
Debbi
- Dabei seit
- 11.07.2009
- Beiträge
- 5.983
- Reaktionen
- 0
Grundlagen eines Rattenkäfigs
Wie bei eigentlich allen Tieren gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, die ein Käfig mit sich bringen sollte. Ratten haben einen starken Bewegungsdrang und da sie die meiste Zeit in ihrem Käfig verbringen, muss dieser den Bedürfnisse möglichst gut angepasst sein. Dabei ist zu beachten, dass egal wie gut und groß ein Käfig sein mag, er niemals den mindestens einstündigen Auslauf ersetzt, den die Tiere täglich bekommen sollten (Informationen zum Auslauf).
Grundmaße eines Rattenkäfigs
In Onlineshops, so wie auch dem Zoofachhandel werden immer wieder Käfige für Ratten angeboten, die einfach nichts mit artgerechter Haltung zu tun haben.
Ein Käfig für drei Tiere sollte eine Größe von mindestens 100 x 50 x 100 cm (B x H x T) aufweisen.
Je nach Rudelstärke natürlich größer.
Eine grobe Richtung gibt dieser Rechner vor: http://cagecalc.de/advanced.py Die dort angegebene Anzahl sollte allerdings nie völlig ausgekostet werden, da es halt nur eine rein mathematische Errechnung ist.
Aufbau eines Käfigs
Ratten benötigen nicht nur genügend Lauffläche, sondern auch einiges an Kletter- und Versteckmöglichkeiten.
Daher wäre es gut, wenn Käfige immer über mehrere Ebenen verfügen, die allerdings nicht kleiner als 20 x 30cm sein sollten. Hierbei gilt, lieber ein paar große durchgehende Ebenen, als viele kleine.
Um Ebenen aus Holz eine längere Lebenszeit zu verschaffen, ist eine Lackierung sinnvoll.
Da die kleinen Nager ihren Namen alle Ehre machen, muss der Lack ''sabberfest'' sein. Lacke mit der Kennzeichnung DIN EN 71-3 sind speziell für Kinderspielzeug gedacht und somit ungiftig.
Da sich Ratten recht klein machen sollte der Gitterabstand nicht mehr als 1cm bei Jungtieren / 1,5cm bei erwachsenen Tieren betragen, sonst besteht Ausbruch-Gefahr.
Aquarium, Terrarium?
Manchmal werden Terrarien oder Aquarien als Rattenkäfige umgebaut, doch diese sind völlig ungeeignet. Schon alleine da sie meistens gar nicht ausreichend Platz bieten.
Wichtig ist auch, dass im Käfig eine gute Luftzirkulation stattfinden kann. Beim Abbau des Rattenurins entsteht sehr viel giftiges Ammoniak, der ätzend im feuchten Milieu der Atemwege wirkt und somit anfälliger für bakterielle Infektionen macht, sowie ein feuchtes Klima. Beides schadet den empfindlichen Atemwegen der Tiere. Ein Aquarium bietet einfach nicht genug Möglichkeiten der Frischluftzufuhr. Des Weiteren isoliert ein solcher ''Glaskasten'' die neugierigen Tiere zu stark von ihrer Umgebung.
Einrichtung
Beim Einrichten des Rattenheims sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Es müssten jedoch mehrere Kuschelhäuschen und Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Allgemein gilt : mindestens pro Ratte eine Versteckmöglichkeit plus eine zusätzliche, macht für 3 Ratten mindestens 4 Verstecke.
Ebenfalls sehr beliebt sind Kletterzweige von Obstbäumen oder Haselnuss, Hängematten und Röhren.
Folgendes jedoch zu beachten:
- Fallschutz: Ratten sind zwar Kletterkünstler, aber auch hier kann mal ein Tritt daneben gehen. Tiefes Fallen könnte schwerwiegenden Verletzungen verursachen, dem kann man mit einem Fallschutz (z.B eine Hängematte) vorbeugen. Nirgens sollte ein Fall von über 50 cm Höhe möglich sein!
- Röhren: diese brauchen einen Durchmesser von Mindestens 10 cm, um ein Steckenbleiben zu verhindern.
Die Ebenen sollten durch Rampen verbunden werden, so das auch ältere Ratten die Höhenunterschiede gefahrlos überwinden können.
In kleinen Spalten können die flinken Rattenfüße schnell hängen bleiben, oder an Scharfen Kanten verletzt werden, daher solche Risiken vermeiden und alles absichern.
Gefährliches im Rattenheim
Einige Dinge haben in einem Rattenkäfig nichts verloren.
- Laufrad: Ratten haben eine sehr lange Wirbelsäule (dazu zählt auch der komplette Schwanz). Ein Laufrad das dem Körperbau der Ratte angepasst ist und zu keiner Wirbelsäulenkrümmung führt, müsste einen Durchmesser von min. 1m haben, um keine Rückenschäden zu verursachen.
- Gittertreppen / Bodengitter: Sie schaden den kleinen Rattenfüßen, im schlimmsten Fall entsteht ein Bumblefoot. Zudem können die Tiere auch in die Zwischenabstände rutschen, dabei kann es zu Verstauchungen oder gar Knochenbrüchen kommen.
- Heu / Salatkugeln: Ratten müssen immer gleich ihren ganzen Kopf hineinstecken, können hängenbleiben und im dümmsten Fall daran ersticken.
Einstreu ist nicht gleich Einstreu
An sich brauchen Ratten kein Einstreu, es reicht auch aus den Käfig mit Zeitung auszulegen und Toilettenschalen hinzustellen.
Es gibt mehrere Arten von Einstreu, doch nicht alle sind gut.
- Peletts sind eher ungeeignet und viel zu groß für die Rattenfüße; für Toiletten kann man sie jedoch verwenden.
- Holzspäne stauben zu stark und schaden der Rattenlunge, es besteht auch Verletzungsgefahr durch Splitter. Sie sind zwar billig, haben aber oft eine ganz schlechte Qualität.
- Chinchillasand ist zu fein, er kann ich im Fell der Ratten festsetzen und ist da für Ratten eher lästig. Zur Fellpflege brauchen Ratten keinen Sand, er staubt nur und saugt auch keine Feuchtigkeit.
- Heu und Stroh stauben zu stark, zum Fressen wird es auch nicht benötigt.
Eine sicherlich bessere Alternative für die Toilette oder die Bodenwanne sind Maisgranulat oder Hanfstreu.
Unverträglichkeiten äussern sich oft durch Sekret an Nase und/oder Augen und nicht selten auch durch Niesen. Eine Atemwegserkrankung sollte ausgeschlossen werden, trotzdem lohnt es sich, auf staubfreie und antiallergene Einstreu umzusteigen.
Standort
Die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad betragen. Keine direkte Sonnenbestrahlung und nicht neben Heizkörpern.
Der Käfig steht am besten an einem ruhigen Plätzchen, wo die Ratten tagsüber ihre Ruhe haben.
Also nicht direkt neben die Stereoanlage oder dem Fernseher.
Zugluft sollte vermieden werden, indem man den Stall nicht neben eine Tür oder ein Fenster stellt.
Ratten verschaffen sich gerne einen Überblick, daher den Käfig nicht direkt auf dem Boden stellen. Bei einem sehr hohen Käfig über einen Meter ist das allerdings nicht weiter tragisch.
Wie bei eigentlich allen Tieren gibt es gewisse Grundvoraussetzungen, die ein Käfig mit sich bringen sollte. Ratten haben einen starken Bewegungsdrang und da sie die meiste Zeit in ihrem Käfig verbringen, muss dieser den Bedürfnisse möglichst gut angepasst sein. Dabei ist zu beachten, dass egal wie gut und groß ein Käfig sein mag, er niemals den mindestens einstündigen Auslauf ersetzt, den die Tiere täglich bekommen sollten (Informationen zum Auslauf).
Grundmaße eines Rattenkäfigs
In Onlineshops, so wie auch dem Zoofachhandel werden immer wieder Käfige für Ratten angeboten, die einfach nichts mit artgerechter Haltung zu tun haben.
Ein Käfig für drei Tiere sollte eine Größe von mindestens 100 x 50 x 100 cm (B x H x T) aufweisen.
Je nach Rudelstärke natürlich größer.
Eine grobe Richtung gibt dieser Rechner vor: http://cagecalc.de/advanced.py Die dort angegebene Anzahl sollte allerdings nie völlig ausgekostet werden, da es halt nur eine rein mathematische Errechnung ist.
Aufbau eines Käfigs
Ratten benötigen nicht nur genügend Lauffläche, sondern auch einiges an Kletter- und Versteckmöglichkeiten.
Daher wäre es gut, wenn Käfige immer über mehrere Ebenen verfügen, die allerdings nicht kleiner als 20 x 30cm sein sollten. Hierbei gilt, lieber ein paar große durchgehende Ebenen, als viele kleine.
Um Ebenen aus Holz eine längere Lebenszeit zu verschaffen, ist eine Lackierung sinnvoll.
Da die kleinen Nager ihren Namen alle Ehre machen, muss der Lack ''sabberfest'' sein. Lacke mit der Kennzeichnung DIN EN 71-3 sind speziell für Kinderspielzeug gedacht und somit ungiftig.
Da sich Ratten recht klein machen sollte der Gitterabstand nicht mehr als 1cm bei Jungtieren / 1,5cm bei erwachsenen Tieren betragen, sonst besteht Ausbruch-Gefahr.
Manchmal werden Terrarien oder Aquarien als Rattenkäfige umgebaut, doch diese sind völlig ungeeignet. Schon alleine da sie meistens gar nicht ausreichend Platz bieten.
Wichtig ist auch, dass im Käfig eine gute Luftzirkulation stattfinden kann. Beim Abbau des Rattenurins entsteht sehr viel giftiges Ammoniak, der ätzend im feuchten Milieu der Atemwege wirkt und somit anfälliger für bakterielle Infektionen macht, sowie ein feuchtes Klima. Beides schadet den empfindlichen Atemwegen der Tiere. Ein Aquarium bietet einfach nicht genug Möglichkeiten der Frischluftzufuhr. Des Weiteren isoliert ein solcher ''Glaskasten'' die neugierigen Tiere zu stark von ihrer Umgebung.
Einrichtung
Beim Einrichten des Rattenheims sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Es müssten jedoch mehrere Kuschelhäuschen und Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. Allgemein gilt : mindestens pro Ratte eine Versteckmöglichkeit plus eine zusätzliche, macht für 3 Ratten mindestens 4 Verstecke.
Ebenfalls sehr beliebt sind Kletterzweige von Obstbäumen oder Haselnuss, Hängematten und Röhren.
Folgendes jedoch zu beachten:
- Fallschutz: Ratten sind zwar Kletterkünstler, aber auch hier kann mal ein Tritt daneben gehen. Tiefes Fallen könnte schwerwiegenden Verletzungen verursachen, dem kann man mit einem Fallschutz (z.B eine Hängematte) vorbeugen. Nirgens sollte ein Fall von über 50 cm Höhe möglich sein!
- Röhren: diese brauchen einen Durchmesser von Mindestens 10 cm, um ein Steckenbleiben zu verhindern.
Die Ebenen sollten durch Rampen verbunden werden, so das auch ältere Ratten die Höhenunterschiede gefahrlos überwinden können.
In kleinen Spalten können die flinken Rattenfüße schnell hängen bleiben, oder an Scharfen Kanten verletzt werden, daher solche Risiken vermeiden und alles absichern.
Gefährliches im Rattenheim
Einige Dinge haben in einem Rattenkäfig nichts verloren.
- Laufrad: Ratten haben eine sehr lange Wirbelsäule (dazu zählt auch der komplette Schwanz). Ein Laufrad das dem Körperbau der Ratte angepasst ist und zu keiner Wirbelsäulenkrümmung führt, müsste einen Durchmesser von min. 1m haben, um keine Rückenschäden zu verursachen.
- Gittertreppen / Bodengitter: Sie schaden den kleinen Rattenfüßen, im schlimmsten Fall entsteht ein Bumblefoot. Zudem können die Tiere auch in die Zwischenabstände rutschen, dabei kann es zu Verstauchungen oder gar Knochenbrüchen kommen.
- Heu / Salatkugeln: Ratten müssen immer gleich ihren ganzen Kopf hineinstecken, können hängenbleiben und im dümmsten Fall daran ersticken.
Einstreu ist nicht gleich Einstreu
An sich brauchen Ratten kein Einstreu, es reicht auch aus den Käfig mit Zeitung auszulegen und Toilettenschalen hinzustellen.
Es gibt mehrere Arten von Einstreu, doch nicht alle sind gut.
- Peletts sind eher ungeeignet und viel zu groß für die Rattenfüße; für Toiletten kann man sie jedoch verwenden.
- Holzspäne stauben zu stark und schaden der Rattenlunge, es besteht auch Verletzungsgefahr durch Splitter. Sie sind zwar billig, haben aber oft eine ganz schlechte Qualität.
- Chinchillasand ist zu fein, er kann ich im Fell der Ratten festsetzen und ist da für Ratten eher lästig. Zur Fellpflege brauchen Ratten keinen Sand, er staubt nur und saugt auch keine Feuchtigkeit.
- Heu und Stroh stauben zu stark, zum Fressen wird es auch nicht benötigt.
Eine sicherlich bessere Alternative für die Toilette oder die Bodenwanne sind Maisgranulat oder Hanfstreu.
Unverträglichkeiten äussern sich oft durch Sekret an Nase und/oder Augen und nicht selten auch durch Niesen. Eine Atemwegserkrankung sollte ausgeschlossen werden, trotzdem lohnt es sich, auf staubfreie und antiallergene Einstreu umzusteigen.
Standort
Die Raumtemperatur sollte zwischen 20 und 25 Grad betragen. Keine direkte Sonnenbestrahlung und nicht neben Heizkörpern.
Der Käfig steht am besten an einem ruhigen Plätzchen, wo die Ratten tagsüber ihre Ruhe haben.
Also nicht direkt neben die Stereoanlage oder dem Fernseher.
Zugluft sollte vermieden werden, indem man den Stall nicht neben eine Tür oder ein Fenster stellt.
Ratten verschaffen sich gerne einen Überblick, daher den Käfig nicht direkt auf dem Boden stellen. Bei einem sehr hohen Käfig über einen Meter ist das allerdings nicht weiter tragisch.
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: