
Hexe76
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Okay - der Codename ist etwas übertrieben, aber ich find es witzig und das Schöne an einem Blog den man erstellt: man kann so nen Blödsinn schreiben :mrgreen:
Irische Frösche haben irgendwann im Laufe ihrer kurzen Evolution nen Sprung in der Genetik eingebaut, der dafür sorgt, dass sie ihre eigene Rasse unverhältnismäßig dezimieren indem sie ihre Nachkommenschaft einfach in der erstbesten Pfütze aussetzen und das Beste hoffen.
So eine Pfütze hatte ich also 2 Gehminuten von mir daheim entfernt auf einer Wiese. Über Wochen hinweg habe ich nun die Entwicklung der kleinen zukünftigen Hüpfer verfolgt und schon vor einiger Zeit mit Bangen gesehen, dass der Wasserstand der Pfütze bedrohlich sinkt. Es gab Regen zwischendurch, die Pfütze füllte sich wieder auf - alles gut.
Nun haben wir seit einigen Tagen schönstes Wetter. Der Pfützenstand war schon vorher nicht sonderlich gut. Nun bei Sonnenschein schrumpfte er täglich weiter zusammen bis gestern schon ersichtlich war, dass die Kaulquappen bald das zeitliche segnen, wenn ich nichts unternehme.
Heute lief ich also bewaffnet mit einem halb vollen Glas Wasser und einem Löffel zur Wiese.
Ich kam zu spät.
Die Ansammlung Kaulquappen, die ich gestern entdeckte und die da noch lebten, waren bereits alle tot. Ausgetrocknet.... Ich schüttete trotzdem das Wasser in die kleine Mulde und hoffte, dass irgendwas wieder anfängt zu zappeln.
Nichts regte sich....
Ich fing an, die Wiese abzusuchen in der Hoffnung, irgendwo noch eine Mulde mit Überlebenden zu finden.
Nichts zu finden.
Zwischendurch immer wieder mal in die erste Mulde geguckt, aber es blieb bei einer Mulde mit ein bissel Wasser und vielen toten Kaulquappen.
Ich gab auf und lief weiter, ärgerte mich und schimpfte mit mir selber, dass ich die kleinen Hüpfer nicht schon gestern gerettet habe, als es noch möglich war.
Es liess mir keine Ruhe... Auf Umwegen kam ich wieder an der trockenen Pfütze an und fing wieder an zu suchen....
Als ich schon aufgeben wollte, wackelte es plötzlich direkt vor meinen Schuhen ganz sachte!
Schnell runter auf die Knie und vorsichtig ein paar Grashalme beiseite gebogen und siehe da!
Eine weitere Mulde und hier wurde noch tapfer ums Überleben gekämpft! Sie lagen schon weitgehend auf dem Trockenen, aber sie kämpften noch.
Ich nutzte kurzerhand die Leinen meiner Hunde, um die Mulde zu kennzeichnen, damit ich nicht aus Versehen reintrete oder sie womöglich nicht wiederfinde.
Anschliessend flitzte ich schnell zum nahen Bach, zückte mein Glas, füllte es mit Wasser, flitzte zurück und schüttete es vorsichtig in die kleine Mulde.
Da kam Leben in die Bude!
Ab da wurde es richtige Kleinarbeit. Mit meinem Löffel hob ich Stück für Stück die Mulde aus.
Insgesamt dürfte ich so an die 40min gebraucht haben bis ich mir sicher war, keine übersehen zu haben und die wenigen Überlebenden sicher in meinem Glas untergebracht waren.
Nun ging es aber weiter. Wohin mit den kleinen Kerlchen?
Eigentlich wollte ich sie in den Bach setzen, aber....
Soweit ich weiss, brauchen Kaulquappen stehende Gewässer und sie brauchen Sonne.
Beides haben sie nicht in dem Bach.
Also suchte ich weiter.
Alle anderen Pfützen auf der Wiese gibt es nicht mehr. Nix da, wo ich sie wieder reinsetzen könnte.
Ich entdeckte einen klitzekleinen Wasserlauf, der irgendwann auf der Wiese versickert.
Den versuchte ich zu stauen, in der Hoffnung, dass da genug Wasser zusammenkommt, um die Überlebenden da reinsetzen zu können. Klappte natürlich auch nicht.
Zu guter Letzt nahm ich meine Beute mit nach Hause.
Hier dieselbe Frage. Wohin mit ihnen? Das Glas ist nicht gross genug.
Die Erleuchtung: Die Kramerkiste meiner Hunde!
Eine schwarze Plastikbox, in der ihre Spielsachen gelagert werden und die meistens ziemlich leer ist, weil sie alles wieder rauszerren, was ich rein räume.
Also den Rest auch noch rausgeschmissen, ab nach draussen zum Gartenschlauch, Kiste ordentlich ausgewaschen (nur mit klarem Wasser natürlich) noch einen hübschen Stein reingebaut und Wasser marsch!
Als nächstes wurden meine Findlinge in ihr provisorisches Aquarium gelassen. Die meisten verschwanden gleich nach unten und versteckten sich unter dem Stein.
Ein paar Einzelne erkundeten gleich mal ihr vorübergehendes Zuhause und ich meine, ich hörte ein paar Mal ein leises, blubberndes
"DANKENDANKEDANKE!"
Fuer morgen ist die Übersiedelung in einen See geplant - wenn ich mich entscheiden kann, in welchen See ich sie lasse. :eusa_think:
Sooo, ich füg hier einfach ein update an.
Meine kleinen Gäste wurden heute ordnungsgemäß in die Freiheit entlassen. Ein See im Killarney-Nationalpark ist nun ihr neues Zuhause. Sie haben die Reise und den Umzug ins Seewasser gut überstanden und ich melde hiermit:
Auftrag ausgeführt! :mrgreen:
Ihr altes Zuhause:

Umzug vom Glas ins Wasser


Rechts im Bild schwimmen sie nun im Wasser rum

Das ganze Gebiet - ihr neues Zuhause mit Wasser-Garantie
