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Wuschelmonsterchen
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Mein geliebter Opa. Vor 2 oder 3 Wochen kam die Nachricht, du hattest einen epileptischen Anfall aufgrund deiner Demenz. Du wurdest sofort ins Krankenhaus eingeliefert. Eine Woche lang lagst du auf der Intensivstation. Dann wurde es wieder besser, man brachte dich auf ein Zimmer. Du hast viel geschlafen, es gab gute Tage und schlechte Tage. Oma war immer bei dir, jede freie Minute verbrachte sie bei dir. "Es kann sein, dass er nochmal wieder nachhause kann" wie schön und hoffnungsvoll hatte sich das angehört, als Mama mir das erzählte.. Dann irgendwann hiess es "er wird wohl nur noch wenige Monate haben, dass er noch nachhause kann ist unwahrscheinlich".. du hast immer mehr geschlafen. Du konntest nicht mehr sprechen, du wolltest unbedingt, aber es ging nicht. Man hängte dich an Schläuche. Nahrung, Sauerstoff - alles musste dir zugeführt werden.
Dann kam das Fieber.. "Es kann sich nur noch um Wochen handeln" hiess es ab da.
Am Dienstag sagte ich noch zu Papa, dass ich am Montag mit ins Krankenhaus will, dich ein letztes Mal noch sehen. Am Mittwochabend kam ich nachhause und erhielt von meiner Mutter die Nachricht. Du hast uns bereits verlassen. Mittwoch über Mittag hast du einfach aufgehört zu atmen, bist im Schlaf aus deinem Körper gewichen. Es war zu spät - ICH war zu spät! Opa ich wollte dich doch nochmal sehen! Du warst immer so ein liebenswürdiger Mann. Lange Zeit schon plagte dich das Alter, du erkanntest uns nicht mehr, wusstest nichtmehr was du tust. Aber Oma war immer für dich da, umsorgte dich wie eine Mutter. Ich weiss noch, wie du einmal auf den Bus gegangen bist, ohne Ticket. Und garnicht wusstest, was los ist, als die Beamten dich aus dem Bus rausholten. Da musste Oma gute Worte für die Beamten finden :lol: Dein Lachen, es war so niedlich und fröhlich wie das eines Babys, es war immer so schön anzusehen! Gestern durfte ich dich noch einmal sehen. Mich im kleinen Kreis verabschieden. Was für ein schönes Gewand man dir angezogen hatte! Schneeweiss war es. Und richtig festlich. So friedlich und ruhig lagst du da, sahst aus, als würdest du schlafen.
Unzählige Tränen weinte ich für dich. Auch danach in der Schule noch. Die anderen aus der Klasse wollten mich trösten. Aber mein einziger Trost war, dass du ein langes schönes Leben hattest. 85 Jahre sind eine lange Zeit! Und 50 davon durftest du mit der besten Frau der Welt verbringen. 4 Kinder, eine erfolgreiche Autogarage, viel Geld verdient - auf dich kann ich stolz sein, Opa! Es ist okay, dass du gegangen bist. Nichts anderes wäre richtig gewesen. Oma hat geweint gestern. "Tschüss Papi" schluchzte sie und drückte sich fest an meinen Onkel, ihren Sohn ran. Aber sonst ist sie eine starke Frau. Sie hat nur geweint, als sie dich da liegen sah. Danach zeigte sie wieder ihre Stärke, erzählte Zuhause liebevoll von dir. Opa ich erinnere mich an deine letzten Worte an mich. Mindestens ein halbes Jahr dürfte das jetzt her sein.. bei einem Familienessen. Beim Tschüss sagen hast du mich nicht erkannt. "Du bisch denn eh herzigi!" (Du bist aber eine Süsse) sagtest du, als ich deine Hand nahm zum Tschüss sagen. Als würdest du mich zum ersten Mal sehen.. zum ersten und letzten Mal. Machs gut, Opa! :049::059:
Für meinen Opa Eduard, ~25.6.2014
Am Dienstag sagte ich noch zu Papa, dass ich am Montag mit ins Krankenhaus will, dich ein letztes Mal noch sehen. Am Mittwochabend kam ich nachhause und erhielt von meiner Mutter die Nachricht. Du hast uns bereits verlassen. Mittwoch über Mittag hast du einfach aufgehört zu atmen, bist im Schlaf aus deinem Körper gewichen. Es war zu spät - ICH war zu spät! Opa ich wollte dich doch nochmal sehen! Du warst immer so ein liebenswürdiger Mann. Lange Zeit schon plagte dich das Alter, du erkanntest uns nicht mehr, wusstest nichtmehr was du tust. Aber Oma war immer für dich da, umsorgte dich wie eine Mutter. Ich weiss noch, wie du einmal auf den Bus gegangen bist, ohne Ticket. Und garnicht wusstest, was los ist, als die Beamten dich aus dem Bus rausholten. Da musste Oma gute Worte für die Beamten finden :lol: Dein Lachen, es war so niedlich und fröhlich wie das eines Babys, es war immer so schön anzusehen! Gestern durfte ich dich noch einmal sehen. Mich im kleinen Kreis verabschieden. Was für ein schönes Gewand man dir angezogen hatte! Schneeweiss war es. Und richtig festlich. So friedlich und ruhig lagst du da, sahst aus, als würdest du schlafen.
Unzählige Tränen weinte ich für dich. Auch danach in der Schule noch. Die anderen aus der Klasse wollten mich trösten. Aber mein einziger Trost war, dass du ein langes schönes Leben hattest. 85 Jahre sind eine lange Zeit! Und 50 davon durftest du mit der besten Frau der Welt verbringen. 4 Kinder, eine erfolgreiche Autogarage, viel Geld verdient - auf dich kann ich stolz sein, Opa! Es ist okay, dass du gegangen bist. Nichts anderes wäre richtig gewesen. Oma hat geweint gestern. "Tschüss Papi" schluchzte sie und drückte sich fest an meinen Onkel, ihren Sohn ran. Aber sonst ist sie eine starke Frau. Sie hat nur geweint, als sie dich da liegen sah. Danach zeigte sie wieder ihre Stärke, erzählte Zuhause liebevoll von dir. Opa ich erinnere mich an deine letzten Worte an mich. Mindestens ein halbes Jahr dürfte das jetzt her sein.. bei einem Familienessen. Beim Tschüss sagen hast du mich nicht erkannt. "Du bisch denn eh herzigi!" (Du bist aber eine Süsse) sagtest du, als ich deine Hand nahm zum Tschüss sagen. Als würdest du mich zum ersten Mal sehen.. zum ersten und letzten Mal. Machs gut, Opa! :049::059:
Für meinen Opa Eduard, ~25.6.2014