht lesen wollten (sein wir ehrlich, was soll ich für 2 Monate eine Stelle anfangen mit einer Arbeit die ich hasse für kaum einen Cent mehr als das ALG 1 und - sein wir ebenfalls ehrlich - welcher Arbeitgeber möchte mich für 2 Monate einlernen wenn ich dann eh wieder weg bin).
Sogar ein Bewerbungstraining hat man mir aufgenötigt, welches echt ganz interessant war aber an mich ja leider trotzdem irgendwie verschendetes Geld.
Deswegen hier zumindest mal die größten No-Gos:
- keine Mustersätze: niemals einen Satz aus einer Musterbewerbung abschreiben, die Personaler merken es, wenn in einem Stapel von Bewerbungen jedes Mal der gleiche Satz am Anfang steht....und wer will schon 100x am Tag "Hiermit bewerbe ich mich für...", oder "Wie ich in einer Zeitungsanzeige gelesen habe...", oder "Mit großen Interesse habe ich gehört, dass sie X suchen." lesen?
- keine Rechtschreibfehler: eine Bewerbung ist quasi die erste Arbeitsprobe die man abgibt und die sollte so ordentlich wie möglich sein, notfalls nochmal von jemand anderem gegenlesen lassen.
- kein selbstgeknipstes Bild oder eines was man mit dem Heimdrucker geprintet hat - in eine Bewerbung gehört ein Bild vom Fotografen (je nachdem wo man sich bewirbt kann man ein Foto auch durchaus mutig weglassen - öffentliche Einrichtungen bitten sogar teilweise darum keines beizulegen - wenn die Bewerbung ansonsten allerdings nicht ein super-mega-Knaller ist sollte das (gute) Foto auf jeden Fall dabei sein).
Auch noch ein Tipp: Traurig aber wahr, wer auf einem Foto für kaufmännische Berufe eher maskulin rüberkommt hat angeblich wesentlich bessere Chancen von den (meist männlichen) Personalern für kompetent gehalten zu werden.
- kein durchgemischtes Layout: Bewerbung und Lebenslauf sollten in der gleichen Schrift, dem gleichen Stil und auf dem gleichen Papier gedruckt sein. Eine Kopfzeile mit Namen und Adresse macht sich auch immer gut. Auch auf die Reinfolge achten: beim Verschicken gehört das Anschreiben oben drauf auf die Mappe, in der sich dann zuerst Lebenslauf mit Foto und dahinter die Zeugnisse befinden. Nicht vergessen sowohl Anschreiben als auch Lebenslauf handschriftlich zu unterschreiben.
- die Mappe: da du dich um einen Ausbildungsplatz bewirbst kann keiner erwarten, dass du eine High-End-Mappe für 20 Euro das Stück hinschickst, aber ein billiger Plastikhefter für 20 Cent sollte es eben auch nicht sein. Wenn du eine schöne farbige Mappe hast ist auch das erlaubt, viele Stellen haben da 100+ Bewerbungen auf dem Tisch liegen, wenn davon zwei drittel schwarz oder grau oder dunkelblau sind werden diese dem Personaler wohl erst als letztes ins Auge fallen (man muss realistisch sein, bei sehr vielen Bewerben werden wahrscheinlich nicht mal alle Bewerbungen einzeln gelesen) wenn deine Mappe ein wenig auffällt steigt die Chance dass sie in die Hand genommen und gelesen wird.
Natürlich gibt es noch viel mehr zu beachten, aber wer in eine dieser Fallen tappt (Mustersätze, Rechtschreibfehler, blödes Foto, unordentliche Zettelwirtschaft in schäbiger Mappe) hat im Grunde sofort verloren.
Lies einfach noch ein wenig über Bewerbungstipps und schreibe doch einfach mal ein paar Bewerbungen einfach drauf los, ruhig auch total daneben, denn dabei lernt man auch etwas - wie man es nicht machen will
So, nun hast du sehr viele gute Tipps bekommen hier im Thread, jetzt bleibt nur noch das schwerste für dich übrig:
einfach mal drauflos machen (ich weiß es ist mega schwer, da man sich in einer Bewerbung eben von der beste Seite zeigen soll und dazu auch einfach eine Menge Selbstbewusstsein gehört das viele eben nicht einfach so haben, aber du schaffst es schon

).