J
Jonny Knoxville
- Beiträge
- 8
- Punkte Reaktionen
- 0
Hallo an alle!
Ich warne vor: Es wird ein längerer Beitrag, weil mir das Thema wichtig ist, weil mir die Tiere wichtig sind.
Bevor ich zu meiner Frage komme, schildere ich am besten "kurz" die Vorgeschichte.
Wir (meine Frau und ich) haben 3 Katzen, die reine Wohnungskatzen sind. Die zwei "Großen" (Izzy & Coco) haben wir gemeinsam vor recht genau 5 Jahren zu uns geholt. Vergesellschaften war kein Problem, am zweiten Tag langen sie aneinandergekuschelt unterm Wohnzimmertisch. Auch durch die Kastration und diverse getrennte Tierarztbesuche hat sich daran nicht viel geändert. Vllt waren sie nicht mehr so kuschelig, aber es war und ist ein unproblematischer Umgang untereinander.
Unsere dritte Katze, die "Kleine" (Piti) haben wir ca. ein halbes Jahr danach aufgenommen. Sie ist ca. 9 Monate jünger als die anderen beiden. Das Vergesellschaften lief auch hier relativ problemlos. Piti musste anfangs zwar wegen Flöhen isoliert werden, aber kaum dass das ausgestanden war, ging es auch flink mit den anderen beiden. Auch hier gab es nach TA-Besuchen nie offensichtliche oder unterschwellige Veränderungen im Verhalten zueinander.
Wer jetzt einfach nur die Frage wissen will, die ich habe, kann runter scrollen und unter dem horizontalen Strich anfangen zu lesen.
Piti ist die Aktivste von den dreien und hat nochmal gehörig Leben in die Bude gebracht. Wie sehr, das haben wir eigentlich vor allem in den vergangenen Tagen gemerkt. Doch dazu später mehr.
Zumindest war Piti die, die sich zwar grundsätzlich auch mit den beiden Großen verstanden hat, aufgrund überschüssiger Energien hin und wieder dann aber doch mal zur spielerischen Jagd angesetzt hat. Meistens war ihr Ziel dann Coco. Izzy hat sich das nicht so sehr gefallen lassen, und auch ab und an Mal zurückgejagd. Aber es war immer alles im Rahmen, wir mussten in den viereinhalb Jahren "nur" 2 Mal wegen möglicher leichten Bissverletzungen zum TA - wir sind da allerdings auch eher übervorsichtig...
Nach viereinhalb Jahren zusammen bei uns, sind wir davon ausgegangen, dass die "Eindringling"-Rolle, die Piti möglicherweise anfangs noch hatte, mittlerweile passé ist.
Das wäre mal die Ausgangslage um Verhältnis der drei Katzen zueinander.
Nun hat es sich letzte Woche Donnerstag ergeben, dass Piti am Abend in ihrer Kratztonne liegend aufmiaut hat und sie in der körperlichen Haltung verbleibend noch ein paar mal miaut, dann hinaus gesprungen und eher unruhig in der Wohnung umhergelaufen ist. Dabei hat sie noch ein paar Mal miaut und was uns aufgefallen ist, häufig übers Maul geleckt und mit dem Hinterlauf am Kopf gekratzt.
Da es nach einiger Zeit wieder aufhörte, haben wir sie zwar den Abend natürlich noch im Auge behalten, aber es erstmal als nicht gravierend eingeschätzt.
Am Folgetag (also letzte Woche Freitag) ist meiner Frau am Abend von der anderen Seite des Flurs aufgefallen, dass Piti in einer zwar normalen Haltung auf der Kratztonne sitzt, aber Speichel aus dem Mund verlor. Nach einigen Sekunden hat sie dann wieder aufmiaut und das gleiche Spiel wie oben beschrieben fing an. Da wir beide berufstätig sind, können wir nicht sagen, ob sich das im Laufe des Tages bereits schon mal ereignet hatte. Vor der Kratztonne war jedoch sehr viel Flüssigkeit, was darauf schließen lässt, dass sie entweder mehrmals an derselben Stelle stark gespeichelt hatte, oder eben bei diesem Ereignis am Abend auf einmal sehr viel Speichel verloren hat.
Da wir sowieso am nächsten Tag (Samstag) einen Termin bei unserem TA wegen der Jahresimpfungen von Izzy & Coco gehabt hätten, haben wir gesagt, dass wir sie da mitnehmen.
Da sie allerdings im Laufe des Abends noch zwei Mal diesen Speichelverlust mit anschließendem Miauen hatte (jeweils als sie sich zum Ausruhen/Schlafen hingelegt hatte), haben wir uns dann in der Nacht entschieden, zur VetMedUni-Notambulanz zu fahren.
Vor Ort war sie natürlich wach und hatte keinerlei Symptome. Die TÄ dort hat eine einfach neurologische Untersuchung gemacht (Pupillentest, Sehtest, Koordinierungstest der Beinchen und Pfötchen), die allesamt unauffällig waren. Nach unseren Schilderungen her, hätte sie aber epileptische Anfälle vermutet, war sich aber am Ende ob der unauffälligen Untersuchung auch nicht mehr sicher. Sie hat uns empfohlen, wenn es wieder passiert, ein Video davon zu machen. Wir sind dann wieder nach Hause gefahren, weil wir am nächsten Tag ja ohnehin bei unserer Haus-TÄ einen Termin hatten.
Die Nacht war dann ruhig, zumindest haben wir dieses typische Miauen nicht mitbekommen. Am Samstag Vormittag bei der Essensgabe war auch alles okay (aus unserer Sicht) und beim Termin bei der Haus-TÄ hatte sie auch von unserer Schilderung her auf epileptische Anfälle geschlossen. Sie hat dann Blut abgenommen, um zu prüfen, ob diese Anfälle auf eine primäre/ideopathische oder eine sekundäre Epilepsie (bei der die Anfälle also nur ein Symptom für eine andere Krankheit, z.B. Gehirntumor sind) zurückzuführen sind.
Wir haben ein Antiepileptikum mitbekommen und ihr dies auch gemäß Vorgabe verabreicht. Wir haben dann am frühen Nachmittag aber wieder ein Miauen und Speichel auf dem Vorderbein von Piti mitbekommen.
Im Verlauf des Nachmittags und frühen Abends hatte sie dann noch drei Anfälle, bei denen sie diesmal nicht nur Speichel verloren hat, sondern zusätzlich auch Zuckungen/Krämpfe im Gesicht hatte.
Wir hatten sie auch vor dem letzten Anfall noch gefüttert und da war uns schon aufgefallen, dass Izzy sie anfauchte. Wir haben das aber noch ein wenig auf den VetMed-Uni- und TÄ-Geruch geschoben.
Beim letzten Anfall hatte sie auch etwas Urin verloren. Das war dann auch für uns das Zeichen, dass wir hier nicht mehr abwarten wollten, bis vllt die Tabletten wirken. Wir haben sie uns geschnappt und sind wieder zur VetMedUni-Notambulanz gedüst. Diesmal hatten wir von den Anfällen Videos gemacht, sodass die Ärzte dort gesagt haben, dass sie sie auf jeden Fall da behalten. Wir haben sie dann also da gelassen in dem Wissen, dass wir sie frühestens Montag oder Dienstag wieder abholen könnten - wenn alles gut läuft.
Man hat gleich noch in der Nacht und am nächsten Tag gemerkt, wie ruhig es plötzlich ist. Ohne den Ansporn durch Piti haben die anderen beiden fast nur gepennt. Sie haben sie anscheinend aber auch nicht vermisst. Zumindest nicht so, dass sie irgendwie erkennbar nach ihr gesucht hätten oder dergleichen. Das hat mich ehrlich gesagt doch etwas traurig gemacht.
Leider kam es, wie es kommen musste und sie hatte in der Klinik weitere Anfälle, bei denen sie aber diesmal laut VetMed Uni am ganzen Körper gekrampft hat. Sie haben sie dann sediert, damit ihr Körper sich erholen und quasi mal "neustarten" kann. In der VetMed-Uni würden dann vermutlich alle Untersuchungen gemacht, die man machen kann: Gehirn-CT, Hirnflüssigkeit-Entnahme, Bluttest, Organultraschall. Ergebnis: Alles ok. Blutwerte sind quasi perfekt, Organe unauffällig, Kein Gehirntumor, in der Hirnflüssigkeit auch keine Anzeichen einer Entzündung.
Die Diagnose ist also: ideopathische Epilepsie.
Was sich aber gezeigt hat: Piti sieht nichts mehr.
Offenbar kommt es bei schweren epileptischen Anfällen vor, dass das Gehirn so geschädigt wird, dass die Katzen vorübergehend oder auch dauerhaft erblinden.
Da Piti in weiterer Folge keine Anfälle mehr hatte, haben wir sie gestern wieder zu uns geholt zusammen mit den Medikamenten, die sie jetzt bekommt). Sie war sehr geschwächt und hat auch leider im Taxi erstmal noch 3 Minuten, bevor wir Zuhause waren, in die Transporttasche gepinkelt. Deshalb mussten wir sie leider gleich nach der Ankunft abduschen.
Heute ist sie schon viel besser drauf, stinkt nicht mehr, hat schon ihre "Routen" durch die Wohnung erkundet und gefunden, sie findet selbstständig ins Katzenklo und zu den Wassernäpfen. Sogar die ersten Sprünge unter Aufsicht und Hilfestellung hat sie schon absolviert.
__________________________
Allerdings wird Piti von den beiden Großen bei jedem Aufeinandertreffen angefaucht, angeknurrt und hat auch schon mal eine mit der Pfote mitbekommen. Wir haben Piti zwar, bis sie wieder ganz bei Kräften ist auch zeitweilig in einer sehr großen Transportbox (90x60 cm in der Grundfläche, 50cm Höhe, Gestänge aus Metall, aber die Flächen aus Stoff und Gitternetz). Aber auch da fauchen die Großen, wenn sie nur drin liegt und schläft. Wenn es zur direkten Konfrontation kommt, dann ist Izzys Fauchen meiner Meinung nach eher defensiv, sie versucht dann auch irgendwie schnellstmöglich an Piti vorbeizukommen und düst dann weg. Coco knurrt eher und Piti kommt dann auch gar nicht näher bzw. glaube ich, dass Coco ganz bewusst Begegnungen mit Piti versucht zu vermeiden.
Ich denke mir aber, dass Piti da die Welt nicht mehr versteht, weil sie will doch vllt einfach nur etwas Kontakt zu ihren Mitkätzinnen. Sie zeigt sich wirklich keinerlei auffälliges oder feindseliges Verhalten gegenüber den Großen. Vermutlich weiß sie manchmal gar nicht, dass sie ihnen jetzt zu nahe kommt.
Ich weiß natürlich, dass fast eine Woche Abwesenheit und der Klinikgeruch für die anderen beiden fremd sind. Aber kann man davon ausgehen, dass sich das von selbst normalisiert, wird durch das Fauchen/Knurren bzw. jetzt die nicht so freundliche Atmosphäre das Verhältnis nachhaltig gestört? Oder merken die Großen gar, dass mit Piti etwas nicht stimmt und wollen sie deshalb von sich fern halten (siehe oben schon das erste Anfauchen am Samstag, bevor wir sie in der VetMed-Uni gelassen hatten)? Könnte man in letzterem Fall das Problem überhaupt irgendwie lösen?
Wir sehen das natürlich auch als großes Sicherheitsrisiko für unsere Blindschleiche, wenn sie womöglich von einer der anderen beiden angefaucht und sogar (weg)gejagt werden sollte... Ganz davon abgesehen, dass der Stress mit ihren Mitbewohnerinnen ja eventuell auch für sie Epilepsie nicht gut ist.
.........PS: Während ich diesen Text schreibe, habe ich schauen wollen, ob Piti vllt schon fit genug ist, um ein bisschen mit ihrem Lieblingsfederwedel zu spielen. Und sie hat sofort darauf reagiert. Sogar, als ich ihn nicht auf dem Boden entlang gestreift habe, sondern in der Luft (also definitiv ohne Berührung der Tasthaare). Und sie hat ihn verfolgt. Und sie verfolgt auch eine gehobene Hand oder ein Kabel, das man in ausreichendem Abstand vor ihr schwingt. Könnte es sein, dass da gerade etwas Augenlicht wiederkommt?!?!?!
Beim Abschätzen von Entfernungen hat sie aber nach wie vor Probleme. Sie wollte von einem kleinen Hocker auf ihren "Käfig" und hat die Hinterläufe nicht gescheit platzieren können und hing dann auf halb Acht... Oder liegt sowas an einem nach wie vor allgemeinen schwachen Körperzustand und hat mit Sehen oder nicht Sehen nichts zu tun?
Ich/wir schwanke
gerade zwischen leichtem Optimismus, totaler Freude, der Befürchtung, dass mit dem Sehen womöglich auch die Anfälle zurück kommen könnten und dem Versuch, uns bezüglich des Augenlichts dennoch keinerlei Hoffnungen zu machen...
Danke schön mal an alle, die bis zum Ende durchgehalten haben und danke im voraus für eure hilfreichen Antworten.
Ich warne vor: Es wird ein längerer Beitrag, weil mir das Thema wichtig ist, weil mir die Tiere wichtig sind.
Bevor ich zu meiner Frage komme, schildere ich am besten "kurz" die Vorgeschichte.
Wir (meine Frau und ich) haben 3 Katzen, die reine Wohnungskatzen sind. Die zwei "Großen" (Izzy & Coco) haben wir gemeinsam vor recht genau 5 Jahren zu uns geholt. Vergesellschaften war kein Problem, am zweiten Tag langen sie aneinandergekuschelt unterm Wohnzimmertisch. Auch durch die Kastration und diverse getrennte Tierarztbesuche hat sich daran nicht viel geändert. Vllt waren sie nicht mehr so kuschelig, aber es war und ist ein unproblematischer Umgang untereinander.
Unsere dritte Katze, die "Kleine" (Piti) haben wir ca. ein halbes Jahr danach aufgenommen. Sie ist ca. 9 Monate jünger als die anderen beiden. Das Vergesellschaften lief auch hier relativ problemlos. Piti musste anfangs zwar wegen Flöhen isoliert werden, aber kaum dass das ausgestanden war, ging es auch flink mit den anderen beiden. Auch hier gab es nach TA-Besuchen nie offensichtliche oder unterschwellige Veränderungen im Verhalten zueinander.
Wer jetzt einfach nur die Frage wissen will, die ich habe, kann runter scrollen und unter dem horizontalen Strich anfangen zu lesen.
Piti ist die Aktivste von den dreien und hat nochmal gehörig Leben in die Bude gebracht. Wie sehr, das haben wir eigentlich vor allem in den vergangenen Tagen gemerkt. Doch dazu später mehr.
Zumindest war Piti die, die sich zwar grundsätzlich auch mit den beiden Großen verstanden hat, aufgrund überschüssiger Energien hin und wieder dann aber doch mal zur spielerischen Jagd angesetzt hat. Meistens war ihr Ziel dann Coco. Izzy hat sich das nicht so sehr gefallen lassen, und auch ab und an Mal zurückgejagd. Aber es war immer alles im Rahmen, wir mussten in den viereinhalb Jahren "nur" 2 Mal wegen möglicher leichten Bissverletzungen zum TA - wir sind da allerdings auch eher übervorsichtig...
Nach viereinhalb Jahren zusammen bei uns, sind wir davon ausgegangen, dass die "Eindringling"-Rolle, die Piti möglicherweise anfangs noch hatte, mittlerweile passé ist.
Das wäre mal die Ausgangslage um Verhältnis der drei Katzen zueinander.
Nun hat es sich letzte Woche Donnerstag ergeben, dass Piti am Abend in ihrer Kratztonne liegend aufmiaut hat und sie in der körperlichen Haltung verbleibend noch ein paar mal miaut, dann hinaus gesprungen und eher unruhig in der Wohnung umhergelaufen ist. Dabei hat sie noch ein paar Mal miaut und was uns aufgefallen ist, häufig übers Maul geleckt und mit dem Hinterlauf am Kopf gekratzt.
Da es nach einiger Zeit wieder aufhörte, haben wir sie zwar den Abend natürlich noch im Auge behalten, aber es erstmal als nicht gravierend eingeschätzt.
Am Folgetag (also letzte Woche Freitag) ist meiner Frau am Abend von der anderen Seite des Flurs aufgefallen, dass Piti in einer zwar normalen Haltung auf der Kratztonne sitzt, aber Speichel aus dem Mund verlor. Nach einigen Sekunden hat sie dann wieder aufmiaut und das gleiche Spiel wie oben beschrieben fing an. Da wir beide berufstätig sind, können wir nicht sagen, ob sich das im Laufe des Tages bereits schon mal ereignet hatte. Vor der Kratztonne war jedoch sehr viel Flüssigkeit, was darauf schließen lässt, dass sie entweder mehrmals an derselben Stelle stark gespeichelt hatte, oder eben bei diesem Ereignis am Abend auf einmal sehr viel Speichel verloren hat.
Da wir sowieso am nächsten Tag (Samstag) einen Termin bei unserem TA wegen der Jahresimpfungen von Izzy & Coco gehabt hätten, haben wir gesagt, dass wir sie da mitnehmen.
Da sie allerdings im Laufe des Abends noch zwei Mal diesen Speichelverlust mit anschließendem Miauen hatte (jeweils als sie sich zum Ausruhen/Schlafen hingelegt hatte), haben wir uns dann in der Nacht entschieden, zur VetMedUni-Notambulanz zu fahren.
Vor Ort war sie natürlich wach und hatte keinerlei Symptome. Die TÄ dort hat eine einfach neurologische Untersuchung gemacht (Pupillentest, Sehtest, Koordinierungstest der Beinchen und Pfötchen), die allesamt unauffällig waren. Nach unseren Schilderungen her, hätte sie aber epileptische Anfälle vermutet, war sich aber am Ende ob der unauffälligen Untersuchung auch nicht mehr sicher. Sie hat uns empfohlen, wenn es wieder passiert, ein Video davon zu machen. Wir sind dann wieder nach Hause gefahren, weil wir am nächsten Tag ja ohnehin bei unserer Haus-TÄ einen Termin hatten.
Die Nacht war dann ruhig, zumindest haben wir dieses typische Miauen nicht mitbekommen. Am Samstag Vormittag bei der Essensgabe war auch alles okay (aus unserer Sicht) und beim Termin bei der Haus-TÄ hatte sie auch von unserer Schilderung her auf epileptische Anfälle geschlossen. Sie hat dann Blut abgenommen, um zu prüfen, ob diese Anfälle auf eine primäre/ideopathische oder eine sekundäre Epilepsie (bei der die Anfälle also nur ein Symptom für eine andere Krankheit, z.B. Gehirntumor sind) zurückzuführen sind.
Wir haben ein Antiepileptikum mitbekommen und ihr dies auch gemäß Vorgabe verabreicht. Wir haben dann am frühen Nachmittag aber wieder ein Miauen und Speichel auf dem Vorderbein von Piti mitbekommen.
Im Verlauf des Nachmittags und frühen Abends hatte sie dann noch drei Anfälle, bei denen sie diesmal nicht nur Speichel verloren hat, sondern zusätzlich auch Zuckungen/Krämpfe im Gesicht hatte.
Wir hatten sie auch vor dem letzten Anfall noch gefüttert und da war uns schon aufgefallen, dass Izzy sie anfauchte. Wir haben das aber noch ein wenig auf den VetMed-Uni- und TÄ-Geruch geschoben.
Beim letzten Anfall hatte sie auch etwas Urin verloren. Das war dann auch für uns das Zeichen, dass wir hier nicht mehr abwarten wollten, bis vllt die Tabletten wirken. Wir haben sie uns geschnappt und sind wieder zur VetMedUni-Notambulanz gedüst. Diesmal hatten wir von den Anfällen Videos gemacht, sodass die Ärzte dort gesagt haben, dass sie sie auf jeden Fall da behalten. Wir haben sie dann also da gelassen in dem Wissen, dass wir sie frühestens Montag oder Dienstag wieder abholen könnten - wenn alles gut läuft.
Man hat gleich noch in der Nacht und am nächsten Tag gemerkt, wie ruhig es plötzlich ist. Ohne den Ansporn durch Piti haben die anderen beiden fast nur gepennt. Sie haben sie anscheinend aber auch nicht vermisst. Zumindest nicht so, dass sie irgendwie erkennbar nach ihr gesucht hätten oder dergleichen. Das hat mich ehrlich gesagt doch etwas traurig gemacht.
Leider kam es, wie es kommen musste und sie hatte in der Klinik weitere Anfälle, bei denen sie aber diesmal laut VetMed Uni am ganzen Körper gekrampft hat. Sie haben sie dann sediert, damit ihr Körper sich erholen und quasi mal "neustarten" kann. In der VetMed-Uni würden dann vermutlich alle Untersuchungen gemacht, die man machen kann: Gehirn-CT, Hirnflüssigkeit-Entnahme, Bluttest, Organultraschall. Ergebnis: Alles ok. Blutwerte sind quasi perfekt, Organe unauffällig, Kein Gehirntumor, in der Hirnflüssigkeit auch keine Anzeichen einer Entzündung.
Die Diagnose ist also: ideopathische Epilepsie.
Was sich aber gezeigt hat: Piti sieht nichts mehr.
Da Piti in weiterer Folge keine Anfälle mehr hatte, haben wir sie gestern wieder zu uns geholt zusammen mit den Medikamenten, die sie jetzt bekommt). Sie war sehr geschwächt und hat auch leider im Taxi erstmal noch 3 Minuten, bevor wir Zuhause waren, in die Transporttasche gepinkelt. Deshalb mussten wir sie leider gleich nach der Ankunft abduschen.
Heute ist sie schon viel besser drauf, stinkt nicht mehr, hat schon ihre "Routen" durch die Wohnung erkundet und gefunden, sie findet selbstständig ins Katzenklo und zu den Wassernäpfen. Sogar die ersten Sprünge unter Aufsicht und Hilfestellung hat sie schon absolviert.
__________________________
Allerdings wird Piti von den beiden Großen bei jedem Aufeinandertreffen angefaucht, angeknurrt und hat auch schon mal eine mit der Pfote mitbekommen. Wir haben Piti zwar, bis sie wieder ganz bei Kräften ist auch zeitweilig in einer sehr großen Transportbox (90x60 cm in der Grundfläche, 50cm Höhe, Gestänge aus Metall, aber die Flächen aus Stoff und Gitternetz). Aber auch da fauchen die Großen, wenn sie nur drin liegt und schläft. Wenn es zur direkten Konfrontation kommt, dann ist Izzys Fauchen meiner Meinung nach eher defensiv, sie versucht dann auch irgendwie schnellstmöglich an Piti vorbeizukommen und düst dann weg. Coco knurrt eher und Piti kommt dann auch gar nicht näher bzw. glaube ich, dass Coco ganz bewusst Begegnungen mit Piti versucht zu vermeiden.
Ich denke mir aber, dass Piti da die Welt nicht mehr versteht, weil sie will doch vllt einfach nur etwas Kontakt zu ihren Mitkätzinnen. Sie zeigt sich wirklich keinerlei auffälliges oder feindseliges Verhalten gegenüber den Großen. Vermutlich weiß sie manchmal gar nicht, dass sie ihnen jetzt zu nahe kommt.
Ich weiß natürlich, dass fast eine Woche Abwesenheit und der Klinikgeruch für die anderen beiden fremd sind. Aber kann man davon ausgehen, dass sich das von selbst normalisiert, wird durch das Fauchen/Knurren bzw. jetzt die nicht so freundliche Atmosphäre das Verhältnis nachhaltig gestört? Oder merken die Großen gar, dass mit Piti etwas nicht stimmt und wollen sie deshalb von sich fern halten (siehe oben schon das erste Anfauchen am Samstag, bevor wir sie in der VetMed-Uni gelassen hatten)? Könnte man in letzterem Fall das Problem überhaupt irgendwie lösen?
Wir sehen das natürlich auch als großes Sicherheitsrisiko für unsere Blindschleiche, wenn sie womöglich von einer der anderen beiden angefaucht und sogar (weg)gejagt werden sollte... Ganz davon abgesehen, dass der Stress mit ihren Mitbewohnerinnen ja eventuell auch für sie Epilepsie nicht gut ist.
.........PS: Während ich diesen Text schreibe, habe ich schauen wollen, ob Piti vllt schon fit genug ist, um ein bisschen mit ihrem Lieblingsfederwedel zu spielen. Und sie hat sofort darauf reagiert. Sogar, als ich ihn nicht auf dem Boden entlang gestreift habe, sondern in der Luft (also definitiv ohne Berührung der Tasthaare). Und sie hat ihn verfolgt. Und sie verfolgt auch eine gehobene Hand oder ein Kabel, das man in ausreichendem Abstand vor ihr schwingt. Könnte es sein, dass da gerade etwas Augenlicht wiederkommt?!?!?!
Beim Abschätzen von Entfernungen hat sie aber nach wie vor Probleme. Sie wollte von einem kleinen Hocker auf ihren "Käfig" und hat die Hinterläufe nicht gescheit platzieren können und hing dann auf halb Acht... Oder liegt sowas an einem nach wie vor allgemeinen schwachen Körperzustand und hat mit Sehen oder nicht Sehen nichts zu tun?
Ich/wir schwanke
Danke schön mal an alle, die bis zum Ende durchgehalten haben und danke im voraus für eure hilfreichen Antworten.