
Okapi
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Symptome
starker Juckreiz, Schorf, Ohren schuppig und innen gerötet (später evtl. die Ohren angelegt), Haarausfall, Schuppen im Fell, vor Schmerz in die Höhe springen, Katzenbuckel, Fell struppig
Gang zum TA – unbedingt notwendig!
Es ist möglich eine der Milben mit Tesa einzukleben und zum TA zu bringen oder mit dem Tier zum TA (eine Maus zur Begleitung mitnehmen!) zu gehen. Dieser schaut sich den Parasit unter dem Mikroskop an, um ihn genau zu bestimmen.
Am häufigsten sind Räudemilben, aber es kommen auch Grab- oder Pelzmilben, Haarlinge und Flöhe vor.
Der TA sollte dann informieren, wie intensiv und womit die Umgebung desinfiziert werden muss. Das ist deshalb wichtig, weil einige Arten (Tropische Rattenmilbe und Rote Vogelmilbe) sehr robust sind und viele Mittel, die gegen gewöhnliche Milben helfen, bei diesen Arten überhaupt nichts bringen. Sie gehen auch auf Menschen - daher muss die Wohnung mit ausgenebelt werden, weil sich diese Tiere nicht auf dem Wirt aufhalten, sondern sich selbstständig fortbewegen.
Manche Tiere neigen dazu, "Kratzmäuse" zu werden – gerade, wenn zu spät behandelt wird; komplett unbehandelt führen Milben oft zum Tod des Tieres.
Medikamente
1. Stronghold
- Stronghold für Katzenkinder
- hilft zuverlässig gegen alle Milbenarten
- davon bekommt die Farbmaus einen halben Tropfen auf den Nacken (=“punkten“)
(- Spot On im Wochenabstand 2mal wiederholen)
2. Frontline
- Frontline hilft zwar gegen Pelzmilben und Haarlinge, aber nicht gegen Räudemilben
- von Frontline nur das Spray verwenden - mit Frontline (zum punkten) ist es vermehrt zu Todesfällen gekommen
- das Spray auf ein Wattestäbchen sprühen und dieses anschließend in den Nacken tupfen
(- Spot On im Wochenabstand 2mal wiederholen)
Stronghold und Frontline sind hochdosierte Gifte, die für Katzen und Hunde entwickelt wurden und müssen daher bei Mäusen extrem sparsam dosiert werden.
3. Ivomec
Der Wirkstoff dieses Mittels ist Ivermectin und somit ein anderer als bei Stronghold oder Frontline Spray. Einige Zeit war Ivomec stark verrufen und wurde nicht für Mäuse empfohlen, doch mittlerweile bestehen bei richtiger Dosierung und Anwendung keine Probleme.
- Ivomec kann als Injektion oder als Spot On(zum Auftragen) verabreicht werden
- beide Verabreichungsformen müssen jeweils 3 mal nach 7-10 Tagen wiederholt werden
- von der Spot On Lösung wird 1 Tropfen in den Nacken gegeben
- der Vorteil der Spot On Lösung zum auf die Haut tragen ist, dass man von zu Hause selbst nachbehandeln kann
- die Spot On Lösung erhält man durch Verdünnung von Ivomec mit Propylenglycol
- Ivomec scheint besser gegen Grabmilben zu wirken als Stronghold
Einen Bericht über Stronghold incl. Nennung von Alternativen findet ihr hier.
Desinfektion des Käfigs
Der Käfig muss gründlich ausgewischt und desinfiziert (z.B. mit Bactazol) werden. Die Einrichtung wird durch auskochen und einfrieren für min. 48 Stunden von den Milben und deren Eiern befreit. Während dieses Zeitraumes können Pappschachteln als Unterschlupf angeboten werden.
Bei starkem Befall sollte nach einer Woche die ganze Prozedur wiederholt werden.
Optimal ist, wenn die Mäuse nach dem „punkten“ nicht mehr mit alten Spänen in Kontakt kommen.
weitere Maßnahmen zur schnellen Genesung
Bei Milbenbefall sind Mineral- und Vitaminbedarf erhöht - um dem gerecht zu werden kann man den B-Komplex von Ratiopharm in Kapseln (aus der Apotheke) geben. (Eine Kapsel und etwas Zucker auf 125ml Wasser oder Sahne.)
Möglich ist auch die Gabe von Nutri-Cal (das für Katzen aber OHNE Taurin).
Natürlich brauchen die Tiere Ruhe und müssen ihr Immunsystem stärken, bei kranken und gestressten Tieren wirkt Rotlicht sehr entspannend.
Wenn die Tiere sich trotz Behandlung weiter kratzen, dann kann das z.B. durch Schorf verursacht sein – Linderung kann durch Bepanthen Augen- und Nasensalbe geschaffen werden (diese bitte dünn auf die betroffenen Stellen auftragen).
Vorbeugung / auslösende Ursachen
Milben sind überall, im Heu, Streu usw. auch auf den Tieren, nur wenn sie gesund sind und ein starkes Immunsystem haben, macht es ihnen nichts aus und die Milben können sich nicht schlagartig vermehren.
- durch Stress, wird die Verbreitung der Milben gefördert
- durch gesunde, abwechslungsreiche Ernährung wird das Immunsystem gestärkt
- zu häufiges reinigen/desinfizieren des Käfigs unterbindet die Ausbildung eines starken Immunsystems
- zu seltenes reinigen/desinfizieren des Käfigs erhöht die Milbenbelastung in der Umgebung der Mäuse zu stark
Neues Heu, Futter, Späne, Einrichtung usw. können bei sehr anfälligen Tieren für mindestens für 48 Stunden eingefroren werden, bevor es in den Käfig kommt.
Alle Informationen wurden von Okapi aus Beiträgen zu diesem Thema im Tierforum.de zusammengestellt. Die Weiterverwendung des Textes ist nur mit dem Copyright und nur nach Absprache gestattet. Hinweise, Anregungen und weitere Informationen sind gerne willkommen.
Ergänzung am 13.02.09: Den Absatz "Ivomec" hat [user]dark_silence[/user] für uns geschrieben. Dankeschön!
starker Juckreiz, Schorf, Ohren schuppig und innen gerötet (später evtl. die Ohren angelegt), Haarausfall, Schuppen im Fell, vor Schmerz in die Höhe springen, Katzenbuckel, Fell struppig
Gang zum TA – unbedingt notwendig!
Es ist möglich eine der Milben mit Tesa einzukleben und zum TA zu bringen oder mit dem Tier zum TA (eine Maus zur Begleitung mitnehmen!) zu gehen. Dieser schaut sich den Parasit unter dem Mikroskop an, um ihn genau zu bestimmen.
Am häufigsten sind Räudemilben, aber es kommen auch Grab- oder Pelzmilben, Haarlinge und Flöhe vor.
Der TA sollte dann informieren, wie intensiv und womit die Umgebung desinfiziert werden muss. Das ist deshalb wichtig, weil einige Arten (Tropische Rattenmilbe und Rote Vogelmilbe) sehr robust sind und viele Mittel, die gegen gewöhnliche Milben helfen, bei diesen Arten überhaupt nichts bringen. Sie gehen auch auf Menschen - daher muss die Wohnung mit ausgenebelt werden, weil sich diese Tiere nicht auf dem Wirt aufhalten, sondern sich selbstständig fortbewegen.
Manche Tiere neigen dazu, "Kratzmäuse" zu werden – gerade, wenn zu spät behandelt wird; komplett unbehandelt führen Milben oft zum Tod des Tieres.
Medikamente
1. Stronghold
- Stronghold für Katzenkinder
- hilft zuverlässig gegen alle Milbenarten
- davon bekommt die Farbmaus einen halben Tropfen auf den Nacken (=“punkten“)
(- Spot On im Wochenabstand 2mal wiederholen)
2. Frontline
- Frontline hilft zwar gegen Pelzmilben und Haarlinge, aber nicht gegen Räudemilben
- von Frontline nur das Spray verwenden - mit Frontline (zum punkten) ist es vermehrt zu Todesfällen gekommen
- das Spray auf ein Wattestäbchen sprühen und dieses anschließend in den Nacken tupfen
(- Spot On im Wochenabstand 2mal wiederholen)
Stronghold und Frontline sind hochdosierte Gifte, die für Katzen und Hunde entwickelt wurden und müssen daher bei Mäusen extrem sparsam dosiert werden.
3. Ivomec
Der Wirkstoff dieses Mittels ist Ivermectin und somit ein anderer als bei Stronghold oder Frontline Spray. Einige Zeit war Ivomec stark verrufen und wurde nicht für Mäuse empfohlen, doch mittlerweile bestehen bei richtiger Dosierung und Anwendung keine Probleme.
- Ivomec kann als Injektion oder als Spot On(zum Auftragen) verabreicht werden
- beide Verabreichungsformen müssen jeweils 3 mal nach 7-10 Tagen wiederholt werden
- von der Spot On Lösung wird 1 Tropfen in den Nacken gegeben
- der Vorteil der Spot On Lösung zum auf die Haut tragen ist, dass man von zu Hause selbst nachbehandeln kann
- die Spot On Lösung erhält man durch Verdünnung von Ivomec mit Propylenglycol
- Ivomec scheint besser gegen Grabmilben zu wirken als Stronghold
Einen Bericht über Stronghold incl. Nennung von Alternativen findet ihr hier.
Desinfektion des Käfigs
Der Käfig muss gründlich ausgewischt und desinfiziert (z.B. mit Bactazol) werden. Die Einrichtung wird durch auskochen und einfrieren für min. 48 Stunden von den Milben und deren Eiern befreit. Während dieses Zeitraumes können Pappschachteln als Unterschlupf angeboten werden.
Bei starkem Befall sollte nach einer Woche die ganze Prozedur wiederholt werden.
Optimal ist, wenn die Mäuse nach dem „punkten“ nicht mehr mit alten Spänen in Kontakt kommen.
weitere Maßnahmen zur schnellen Genesung
Bei Milbenbefall sind Mineral- und Vitaminbedarf erhöht - um dem gerecht zu werden kann man den B-Komplex von Ratiopharm in Kapseln (aus der Apotheke) geben. (Eine Kapsel und etwas Zucker auf 125ml Wasser oder Sahne.)
Möglich ist auch die Gabe von Nutri-Cal (das für Katzen aber OHNE Taurin).
Natürlich brauchen die Tiere Ruhe und müssen ihr Immunsystem stärken, bei kranken und gestressten Tieren wirkt Rotlicht sehr entspannend.
Wenn die Tiere sich trotz Behandlung weiter kratzen, dann kann das z.B. durch Schorf verursacht sein – Linderung kann durch Bepanthen Augen- und Nasensalbe geschaffen werden (diese bitte dünn auf die betroffenen Stellen auftragen).
Vorbeugung / auslösende Ursachen
Milben sind überall, im Heu, Streu usw. auch auf den Tieren, nur wenn sie gesund sind und ein starkes Immunsystem haben, macht es ihnen nichts aus und die Milben können sich nicht schlagartig vermehren.
- durch Stress, wird die Verbreitung der Milben gefördert
- durch gesunde, abwechslungsreiche Ernährung wird das Immunsystem gestärkt
- zu häufiges reinigen/desinfizieren des Käfigs unterbindet die Ausbildung eines starken Immunsystems
- zu seltenes reinigen/desinfizieren des Käfigs erhöht die Milbenbelastung in der Umgebung der Mäuse zu stark
Neues Heu, Futter, Späne, Einrichtung usw. können bei sehr anfälligen Tieren für mindestens für 48 Stunden eingefroren werden, bevor es in den Käfig kommt.


Alle Informationen wurden von Okapi aus Beiträgen zu diesem Thema im Tierforum.de zusammengestellt. Die Weiterverwendung des Textes ist nur mit dem Copyright und nur nach Absprache gestattet. Hinweise, Anregungen und weitere Informationen sind gerne willkommen.
Ergänzung am 13.02.09: Den Absatz "Ivomec" hat [user]dark_silence[/user] für uns geschrieben. Dankeschön!
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