In Österreich sind die Bestimmungen ja inzwischen so, dass jeder Züchter, jedes Tierheim und auch jeder TSV nachweisen muss, dass er die Hunde auch zurücknehmen kann. Als Privatperson darf man ja gar nicht mehr vermitteln und meines Wissens nach darf ein deutscher TSV nicht mehr nach Österreich vermitteln, wenn er dort nicht auch einen Standort hat, wo der Hund im Fall der Fälle untergebracht werden kann, also ein Tierheim, eine Pension, mit der er fest zusammen arbeitet. Deswegen kann ich das schon verstehen, wenn der Züchter sagt: "bitte nur welche aus dem nahen Umkreis" So bekommt er auf jeden Fall schneller mit, wenn was ist und kann auch Hilfestellung geben.
Vorkontrollen sollten immer dort stattfinden, wo der Hund sich die meiste Zeit aufhalten wird und offiziell auch später gemeldet ist. Denn diese Daten stehen auch im Vertrag und wenn der Züchter mal eine Nachkontrolle macht und den Hund nicht antrifft und die Nachbarn sagen "der wohnt gar nicht bei denen" ist das echt blöd. Den Fall habe ich schon mehrfach im TS erlebt und auch im Tierheim wurde immer wieder gelogen. Da füllte dann die Enkelin den Fragebogen aus, hat all ihre Daten angegeben oder die Tochter für die Mutti usw. Ehrlichkeit wehrt am längsten. Schreibt den Züchter an oder ruf an und erkundige dich. Damit habt ihr immer noch keine Zusage für einen Hund, aber schon mal mehr Informationen, als das was auf der Homepage steht.
Ich suche derzeitig nach einem dritten Hund und muss mich immer wieder durch die Vermittlungsvoraussetzungen lesen. Es gibt nach wie vor Tierheime und TSV, die vermitteln nicht an berufstätige oder man muss einen HuTa Platz vorweisen (für einen Hund, den man noch nicht hat und eventuell auch nicht bekommt, kann man wohl keinen HuTa Platz reservieren oder? ) oder einen Dogwalker Vertrag haben. Andere vermitteln nicht an Alleinstehende usw.
Da ich selbst viele Jahre im Tierschutz gewesen bin, im Tierheim mitgeholfen habe und beide Seiten kenne, Adoptant und Vermittler, bin ich immer dafür kritisch zu sein.
Nuias Verein hat sie mir hergeschickt nach einem Telefonat, obwohl sie bereits fünf Mal wechseln musste und es kam auch danach nichts mehr an Kontrollen, obwohl ein befreundetes Tierheim von denen nur 20km von mir entfernt war und die locker eine Vorkontrolle hätten machen können. Der Verein lag 200km weit weg, aber auch da kann man eine VK oder NK organisieren. Lincys Verein hatte mehrfach Pflegehunde hier untergebracht bevor er kam und auch von denen fand nie eine VK statt. Insgesamt hatte ich eine Vorkontrolle, aber war für mehr als fünf Vereine tätig. Wobei die VK auch eher ein Besuch von der Vermittlerin war, die mir den nächsten Hund vorbei brachte. Mit ihr habe ich aber beinahe täglich auch Kontakt gehabt, was bei keinem anderen Verein so gewesen ist!
Corona hat die Tierheime leer gefegt, aber ich befürchte, dass sehr viele von den neu adoptierten Hunden, ob vom Tierschutz oder vom Züchter, von Privatleuten aus dem UpsWurf oder andere private Abgaben, in die Vermittlung (zurück)gehen, weil die Leute merken, dass ihr normaler Tagesablauf nicht mehr zu der Hundehaltung passt, der Hund nie gelernt hat, auch einige Stunden alleine zu bleiben usw. Denn leider sind sehr viele Hundeschulen geschlossen worden und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Hunde da schon mal dran zu knacken haben, wenn man längere Zeit immer Zuhause war und sie plötzlich wieder alleine sein müssen.
Und noch so ein Gedanke von mir und das ist nur als Gedankenanstoß gemeint:
Ersthundehalter wärst du dennoch, wenn es dein erster eigener Hund ist. Jedoch wärst du erfahren im Umgang mit Hunden.
Es ist etwas anderes, als Kind/Jugendliche einen Hund zu begleiten oder selbst dafür verantwortlich zu sein, dass er bestimmte Dinge lernt, wirklich jede Runde zu gehen und nicht nur zwischendurch für einige Tage/Wochen, den Tagesablauf am Hund orientieren usw. Selbst für mich ist es jedes Mal wieder ein Unterschied, ob ich nur meine beiden habe oder gerade noch ein Pflegehund da ist. Die Erwartungshaltung von einem selbst an den Hund und an sich selbst, sowie anderer an dich und den Hund, sind anders.
Mal ein Beispiel von meiner Schwester. Sie ist gelernte Kindergesundheitspflegekraft und hat viele Jahre auf der Frühchenintensiv gearbeitet, auch sonst immer mit Kindern jeden Alters zu tun gehabt, zwar nie selbst ein Kind bekommen, aber eben auch sehr viel auf meine Cousins aufgepasst oder die Kids ihrer Freundinnen, und als sie im Spätsommer für einen Tag alleine mit ihrem Enkelkind war, hatte sie vorher schon Bedanken, ob das so klappt und sie hätte gerne jemanden dabei gehabt, damit sie entspannter ist. - Meine Schwester hat selbst keine Kinder, aber ihr Mann brachte eine Tochter mit in die Beziehung, die dann vor einem Jahr meine Schwester und meinen Schwager zu Großeltern machte. - Letztlich waren meine Eltern an dem Tag auch einige Stunden da. aber sie wollte eben nichts falsch machen mit dem Kleinen. Ihre Erwartungshaltung an sich selbst hatte sich geändert. Das darf man nicht unterschätzen oder vergessen.
Ich habe schon sehr, sehr viele Menschen kennen gelernt, die mit Hunden aufwuchsen und sich als erfahren bezeichneten. Von denen bekam ich dann die Hunde gebracht, weil es bei ihnen einfach nicht klappen wollte, trotz so viel Erfahrung. Wie ich immer zu sagen pflege: Mein Vater ist Elektriker, hat in seinem Leben schon zig Backöfen angeschlossen und besessen, aber weiß auch mit Mitte 60 nur, wie man sich eine Pizza darin warm macht

Oder: mein Physiklehrer war gelernter Fernsehtechniker, aber wusste trotzdem nicht, wie man den Videorekorder an den Fernseher anschließen kann! Der hat das nicht nur vorgespielt, sondern der Sohn meinte mal zu uns, der kann das auch Zuhause nicht und schaut deswegen nie ein Video.

Das war wohl auch der Grund, warum er kein Fernsehtechniker mehr ist