Ich denke, das "zahm-werden-können" ist wirklich "glückssache" bei kanaris.
So zahm wie Wellensittiche oder Papageien bekommt man sie natürlich nie. Aber ich bin auch nicht der Meinung, dass das Ziel oder Grund der Kanarienhaltung sein soll (die Tiere wären sehr arm dran!). Da hättest Du Wellensittiche oder Hunde oder andere Streicheltiere nehmen sollen.
Ich habe mit meinen Kanaris Glück. Sie sind in einer Wohnzimmervoliere, aus der sie sich nicht rausbequemen. selbst wenn ich vor dem Käfig stehe, sind sie völlig entspannt, auch wenn Fremde da stehen. Allerdings darf der Besuch auch nur vor dem Käfig stehen und nicht dranklopfen oder so. Im Käfig selbst werden sie aber auch nie gestört. Wenn ich den Käfig reinigen muss, geschieht das fast im Zeitlupentempo. Man würde aber alles zerstören, wenn die Vögel ständig mit menschlichen Maßstäben bewertet und unterhalten werden müssen, gar mit den Händen aus dem Käfig geholt werden. Das werden sie wohl nicht vergessen und immer fliehen wollen. Ich habe eine kleine Gruppe Kanaris im Käfig, die sich selbst genügen und mich mit ihrem Gesang und ihrem Verhalten einfach erfreuen. Eben nur als Beobachter.
Lass Deinen Tieren so viel Ruhe wie möglich.
Ich kann mir allerdings nur schwer vorstellen, dass "Angst" bei Kanaris "ansteckend" ist. Wenn das aktivere Tier das ruhigere ständig bis zur Erschöpfung jagt, sollte man sie wohl auseinandersetzen. Wenn Du sie tagsüber auch immer wieder fliegen lassen kannst, und Deine beiden Käfige recht klein sind, würde ich sie ebenfalls getrennt in den Käfigen belassen. Wenn es aber ein Päärchen ist und Dein Käfig groß genug, wär es - man kann es von außen schwer beurteilen - aber doch schade.