Es ist doch wie immer eine Augenwischerei mit der Grippe. Sie ist bei unseren Lebensumständen normalerweise für einen gesunden Menschen nicht tödlich. Die jährlich hohen Sterbezahlen kommen auch dadurch zustande, das alte Menschen halt irgendwann ihre letzte Erkältung haben und dann "Grippe" als Todesursache eingetragen wird.
Solange man nicht zu einer Risikogruppe (alte Menschen, Menschen mit Immunerkrankungen, Säuglinge und Kleinkinder) gehört muss man sich darum gar nicht so viele Sorgen machen. Menschen die den Risikogruppen angehören sollten sich von möglichen Krankheitsherden fern halten und auf gute Hygiene achten (Händewaschen).
Daran das ein Killer-Grippe-Virus heutzutage halb Europa ausrotten könnte wie zu Zeiten der spanischen Grippe glaube ich aufgrund besserer hygienischer Bedingungen und medizinischer Versorgung erstmal nicht (die spanische Grippe fand statt vor der Entdeckung des Penicillins und die meisten Menschen starben an einer Lungenentzündung die man heute behandeln könnte). Tatsächlich betraf die spanische Grippe aber überwiegend Menschen mittleren Alters und nicht die typischen Risikogruppen.
Die Großaktionen zur Eindämmung der Vogelgrippe erscheinen mir dennoch dem tatsächlichen Risiko nicht angemessen. Es wirkt als wenn hier mehr blinde Panik am Werk ist als sinnvolle Maßnahme. Das Ausmaß und Leid für die unzähligen 'vorsorglich' getöteten Tiere (und auch ihre Menschen) macht mich daher auch wütend und traurig.
Es ist wie mit der Schweinegrippe 2010 damals, was da abging war fast noch schlimmere Panik als jetzt bei der aktuellen Vogelgrippe. Am Ende stellte sich raus, das Virus war zwar hochinfektiös, allerdings nicht die Killer-Krankheit für man es gehalten hat.
Ich hatte im Winter 2010 auch eine Grippe (die bisher zweite in meinem Leben), aber zu dem Zeitpunkt hatte schon kein Arzt mehr den Erreger getestet, "wahrscheinlich H1N1, geht ja gerade rum" und ein Schulterzucken. Ich lag dann fast drei Wochen mit Fieber im Bett, aber selbst wenn das scheiße war, dem Tode nahe war ich dennoch zu keinem Zeitpunkt. Kaum zu glauben welche Panik die Medien über die Erkrankung im Vorfeld des Jahres gemacht hatten, von groß angelegten Massenimpfaktionen bis hin zur Vorratsversorgung mit Grippemedikamenten.
Im Grunde bin ich froh, dass mich die Grippe erst so spät erwischt hat, die ersten Patienten wurden noch in Quarantäne gesteckt und hatten sicher das Gefühl, das ihr letztes Stündlein geschlagen hat, das hätte ich nur sehr ungerne mitgemacht.