Bei Hunden verändert sich wie auch beim Menschen die Bedürfnisse im Alter. Aber auch die Sinneswahrnehmungen werden schwächer, was dir schon aufgefallen ist. Deswegen: mach deinem Hund eine Schleppleine dran und sorge so dafür, dass er an guten wie schlechten Tagen gesichert Gassi geht, denn die Ohren und Augen sind wichtig. Wenn er dich nicht mehr sieht oder hört, kann er auch in Gefahrensituationen nicht adäquat reagieren. An der Schleppleine kannst du eingreifen, ihn zu dir ziehen oder daran hindern auf die Straße zu laufen, sich zu weit von dir zu entfernen etc.
Ich hab vor Jahren an meinem alten Wohnort eine Hündin eingesammelt, die auch schon gut betagt war. Der Halter war sehr weit weg und als er uns entgegenkam, regte er sich darüber auf, dass ich seine Hündin gesichert habe. Sie war kurz davor gewesen auf eine Bundesstraße zu laufen. Ich machte sie ab und er ließ sie ohne Leine weiterlaufen. Sie rannte sofort wieder panisch weg. =( Am nächsten Tag las ich in einer Gruppe, dass sie vor einen Zug gelaufen ist. Hätte man verhindern können.
Demente Hunde ignorieren keine Signale wie Rückruf oder dergleichen, sondern sie können es nicht mehr zusammenbringen. Bei Menschen kann es durchaus vorkommen, dass sie eine Gabel in die Hand nehmen und sich damit die Haare kämmen oder dass sie Dinge nicht ausführen können, die sie an guten Tagen sehr wohl hinbekommen. Menschen wie Tiere haben gute Tage, wo alles klar ist und schlechte, wo nichts läuft. Anfangs überwiegen die guten Tage, irgendwann hält es sich die Waage und dann wird es irgendwann so weit sein, dass der Hund nichts mehr weiß.
Beispiele aus meinem Erfahrungsschatz:
Hündin, hat Regen und überhaupt auch nur einzelne Tropfen die vielleicht beim Verlassen des Hauses vom Dach fielen gehasst und das Haus nicht verlassen, lieber stundenlang eingehalten bis es trocken war. Als sie dement wurde, war ihr das "egal". Sie wurde von den Haltern leider teilweise stundenlang im Regen draußen gelassen, damit sie nicht ins Haus macht. =( Doch sie löste sich nicht draußen, sondern erst da, wo es trocken war, also kurz nachdem sie ins Haus geholt wurde (da gab es noch einige Dinge, die im Argen lagen und eine Meldung ans VetAmt zur Folge gehabt hätte, wenn sie die Hündin nicht hätten gehen lassen)
Rüde, fiel aus dem Hundebett und blieb so liegen bis man ihn wieder ins Bett gelegt hat.
Hündin, starrte über Stunden an die Wand, wirkte abwesend.
Rüde, konnte nicht mehr alleine bleiben, musste sehr viel häufiger raus, weil er vergessen hatte, dass er so eben erst draußen war und verspürte immer noch Druck auf der Blase. Er zeigte exakt das gleiche Verhalten wie wenn er Durchfall hat oder eben die Blase gut gefüllt war.
Hündin, schrie jämmerlich, sobald man außer Sicht war, brauchte mindestens 1min um die Halterin wieder zu erkennen, wenn die in Sichtweite kam.