Wie du schon gesagt hast, Grit wird als Magensteinchen gebraucht. Ist ja auch logisch, feine abgerundete Sandkörner taugen kaum als "künstliches Gebiss". Vogelsand ist mehr oder weniger gut vermarktet, Sand (was ja wirklich keine Mangelware ist) zu Preisen von etwa 1 Euro das Kilo zu verkaufen (je nach Marke) sind jedenfalls ein paar 100% Gewinn, selbst wenn man die Kosten fürs waschen des Sandes noch abzieht... Sand ist halt die traditionelle "Vogeleinstreu" und viele Vogelhalter verwenden "automatisch" erstmal Sand.
Manchmal wird sogar diskutiert ob Sand nicht sogar schädlich sein könnte. Das Ganze stützt sich darauf das kranke Vögel dazu neigen vermehrt Grit aufzunehmen um die Verdauung zu unterstützen. Grit an sich ist ja auch ok, aber wenn sie dazu noch vermehrt Sand fressen, kann das zu Kropfverstopfung führen oder sogar zu Darmverschluss. Die Sand-Befürworter meinen dazu das sei ein Trugschluss weil der kranke Vogel ja sonst nichts frisst, und also nur noch der Sand im Magen übrigbleibt, aber nicht die eigentliche Ursache ist. Andererseits sind Fälle von Kropf"verstopfung" durch Sand auch in der Fachliteratur beschreiben.
Ausserdem wurde feiner Vogelsand auch schon verdächtigt praktisch am Grit "hängenzublieben" den der Vogel im Sand aufnimmt, und dabei Kropfreizungen zu verursachen die letztendlich zu einer Kropfentzündung führen können.
Naja, die absolute Wahrheit gibt es nicht, Sand ist wohl weder eine tödliche Gefahr noch ist er überlebenswichtig.
Wildlebende Vögel nehmen entweder kleine Steinchen auf, oder Lehm, Lehm besonders einige südamerikanische Papageienarten, es gibt da richtige Lehmklippen im Urwald wo sich grosse Schwärme zusammenfinden um Lehm zu fressen. Man nimmt an das der Lehm hilft bestimmte Bestandteile in ihrer natürlichen Nahrung praktisch" einzuschliessen", ohne Lehm wären diese sogar schädlich.
Sand an sich nimmt ein Wildvogel höchstens als "Beigabe" zu den Magensteinchen, also zum Grit, auf, weil er daran oder am Futter klebt.
Das Hauptargument gegen Sand ist imho weniger das Risiko für "Sandmägen" und Ähnliches, sondern eher die Hygiene: ein Käfigvogel der auf Sand gehalten wird muss sich seine Gritsteinchen auf dem Boden zwischen seiner eigenen Sch*** zusammensuchen. Ganz ehrlich, wie viele Vogelhalter säubern schon täglich die Bodenschale von Kotbällchen. Oder machen das auch nach einem Jahr noch oder wenn sie sonst wenig Zeit haben... Wenn jemand das macht spricht absolut nichts dagegen weiterhin Sand zu verwenden, aber wie viel % der Vogelhalter machen das, realistisch gesehen? Frischer Kot von gesunden Wellis ist an sich ist nicht schlimm, aber älterer Kot, zwischen Futterresten, vielleicht wieder feucht geworden... wird zur Bakterienschleuder. Papier als Bodenbelang wechselt man dagegen in wenigen Sekunden und es kostet fast nichts.
Aber wildlebende Vögel sind doch auch am Boden: ja, aber dort ist die Fläche auch wesentlich grösser, und die Kotbällchen sind nicht auf einer Fläche einer durchschnittlichen Käfigbodenschale oder bestenfalls Volierenboden "konzentriert".
Zum Picken am Boden finde ich eine Schale ausserhalb des Käfigs mit Vogelerde oder -Sand besser. Der Unterschied ist das die Vögel nicht dauernd drüber sitzen und der Sand dementsprechend auch weniger verunreinigt wird. Im Käfig muss Grit natürlich weiterhin angeboten werden.