Y
yane
Guest
Apportieren:
zunächst mal die Frage, WIE soll der Apport aussehen?
Soll er Dir das Apportel in die Hand geben? Idealerweise auf "Aus"? Wie soll der Apport dann ablaufen? "Prüfungsmässig"? Also so in der Art:
http://www.flying-poodles.de/video/training_20080217_wusch_apportieren.wmv
Wobei das prinzipiell egal ist. Du wilst, dass Hund Dir das Apportel in die Hand gibt.
Das "wegwerfen und hoffen, dass Hund das Apportel wiederbringt" birgt zwei Fehler. Zunächst mal den, dass Hund mit der "Beute" überhaupt nicht wiederkommt. OK, bei Apportierhunden und Mischlingen mit Apportierhund-Anteil kann man durchaus das Glück haben, dass das Zurückbringen derart stark genetisch verankert ist, dass die Hunde das automatisch machen. Hatte ich bisher bei allen unseren Pudeln.
Und der nächste Fehler ist der, den Du jetzt gerade hast - Hund wirft Apportel einfach vor die Füße anstatt zu warten, bis er es abgenommen bekommt.
So seltsam es sich vielleicht anhört/liest, aber Apportieren beginnt man NIE mit wegwerfen des zu apportierenden Gegenstands. Zumindest nicht, wenn man nicht in Gefahr laufen will, die oben angeführten Fehler einzubauen.
1. Schritt wäre, Du lernst deinem Hund, das Apportel aus deiner Hand zu nehmen und zu halten. Zunächst mal nur in deiner unmittelbaren Nähe. Am Anfang lässt Du deine Hand am Apportel, gibst evtl minimal Zug drauf, damit dein Hund wirklich festhält. Und dann mit "Fein" und Leckerlie bestätigen. Dabei darf Hund auf "Fein" hin das Apportel durchaus sofort ausspucken.
Im Laufe der Trainingseinheiten nimmst Du die Hand dann mit der Zeit ganz weg. Wie schnell
das geht hängt individuell vom Hund ab. Und durchaus auch von eurer Trainingshäufigkeit. So ein bischen zumindest.
Und wenn dann bei "Fein" das Apportel auf den Boden fliegt .... Pech. Sollte nur kein 4 kg Holz sein, sonst sind die Pfoten deines Hundes schnell platt. Und die Gefahr besteht, dass Hund das Apportel überhaupt nicht mehr nimmt.
Wenn dein Hund das Apportel in deiner Nähe ruhig hält, kommt der
2. Schritt (ist ja logisch, dass der zweite nach dem ersten kommt):
dein Hund nimmt immer noch das Apportel aus deiner Hand, deine Hand geht vom Apportel weg und wieder hin, OHNE dass Hund das Apportel fallen lässt. Je nach Hund am Anfang eben nur ganz leichte Bewegungen mit der Hand, und die dann im weiteren Trainingsverlauf immer weiter ausbauen, bis Hund das Apportel festhält, auch wenn deine Hand wieder am Apportel ist.
Bestätigung wie gehabt mit "Fein" und Leckerlie (als Alternative kannst Du auch den Clicker nehmen, irgendein anderes Lobwort, wie auch immer).
Auch jetzt darf Hund das Apportel noch ausspucken.
Nach dem zweiten Schritt kommt, wer hätte das gedacht, der
3. Schritt:
So, bis jetzt hat Hund hoffentlich gelernt, das Apportel sicher zu halten, egal was Du mit deiner Hand in seiner Nähe machst.
Dann kommt jetzt das Signal "Aus" dazu. Hund hält das Apportel, Du nimmst das Apportel mit einer Hand, sagst "Aus", gleich dahinter "Fein" und holst schon mal das Leckerlie raus. Hund wird in dem Moment hoffentlich das Apportel loslassen und sich auf das Leckerlie stürzen.
Das wiederholst Du so lange, bis Hund bereits beim Signal "Aus" das Apportel loslässt. Sollte eigentlich schnell gehen, ist ja eine Signalverknüpfung.
4. Schritt:
wenn Du, wie bsp. in meinem Fall, eine bestimmte Endposition mit Apportel haben möchtest (in meinem Fall in Grundstellung links neben mir, da ich mit meinen Hunden Obedience mache), dann bringst Du Hund jetzt in diese Endposition und machst da dann die bisherige Übung mit Apportel dem Hund zum Halten geben und mit "Aus" wieder abnehmen.
Theoretisch kann man den Schritt 4 auch bereits schon früher einfügen. Ich mache das ein bischen vom Hund abhängig.
Auf jeden Fall einige Trainingseinheiten auf diese Weise üben.
So, und wenn Du jetzt denkst "wann wirft sie das blöde Teil denn endlich" *gggg* noch lange nicht.
Der Grund dafür ist, dass ich keinen Trieb auf das Apportel an sich machen möchte. Der Hund soll nicht das Apportel als seine Beute betrachten. Denn dann kommt Hund in aller Regel in einen Konflikt. Er hat seine Beute und weiss, die soll er jetzt hergeben - böse Falle. Wenn ich mir gerade so nen leckeren Eisbecher erbeutet hätte, würde ich den auch nicht wieder hergeben wollen. Also Trieb auf Apportel vermeiden. Deshalb bin ich bsp. auch kein Fan von Futter-Dummys.
Dieser Konflikt, in den Hund da gestürzt wird, bringt genau das, was man nicht möchte - einen knautschenden Hund, sprich einen, der auf dem Apportel rumkaut. Knautschen ist idR eine Stressreaktion.
Also,
5. Schritt - Hund lernt, mit Apportel im Fang in die Endposition zu kommen. Hund steht 1-2 m vor mir, ich gebe ihm das Apportel zum Halten und führe/locke ihn dann in die Endposition, sei es irgendwie ein Sitz vor mir, ein korrektes Vorsitzen oder die Grundstellung. Und dort nehme ich das Apportel wie gehabt mit "Aus" wieder ab - Bestätigung.
6. Schritt - ich bringe Hund bei, das Apportel vom Boden aufzunehmen - entweder indem ich das Apportel gleich auf den Boden lege und oder indem ich langsam mit der Hand, die das Apportel "anbietet" immer weiter runtergehe. Das hängt vom Hund ab. Zu Anfang bestätige ich dann auch gleich das Aufnehmen mit "Fein" und Leckerlies. Später dann soll Hund wieder in die Endposition kommen und das Apportel erst auf "Aus" ausgeben.
7. Schritt - ich baue langsam Entfernung auf, zunächst mal in gerader Linie zu mir. Also ich setze, stelle, lege Hund ab, gebe ihm das Apportel zum Halten, rufe ihn dann in die Endposition und lasse mir das Apportel wieder mit "Aus" geben (selbstsverständlich wird das Ausgeben jedesmal richtig bestätigt)
8. Schritt - ich schicke Hund zum Apportel.
Und wenn wir dann gerade gut lustig drauf sind, probieren wir auch diverse andere Sachen aus, sprich wandeln die Übung ab. Hier bsp. meine derzeit älteste Hündin beim "Aufräumen":
http://www.flying-poodles.de/video/20081025_aufraeumen_yanta.wmv
klappte da allerdings noch nicht so ganz mit mehreren Objekten, und sie neigte immer noch etwas dazu, zu warten, dass ein "Aus"-Signal kommt.
zunächst mal die Frage, WIE soll der Apport aussehen?
Soll er Dir das Apportel in die Hand geben? Idealerweise auf "Aus"? Wie soll der Apport dann ablaufen? "Prüfungsmässig"? Also so in der Art:
http://www.flying-poodles.de/video/training_20080217_wusch_apportieren.wmv
Wobei das prinzipiell egal ist. Du wilst, dass Hund Dir das Apportel in die Hand gibt.
Das "wegwerfen und hoffen, dass Hund das Apportel wiederbringt" birgt zwei Fehler. Zunächst mal den, dass Hund mit der "Beute" überhaupt nicht wiederkommt. OK, bei Apportierhunden und Mischlingen mit Apportierhund-Anteil kann man durchaus das Glück haben, dass das Zurückbringen derart stark genetisch verankert ist, dass die Hunde das automatisch machen. Hatte ich bisher bei allen unseren Pudeln.
Und der nächste Fehler ist der, den Du jetzt gerade hast - Hund wirft Apportel einfach vor die Füße anstatt zu warten, bis er es abgenommen bekommt.
So seltsam es sich vielleicht anhört/liest, aber Apportieren beginnt man NIE mit wegwerfen des zu apportierenden Gegenstands. Zumindest nicht, wenn man nicht in Gefahr laufen will, die oben angeführten Fehler einzubauen.
1. Schritt wäre, Du lernst deinem Hund, das Apportel aus deiner Hand zu nehmen und zu halten. Zunächst mal nur in deiner unmittelbaren Nähe. Am Anfang lässt Du deine Hand am Apportel, gibst evtl minimal Zug drauf, damit dein Hund wirklich festhält. Und dann mit "Fein" und Leckerlie bestätigen. Dabei darf Hund auf "Fein" hin das Apportel durchaus sofort ausspucken.
Im Laufe der Trainingseinheiten nimmst Du die Hand dann mit der Zeit ganz weg. Wie schnell
Und wenn dann bei "Fein" das Apportel auf den Boden fliegt .... Pech. Sollte nur kein 4 kg Holz sein, sonst sind die Pfoten deines Hundes schnell platt. Und die Gefahr besteht, dass Hund das Apportel überhaupt nicht mehr nimmt.
Wenn dein Hund das Apportel in deiner Nähe ruhig hält, kommt der
2. Schritt (ist ja logisch, dass der zweite nach dem ersten kommt):
dein Hund nimmt immer noch das Apportel aus deiner Hand, deine Hand geht vom Apportel weg und wieder hin, OHNE dass Hund das Apportel fallen lässt. Je nach Hund am Anfang eben nur ganz leichte Bewegungen mit der Hand, und die dann im weiteren Trainingsverlauf immer weiter ausbauen, bis Hund das Apportel festhält, auch wenn deine Hand wieder am Apportel ist.
Bestätigung wie gehabt mit "Fein" und Leckerlie (als Alternative kannst Du auch den Clicker nehmen, irgendein anderes Lobwort, wie auch immer).
Auch jetzt darf Hund das Apportel noch ausspucken.
Nach dem zweiten Schritt kommt, wer hätte das gedacht, der
3. Schritt:
So, bis jetzt hat Hund hoffentlich gelernt, das Apportel sicher zu halten, egal was Du mit deiner Hand in seiner Nähe machst.
Dann kommt jetzt das Signal "Aus" dazu. Hund hält das Apportel, Du nimmst das Apportel mit einer Hand, sagst "Aus", gleich dahinter "Fein" und holst schon mal das Leckerlie raus. Hund wird in dem Moment hoffentlich das Apportel loslassen und sich auf das Leckerlie stürzen.
Das wiederholst Du so lange, bis Hund bereits beim Signal "Aus" das Apportel loslässt. Sollte eigentlich schnell gehen, ist ja eine Signalverknüpfung.
4. Schritt:
wenn Du, wie bsp. in meinem Fall, eine bestimmte Endposition mit Apportel haben möchtest (in meinem Fall in Grundstellung links neben mir, da ich mit meinen Hunden Obedience mache), dann bringst Du Hund jetzt in diese Endposition und machst da dann die bisherige Übung mit Apportel dem Hund zum Halten geben und mit "Aus" wieder abnehmen.
Theoretisch kann man den Schritt 4 auch bereits schon früher einfügen. Ich mache das ein bischen vom Hund abhängig.
Auf jeden Fall einige Trainingseinheiten auf diese Weise üben.
So, und wenn Du jetzt denkst "wann wirft sie das blöde Teil denn endlich" *gggg* noch lange nicht.
Der Grund dafür ist, dass ich keinen Trieb auf das Apportel an sich machen möchte. Der Hund soll nicht das Apportel als seine Beute betrachten. Denn dann kommt Hund in aller Regel in einen Konflikt. Er hat seine Beute und weiss, die soll er jetzt hergeben - böse Falle. Wenn ich mir gerade so nen leckeren Eisbecher erbeutet hätte, würde ich den auch nicht wieder hergeben wollen. Also Trieb auf Apportel vermeiden. Deshalb bin ich bsp. auch kein Fan von Futter-Dummys.
Dieser Konflikt, in den Hund da gestürzt wird, bringt genau das, was man nicht möchte - einen knautschenden Hund, sprich einen, der auf dem Apportel rumkaut. Knautschen ist idR eine Stressreaktion.
Also,
5. Schritt - Hund lernt, mit Apportel im Fang in die Endposition zu kommen. Hund steht 1-2 m vor mir, ich gebe ihm das Apportel zum Halten und führe/locke ihn dann in die Endposition, sei es irgendwie ein Sitz vor mir, ein korrektes Vorsitzen oder die Grundstellung. Und dort nehme ich das Apportel wie gehabt mit "Aus" wieder ab - Bestätigung.
6. Schritt - ich bringe Hund bei, das Apportel vom Boden aufzunehmen - entweder indem ich das Apportel gleich auf den Boden lege und oder indem ich langsam mit der Hand, die das Apportel "anbietet" immer weiter runtergehe. Das hängt vom Hund ab. Zu Anfang bestätige ich dann auch gleich das Aufnehmen mit "Fein" und Leckerlies. Später dann soll Hund wieder in die Endposition kommen und das Apportel erst auf "Aus" ausgeben.
7. Schritt - ich baue langsam Entfernung auf, zunächst mal in gerader Linie zu mir. Also ich setze, stelle, lege Hund ab, gebe ihm das Apportel zum Halten, rufe ihn dann in die Endposition und lasse mir das Apportel wieder mit "Aus" geben (selbstsverständlich wird das Ausgeben jedesmal richtig bestätigt)
8. Schritt - ich schicke Hund zum Apportel.
Und wenn wir dann gerade gut lustig drauf sind, probieren wir auch diverse andere Sachen aus, sprich wandeln die Übung ab. Hier bsp. meine derzeit älteste Hündin beim "Aufräumen":
http://www.flying-poodles.de/video/20081025_aufraeumen_yanta.wmv
klappte da allerdings noch nicht so ganz mit mehreren Objekten, und sie neigte immer noch etwas dazu, zu warten, dass ein "Aus"-Signal kommt.
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