
Morastbiene
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Hallo zusammen,
wie ihr vielleicht gelesen habt, haben wir Mitte April leider (siehe Regenbogenbrücke) nach kurzer Krankheit Abschied von unserer süßen Fernanda nehmen müssen, die wir unheimlich vermissen. Nun stehen wir natürlich vor der Frage, was das Beste für Rieke wäre. Eigentlich steht schon fest, dass wieder eine zweite Nase dazukommen soll. Wir sind bloß unsicher, wann der beste Zeitpunkt wäre und wie wir die besten Voraussetzungen für eine noch harmonischere Katzen-WG schaffen können. Mit welchen Eigenschaften sich das am ehesten sicherstellen lassen würde. Vielleicht könnt ihr mir helfen, mich etwas zu sortieren. Mir fällt das momentan in Bezug auf die Details noch schwer, weil alles so frisch ist und das Chaos im Kopf dementsprechend manchmal ziemlich stark.
Für das Protokoll: Rieke ist eine Exotic Shorthair, quasi ein Perser mit kürzerem Fell, wird im September neun Jahre alt, ist kastriert, ein eher ruhiger Charakter, intelligent, etwas speziell (im Sinne von fordernd) und reine Wohnungskatze. Mit "speziell" meine ich, dass ich Rieke in gewisser Weise für etwas "anspruchsvoller" im Umgang halte. Fernanda schwirrte 90% des Tages um uns herum und ließ sich für alles, was mit Spielen oder Schmuse zu tun hatte, mit Leichtigkeit begeistern. Kommt man Madame Rieke mit einem Schnürchen, schaut sie einen häufig an, als wollte sie sagen: "Und nun erklär mir mal, warum ich damit spielen sollte..." :roll:
Die Vergesellschaftung zwischen Rieke und Fernanda hat sich damals, nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten, die an uns lagen, sehr schön entwickelt. Es wurde zusammen gespielt, gefressen, sich geputzt und gekuschelt. In den letzten Jahren hat sich das allerdings zu einem gewissen Grad auseinanderdividiert. Insgesamt haben die beiden sich gut arrangiert, das kann ich reinen Gewissens behaupten, aber es war kein Fall von Topf und Deckel, wie man so schön sagt. In ungewöhnlichen Situationen (Silvester, Paketbote, Handwerker usw.) haben sie sich merklich aneinander orientiert und sich gegenseitig Sicherheit gegeben. Sie haben oft gemeinsam mit uns gegessen und (meistens harmonische) Jagdspiele gespielt. Dahingehend kann ich mit Sicherheit sagen, dass Rieke eine absolut soziale Katze ist und die beiden sich verstanden haben. Aber es gab eben auch Differenzen, weil Nanda mit der Zeit eine gewisse Dominanz entwickelt hat und Rieke sich daraufhin in manchen Dingen "vom Familienleben" zurückzog, um potenziellen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ich zitiere mal meinen Beitrag aus dem Abschiedsthread...
Das merkt man nun dahingehend, dass Rieke "plötzlich" wieder Dinge tut, die sie lange Zeit nicht mehr gemacht hat. Ich will nicht sagen, dass sie regelrecht aufblüht, das wäre zu viel gesagt. Aber sie taut auf und ist wieder mehr die Rieke von früher, bevor es zwischen den beiden hier und dort zu Reibungen kam. Das trifft es ganz gut, denke ich. Sie sucht wieder mehr unsere Nähe, liegt wieder regelmäßig bei mir auf der Couch. Nachts schläft sie im Pappkarton neben dem Bett und kommt früh morgens manchmal noch zu ins in die Federn, wo sie für ein paar Stunden an unserer Seite schläft. Das hat sie die letzten Jahre (abgesehen von 10-20 Minuten langen "Kuschelbesuchen" vor dem Schlafen) nie gemacht, weil nachts meistens Fernanda bei uns im Bett lag. Rieke hat bestenfalls alle paar Wochen mal auf dem Kratzbaum im Schlafzimmer geschlafen, sonst ist sie immer ins Wohnzimmer getigert...
Sie ist ein Stück weit anschmiegsamer, sucht wieder mehr Körperkontakt. Ich habe das Gefühl, dass sie die neue Nähe zu uns genießt, weil Fernanda mit ihrem Yolo-Charakter sich sehr viel davon einfach genommen hat und Rieke durch ihre eigene vornehme Zurückhaltung scheinbar nur die Möglichkeit gesehen hat, selektiv Schmuse einzufordern, wenn wir sozusagen "zur Verfügung" standen. Häufig spielte sich das in der Küche ab. Ich muss sagen, dass sie mir auch etwas zugänglicher vorkommt als vorher. Da war sie oft distanziert und "mit einem Auge" immer am Schielen, ob die Nanda nicht gleich um die Ecke kommt. Nicht panisch oder ängstlich, aber definitiv wachsam. Das hat sich absolut gelegt, sie wirkt sehr entspannt. Wollten wir Rieke ein bisschen "zu ihrem Glück" zwingen, indem wir uns bemüht haben, sie beim Spiel einzubinden oder explizit mit ihr zu kuscheln, wenn Fernanda viel Aufmerksamkeit bekommen hatte, hat Rieke sich meist nur umgedreht und ist gegangen.
Mir kommt es vor, als ob sie mehr kommuniziert, wobei das auch Einbildung sein kann, weil es hier nun sehr geworden still ist. Gelegentlich wirkt sie etwas aufgedreht, als ob sie nicht so richtig zur Ruhe kommt. Gestern Mittag ist sie die Stunde vor ihrem Nickerchen hier herumgewandert und hat ständig gemaunzt, ohne dass man sie richtig zufriedenstellen konnte. Das kam aber auch vor, als Fernanda noch bei uns war. Wenn Rieke nachts das Fummelbrett abgeräumt hat, was sie früher beide getan haben, wurde die letzten Wochen im Anschluss gerne erst mal ein paar Minuten gebrüllt. Das sind Dinge, bei denen ich definitiv der Meinung bin, dass sie wieder Gesellschaft braucht. Ganz abgesehen davon, dass wir es mit unserem Gewissen auch nicht vereinbaren könnten, die nächsten Jahre unserer Freizeit nachzugehen, während Rieke allein zu Hause sitzt und wartet. Ich sehe auch daran, dass sie zu Fernandas Gunsten über die Jahre viel verzichtet hat, ohne in unangenehmes Protestverhalten zu verfallen, wie geduldig und klasse Rieke auf sozialer Ebene ist. Aber ich will ihr auch nichts wegnehmen, weil sie die meiste Zeit gerade wirklich sehr entspannt wirkt. Im Sinne von: "Jetzt hat sie Gesellschaft und spielt schon wieder die zweite Geige..." Da würden wir uns beide schuldig fühlen. Sie frisst vernünftig, macht brav ihre Geschäfte, hält ihre Nickerchen, rennt manchmal wie von der Tarantel gestochen durch die Bude...
Wie müsste eine weitere Samtpfote also sein, damit sich Rieke nicht wieder zurückzieht? Nicht dominant, nicht zu aufgedreht und ein reiner Stubentiger, das steht fest und sollte im Idealfall mit Hunden zurechtkommen, wobei das nur das Sahnehäubchen wäre, was die Zukunft angeht. Das war es allerdings schon, was mir aktuell dazu einfällt. Ich habe die Tendenz, beim Geschlecht nicht wählerisch zu sein, solange das Wesen passend erscheint, bin aber unsicher. Was denkt ihr darüber? Wäre ein sanfter Kater auch eine Option? Wie viele Jahre dürfte der Altersunterschied umfassen, ohne dass wir Disharmonie provozieren? Sollten wir noch abwarten? Oder möglichst bald eine Mieze dazuholen, bevor Rieke sich an die Einzelhaltung gewöhnt? Ich bin total unschlüssig...
wie ihr vielleicht gelesen habt, haben wir Mitte April leider (siehe Regenbogenbrücke) nach kurzer Krankheit Abschied von unserer süßen Fernanda nehmen müssen, die wir unheimlich vermissen. Nun stehen wir natürlich vor der Frage, was das Beste für Rieke wäre. Eigentlich steht schon fest, dass wieder eine zweite Nase dazukommen soll. Wir sind bloß unsicher, wann der beste Zeitpunkt wäre und wie wir die besten Voraussetzungen für eine noch harmonischere Katzen-WG schaffen können. Mit welchen Eigenschaften sich das am ehesten sicherstellen lassen würde. Vielleicht könnt ihr mir helfen, mich etwas zu sortieren. Mir fällt das momentan in Bezug auf die Details noch schwer, weil alles so frisch ist und das Chaos im Kopf dementsprechend manchmal ziemlich stark.
Für das Protokoll: Rieke ist eine Exotic Shorthair, quasi ein Perser mit kürzerem Fell, wird im September neun Jahre alt, ist kastriert, ein eher ruhiger Charakter, intelligent, etwas speziell (im Sinne von fordernd) und reine Wohnungskatze. Mit "speziell" meine ich, dass ich Rieke in gewisser Weise für etwas "anspruchsvoller" im Umgang halte. Fernanda schwirrte 90% des Tages um uns herum und ließ sich für alles, was mit Spielen oder Schmuse zu tun hatte, mit Leichtigkeit begeistern. Kommt man Madame Rieke mit einem Schnürchen, schaut sie einen häufig an, als wollte sie sagen: "Und nun erklär mir mal, warum ich damit spielen sollte..." :roll:
Die Vergesellschaftung zwischen Rieke und Fernanda hat sich damals, nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten, die an uns lagen, sehr schön entwickelt. Es wurde zusammen gespielt, gefressen, sich geputzt und gekuschelt. In den letzten Jahren hat sich das allerdings zu einem gewissen Grad auseinanderdividiert. Insgesamt haben die beiden sich gut arrangiert, das kann ich reinen Gewissens behaupten, aber es war kein Fall von Topf und Deckel, wie man so schön sagt. In ungewöhnlichen Situationen (Silvester, Paketbote, Handwerker usw.) haben sie sich merklich aneinander orientiert und sich gegenseitig Sicherheit gegeben. Sie haben oft gemeinsam mit uns gegessen und (meistens harmonische) Jagdspiele gespielt. Dahingehend kann ich mit Sicherheit sagen, dass Rieke eine absolut soziale Katze ist und die beiden sich verstanden haben. Aber es gab eben auch Differenzen, weil Nanda mit der Zeit eine gewisse Dominanz entwickelt hat und Rieke sich daraufhin in manchen Dingen "vom Familienleben" zurückzog, um potenziellen Konflikten aus dem Weg zu gehen. Ich zitiere mal meinen Beitrag aus dem Abschiedsthread...
Man muss fairerweise schon sagen, dass Rieke gegenüber Fernanda öfter zurückgesteckt hat. Es kam nämlich öfter mal vor, dass Fernanda sie ganz frech von manchen Stellen (z.B. der Fensterbank) verscheucht oder einfach Riekes Liegeplätze (Kuschelkörbchen, Couchkissen oder Hängematten im Kratzbaum) "übernommen" hat. Das führte in der Regel dazu, dass Rieke sich von dort zurückzog und sich andere Plätze suchte. Oder eben vorzugsweise dort war, solange Fernanda es nicht war.
Ich habe ein bisschen den Eindruck, dass Rieke sich nun wieder mehr von der Zuwendung holt, auf die sie vorher manchmal verzichtet hat.
Das merkt man nun dahingehend, dass Rieke "plötzlich" wieder Dinge tut, die sie lange Zeit nicht mehr gemacht hat. Ich will nicht sagen, dass sie regelrecht aufblüht, das wäre zu viel gesagt. Aber sie taut auf und ist wieder mehr die Rieke von früher, bevor es zwischen den beiden hier und dort zu Reibungen kam. Das trifft es ganz gut, denke ich. Sie sucht wieder mehr unsere Nähe, liegt wieder regelmäßig bei mir auf der Couch. Nachts schläft sie im Pappkarton neben dem Bett und kommt früh morgens manchmal noch zu ins in die Federn, wo sie für ein paar Stunden an unserer Seite schläft. Das hat sie die letzten Jahre (abgesehen von 10-20 Minuten langen "Kuschelbesuchen" vor dem Schlafen) nie gemacht, weil nachts meistens Fernanda bei uns im Bett lag. Rieke hat bestenfalls alle paar Wochen mal auf dem Kratzbaum im Schlafzimmer geschlafen, sonst ist sie immer ins Wohnzimmer getigert...
Sie ist ein Stück weit anschmiegsamer, sucht wieder mehr Körperkontakt. Ich habe das Gefühl, dass sie die neue Nähe zu uns genießt, weil Fernanda mit ihrem Yolo-Charakter sich sehr viel davon einfach genommen hat und Rieke durch ihre eigene vornehme Zurückhaltung scheinbar nur die Möglichkeit gesehen hat, selektiv Schmuse einzufordern, wenn wir sozusagen "zur Verfügung" standen. Häufig spielte sich das in der Küche ab. Ich muss sagen, dass sie mir auch etwas zugänglicher vorkommt als vorher. Da war sie oft distanziert und "mit einem Auge" immer am Schielen, ob die Nanda nicht gleich um die Ecke kommt. Nicht panisch oder ängstlich, aber definitiv wachsam. Das hat sich absolut gelegt, sie wirkt sehr entspannt. Wollten wir Rieke ein bisschen "zu ihrem Glück" zwingen, indem wir uns bemüht haben, sie beim Spiel einzubinden oder explizit mit ihr zu kuscheln, wenn Fernanda viel Aufmerksamkeit bekommen hatte, hat Rieke sich meist nur umgedreht und ist gegangen.
Mir kommt es vor, als ob sie mehr kommuniziert, wobei das auch Einbildung sein kann, weil es hier nun sehr geworden still ist. Gelegentlich wirkt sie etwas aufgedreht, als ob sie nicht so richtig zur Ruhe kommt. Gestern Mittag ist sie die Stunde vor ihrem Nickerchen hier herumgewandert und hat ständig gemaunzt, ohne dass man sie richtig zufriedenstellen konnte. Das kam aber auch vor, als Fernanda noch bei uns war. Wenn Rieke nachts das Fummelbrett abgeräumt hat, was sie früher beide getan haben, wurde die letzten Wochen im Anschluss gerne erst mal ein paar Minuten gebrüllt. Das sind Dinge, bei denen ich definitiv der Meinung bin, dass sie wieder Gesellschaft braucht. Ganz abgesehen davon, dass wir es mit unserem Gewissen auch nicht vereinbaren könnten, die nächsten Jahre unserer Freizeit nachzugehen, während Rieke allein zu Hause sitzt und wartet. Ich sehe auch daran, dass sie zu Fernandas Gunsten über die Jahre viel verzichtet hat, ohne in unangenehmes Protestverhalten zu verfallen, wie geduldig und klasse Rieke auf sozialer Ebene ist. Aber ich will ihr auch nichts wegnehmen, weil sie die meiste Zeit gerade wirklich sehr entspannt wirkt. Im Sinne von: "Jetzt hat sie Gesellschaft und spielt schon wieder die zweite Geige..." Da würden wir uns beide schuldig fühlen. Sie frisst vernünftig, macht brav ihre Geschäfte, hält ihre Nickerchen, rennt manchmal wie von der Tarantel gestochen durch die Bude...
Wie müsste eine weitere Samtpfote also sein, damit sich Rieke nicht wieder zurückzieht? Nicht dominant, nicht zu aufgedreht und ein reiner Stubentiger, das steht fest und sollte im Idealfall mit Hunden zurechtkommen, wobei das nur das Sahnehäubchen wäre, was die Zukunft angeht. Das war es allerdings schon, was mir aktuell dazu einfällt. Ich habe die Tendenz, beim Geschlecht nicht wählerisch zu sein, solange das Wesen passend erscheint, bin aber unsicher. Was denkt ihr darüber? Wäre ein sanfter Kater auch eine Option? Wie viele Jahre dürfte der Altersunterschied umfassen, ohne dass wir Disharmonie provozieren? Sollten wir noch abwarten? Oder möglichst bald eine Mieze dazuholen, bevor Rieke sich an die Einzelhaltung gewöhnt? Ich bin total unschlüssig...