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Günter.H
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Liebe Katzenfreunde!
Ich denke, ich brauche wohl Hilfe von jenen von euch, die vergleichbares durchgemacht haben… Und ich denke es gibt diese Menschen, weil ich mir nicht anmaßen möchte, ein solch wunderbares Geschenk, welches mir in den vergangenen 7 Jahren zuteil wurde, für mich alleine zu beanspruchen.
Am 22. September 2019 wurde im Ortsgebiet vor unserem Haus mein Kater angefahren und liegengelassen.
Was treibt einen Menschen dazu, ein angefahrenes Tier liegen, leiden und sterben zu lassen, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden?
„Stani“ war nicht einfach ein Kater, er war über Jahre unser Freund, unser Seelentröster, die Seele unseres Hauses und das pure Leben.
Er machte unser Haus zu einem Heim, zu einem Hort des Lebens und der Freude.
Ohne ihn sind unser Haus, unser Garten nun leblos und mein Leben ist unglaublich leer.
Ich bin vollkommen überfordert mit dieser Situation, da Stani alles für mich war. Jeden Tag den ich zu Hause war waren wir zusammen, egal ob ich am Schreibtisch saß, im Garten oder der Werkstatt gearbeitet habe oder er es sich an einem Plätzchen, an dem gerade die Sonne durch ein Fenster wärmte, gemütlich gemacht hatte. Er war immer bei mir – 7 Jahre lang. Wenn ich in den letzten Monaten wegen eines neuen Jobs dienstlich länger weg war, hat ihn das immer sehr mitgenommen und er ist dann stundenlang bei mir gelegen und hat sich nicht mehr weggerührt – vielleicht, um all die Zeit aufzuholen, die wir in diesen Tagen verloren hatten.
Lag er nicht gerade auf mir, sondern „nur“ bei mir, lag fast immer eine Pfote von ihm auf mir oder er schmiegte sich sonstwie an mich. Seine Zuneigung, sein Vertrauen und seine Liebe zeigte er jeden Tag aufs Neue – unermüdlich.
Stani war das gutmütigste und sanfteste Wesen das man sich nur vorstellen kann. Weich und zum Drücken wie ein Teddybär und niemals war auch nur eine seiner Krallen zu spüren. Er liebte den Duft von Blumen und ging immer wieder bestimmt an welche heran um sich an ihrem Duft zu erfreuen. Wenn er auf mich zuging fixierte er mich und hatte keine Augen mehr für sein Umfeld oder den Untergrund auf dem er sich gerade bewegte. Egal ob tiefer Schnee, langes oder kurzes Gras er ließ mich nicht mehr aus den Augen – abgesehen von dem einen oder anderen Blinzeln, das ein unerwarteter Grashalm verursachte.
Stani war wohl die Liebe und das Faszinosum meines Lebens.
Seit Tagen gehe ich nun im Haus von einem Raum in den anderen, durch den Garten und es gibt keinen noch so kleinen unbedeutenden Ort, der nicht vollgepackt ist mit Erinnerungen an ihn. Jeder Monat, jede Jahreszeit hielt neue wunderbare Erlebnisse mit ihm bereit und schon heute schmerzt es mich diese in Zukunft nicht mehr mit ihm erleben zu dürfen. Jedes Fahrzeug das vor dem Haus vorbeifährt schmerzt und egal wie viele Beiträge ich lese es wird eher schlimmer als besser. Seit Tagen schlafe ich keine Nacht mehr durch und mache mir tagsüber alle möglichen Vorwürfe. Warum war ich nicht da, als es passierte – ich hätte versucht ihn wiederzubeleben, einen Tierarzt aufgesucht. Hätte ich ihn gar ausgraben sollen – als noch Zeit war, nachdem er vom Nachbarn begraben wurde und ich wenige Tage später nach Hause kam?
Als Stani gefunden wurde, war er noch warm und wies keinerlei sichtbare Verletzungen auf. Es wurden von unseren Nachbarn, die ihn fanden, jedoch keine Wiederbelebungsversuche vorgenommen oder ein Tierarzt aufgesucht. Immer tiefer gräbt sich nun der Gedanke in mich hinein, was, wenn er noch nicht tot war? Was wenn er bewusstlos begraben wurde und – noch schlimmer – im Grab das Bewusstsein wiedererlangt hat? Meine schlaflosen Nächte sind geprägt von Atemnot, und klaustrophobischen Gefühlen, welche mich Nacht für Nacht dazu nötigen das Haus zu verlassen und in den Garten zu gehen um wieder Atmen zu können.
Als wäre all das jedoch nicht schon genug, gibt es rund um Stani und seinen Bruder „Olli“ eine sehr schöne – jetzt aber das alles verkomplizierende Geschichte.
Stan(i) und Olli kamen zur selben Zeit bei unseren Nachbarn ins Haus als wir das Haus nebenan bezogen. Beide waren also die Kater der Nachbarn.
Es dauerte nicht lange, und die beiden fühlten sich auch bei uns so wohl, dass sie morgens beim Nachbarn raus sind und bei uns an die Tür klopften (im Winter so schnell, dass man nicht einmal an ihrer Temperatur merkte, dass sie im Freien waren, als sie bei uns wieder reingeschlüpft sind). Schnell erkannten die beiden jene von uns, welche ihrer Seele jeweils verwandt schienen und verbrachten fortan den ganzen Tag bei uns – letztendlich waren sie in beiden Häusern und Gärten gleichermaßen zu Hause und die Nachbarin holte sie nachts hinein, damit ihnen nachts nichts passiert. Für die beiden war es wunderbar, waren sie doch nie alleine, nie ohne Menschen, in deren Nähe sie sich immer sehr wohl gefühlt haben.
Nun wo Stani tot ist kann ich ihm genau aus diesem Grund nicht jene letzte Ruhestätte geben, die er verdient hat. Nun liegt er einfach an einem unschönen Ort im Garten der Nachbarn begraben und bald wird an dieser Stelle wieder das erste Gras sprießen, der Rasenmäher darüber rollen und nichts mehr an diesen wundervollen und einzigartigen Kater erinnern. Natürlich ist es besser als die Mülltonne oder die Tierverwertung.
Einen schönen Platz an der Sonne – die er so liebte – oder im Rosenbeet – in dessen Duft er stundenlang liegen konnte – wäre jedoch das Mindeste, was man für ihn tun kann.
Mein Umfeld zeigt keinerlei Verständnis für meine Trauer, meinen Verlust und meine Fragen. Für sie war Stani einfach ein lieber Kater, der eine schöne Zeit hatte. Ich bin nicht in der Lage und wohl auch nicht willens, mich derart zu verhalten und zur Tagesordnung überzugehen – das hat er nicht verdient.
Dennoch frage ich mich, wie es weitergehen soll. Ich verspüre keinerlei Freude mehr an irgendwelchen Dingen. Es fühlt sich an wie Verrat an meinem Freund, Freude oder Interesse an Dingen zu empfinden, während er begraben liegt - in einem Erdloch. Unser Haus, in welchem noch vor kurzem das Leben pulsierte ist tot und leer und bereitet mir keine Freude mehr. Es gäbe vieles zu tun – besonders im Herbst, ich sehe jedoch keinen Sinn mehr darin. Auch gehe ich einer beruflichen Tätigkeit nach, in welcher Leistung gefordert ist.
Ich weiß mir keinen Rat, wie ich selbst mit dieser Situation umgehen soll ohne das Andenken an meinen lieben Freund zu verraten. Noch weiß ich, wie ich Stani eine für ihn passende Ruhestätte schaffen soll, ohne das gute Verhältnis zu unseren Nachbarn zu belasten. Und ich habe keine Antworten auf die Fragen ob ich etwas tun hätte können, damit Stani heute noch leben und sich an all jenen Dingen, die er so liebte, erfreuen kann.
Ich denke, ich brauche wohl Hilfe von jenen von euch, die vergleichbares durchgemacht haben… Und ich denke es gibt diese Menschen, weil ich mir nicht anmaßen möchte, ein solch wunderbares Geschenk, welches mir in den vergangenen 7 Jahren zuteil wurde, für mich alleine zu beanspruchen.
Am 22. September 2019 wurde im Ortsgebiet vor unserem Haus mein Kater angefahren und liegengelassen.
Was treibt einen Menschen dazu, ein angefahrenes Tier liegen, leiden und sterben zu lassen, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden?
„Stani“ war nicht einfach ein Kater, er war über Jahre unser Freund, unser Seelentröster, die Seele unseres Hauses und das pure Leben.
Er machte unser Haus zu einem Heim, zu einem Hort des Lebens und der Freude.
Ohne ihn sind unser Haus, unser Garten nun leblos und mein Leben ist unglaublich leer.
Ich bin vollkommen überfordert mit dieser Situation, da Stani alles für mich war. Jeden Tag den ich zu Hause war waren wir zusammen, egal ob ich am Schreibtisch saß, im Garten oder der Werkstatt gearbeitet habe oder er es sich an einem Plätzchen, an dem gerade die Sonne durch ein Fenster wärmte, gemütlich gemacht hatte. Er war immer bei mir – 7 Jahre lang. Wenn ich in den letzten Monaten wegen eines neuen Jobs dienstlich länger weg war, hat ihn das immer sehr mitgenommen und er ist dann stundenlang bei mir gelegen und hat sich nicht mehr weggerührt – vielleicht, um all die Zeit aufzuholen, die wir in diesen Tagen verloren hatten.
Lag er nicht gerade auf mir, sondern „nur“ bei mir, lag fast immer eine Pfote von ihm auf mir oder er schmiegte sich sonstwie an mich. Seine Zuneigung, sein Vertrauen und seine Liebe zeigte er jeden Tag aufs Neue – unermüdlich.
Stani war das gutmütigste und sanfteste Wesen das man sich nur vorstellen kann. Weich und zum Drücken wie ein Teddybär und niemals war auch nur eine seiner Krallen zu spüren. Er liebte den Duft von Blumen und ging immer wieder bestimmt an welche heran um sich an ihrem Duft zu erfreuen. Wenn er auf mich zuging fixierte er mich und hatte keine Augen mehr für sein Umfeld oder den Untergrund auf dem er sich gerade bewegte. Egal ob tiefer Schnee, langes oder kurzes Gras er ließ mich nicht mehr aus den Augen – abgesehen von dem einen oder anderen Blinzeln, das ein unerwarteter Grashalm verursachte.
Stani war wohl die Liebe und das Faszinosum meines Lebens.
Seit Tagen gehe ich nun im Haus von einem Raum in den anderen, durch den Garten und es gibt keinen noch so kleinen unbedeutenden Ort, der nicht vollgepackt ist mit Erinnerungen an ihn. Jeder Monat, jede Jahreszeit hielt neue wunderbare Erlebnisse mit ihm bereit und schon heute schmerzt es mich diese in Zukunft nicht mehr mit ihm erleben zu dürfen. Jedes Fahrzeug das vor dem Haus vorbeifährt schmerzt und egal wie viele Beiträge ich lese es wird eher schlimmer als besser. Seit Tagen schlafe ich keine Nacht mehr durch und mache mir tagsüber alle möglichen Vorwürfe. Warum war ich nicht da, als es passierte – ich hätte versucht ihn wiederzubeleben, einen Tierarzt aufgesucht. Hätte ich ihn gar ausgraben sollen – als noch Zeit war, nachdem er vom Nachbarn begraben wurde und ich wenige Tage später nach Hause kam?
Als Stani gefunden wurde, war er noch warm und wies keinerlei sichtbare Verletzungen auf. Es wurden von unseren Nachbarn, die ihn fanden, jedoch keine Wiederbelebungsversuche vorgenommen oder ein Tierarzt aufgesucht. Immer tiefer gräbt sich nun der Gedanke in mich hinein, was, wenn er noch nicht tot war? Was wenn er bewusstlos begraben wurde und – noch schlimmer – im Grab das Bewusstsein wiedererlangt hat? Meine schlaflosen Nächte sind geprägt von Atemnot, und klaustrophobischen Gefühlen, welche mich Nacht für Nacht dazu nötigen das Haus zu verlassen und in den Garten zu gehen um wieder Atmen zu können.
Als wäre all das jedoch nicht schon genug, gibt es rund um Stani und seinen Bruder „Olli“ eine sehr schöne – jetzt aber das alles verkomplizierende Geschichte.
Stan(i) und Olli kamen zur selben Zeit bei unseren Nachbarn ins Haus als wir das Haus nebenan bezogen. Beide waren also die Kater der Nachbarn.
Es dauerte nicht lange, und die beiden fühlten sich auch bei uns so wohl, dass sie morgens beim Nachbarn raus sind und bei uns an die Tür klopften (im Winter so schnell, dass man nicht einmal an ihrer Temperatur merkte, dass sie im Freien waren, als sie bei uns wieder reingeschlüpft sind). Schnell erkannten die beiden jene von uns, welche ihrer Seele jeweils verwandt schienen und verbrachten fortan den ganzen Tag bei uns – letztendlich waren sie in beiden Häusern und Gärten gleichermaßen zu Hause und die Nachbarin holte sie nachts hinein, damit ihnen nachts nichts passiert. Für die beiden war es wunderbar, waren sie doch nie alleine, nie ohne Menschen, in deren Nähe sie sich immer sehr wohl gefühlt haben.
Nun wo Stani tot ist kann ich ihm genau aus diesem Grund nicht jene letzte Ruhestätte geben, die er verdient hat. Nun liegt er einfach an einem unschönen Ort im Garten der Nachbarn begraben und bald wird an dieser Stelle wieder das erste Gras sprießen, der Rasenmäher darüber rollen und nichts mehr an diesen wundervollen und einzigartigen Kater erinnern. Natürlich ist es besser als die Mülltonne oder die Tierverwertung.
Einen schönen Platz an der Sonne – die er so liebte – oder im Rosenbeet – in dessen Duft er stundenlang liegen konnte – wäre jedoch das Mindeste, was man für ihn tun kann.
Mein Umfeld zeigt keinerlei Verständnis für meine Trauer, meinen Verlust und meine Fragen. Für sie war Stani einfach ein lieber Kater, der eine schöne Zeit hatte. Ich bin nicht in der Lage und wohl auch nicht willens, mich derart zu verhalten und zur Tagesordnung überzugehen – das hat er nicht verdient.
Dennoch frage ich mich, wie es weitergehen soll. Ich verspüre keinerlei Freude mehr an irgendwelchen Dingen. Es fühlt sich an wie Verrat an meinem Freund, Freude oder Interesse an Dingen zu empfinden, während er begraben liegt - in einem Erdloch. Unser Haus, in welchem noch vor kurzem das Leben pulsierte ist tot und leer und bereitet mir keine Freude mehr. Es gäbe vieles zu tun – besonders im Herbst, ich sehe jedoch keinen Sinn mehr darin. Auch gehe ich einer beruflichen Tätigkeit nach, in welcher Leistung gefordert ist.
Ich weiß mir keinen Rat, wie ich selbst mit dieser Situation umgehen soll ohne das Andenken an meinen lieben Freund zu verraten. Noch weiß ich, wie ich Stani eine für ihn passende Ruhestätte schaffen soll, ohne das gute Verhältnis zu unseren Nachbarn zu belasten. Und ich habe keine Antworten auf die Fragen ob ich etwas tun hätte können, damit Stani heute noch leben und sich an all jenen Dingen, die er so liebte, erfreuen kann.
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